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The Hood

The Hood

Titel: The Hood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Knight
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dann nicht auch?«
    Karyn zieht die Augenbrauen hoch und sieht John an. Sie haben von Rae erwartet, dass er die Idee delegiert oder ihnen Ressourcen zur Verfügung stellt, aber sie haben nicht erwartet, dass er ihnen einfach so freie Hand gibt. Mein Gott, denkt ­Karyn, wir werden dieses Ding tatsächlich durchziehen müssen.
    Sie stürmen die Treppe hinunter und durch die Glastüren nach draußen. Karyn wirbelt zu John herum und wirft ihm einen Blick zu, der sagt: Was jetzt?
    »Partner«, sagt er einfach. »Wir brauchen eine Koalition der Willigen.«
    Aber auch Rae bleibt nicht untätig. Wann immer er jemandem über den Weg läuft, sagt er, Sie müssen unbedingt mit John und Karyn sprechen, die beschäftigen sich auf neue Art mit Gewaltverbrechen. Frühzeitig vereinbaren sie einen Termin mit einem ranghohen Beamten der Polmont Young Offenders Institution, der größten schottischen Jugendstrafanstalt. Alle jungen Gangmitglieder enden hier, und vor Jahren hatte Karyn ebenfalls hier gearbeitet. Früher war es ein kleines, schäbiges Gefängnis, denkt sie, absolut furchtbar. Karyn zieht ihre Tasche durch den Röntgen-Scanner und nimmt einen Aufbewahrungsschein für ihre Schlüssel und das Mobiltelefon entgegen. Sie und John passieren ein Drehkreuz aus dicken Stangen aus rostfreiem Stahl. Es ist immer noch ein ziemlich schrecklicher Ort: Die Blocks sind sehr schmal und sehr alt.
    Sie sitzen mit ihrer Kontaktperson in einem stickigen Konferenzzimmer.
    »Wir haben 2003 einen komplett neuen Sanitärtrakt dazu­bekommen«, sagt der Mann. »Jetzt müssen in Polmont endlich nicht mehr jeden Morgen die Abortkübel geleert werden.«
    »Und ich weiß, dass sie immer noch zu zweit in Zellen hausen müssen, die eigentlich für einen Insassen sind. Immer noch den ganzen Tag weggeschlossen«, sagt Karyn. »Schottland hat eine der höchsten Raten an Gefängnisinsassen in Europa. Bar-L, Greenock, Polmont. Alle überfüllt. Achttausendvierhundert Häftlinge. Sie haben hier über sechshundert junge Männer. Das funktioniert nicht. Wir versuchen es nun seit vierzig, fünfzig Jahren. Wir haben versucht, sie einzusperren. Es funktioniert nicht. Wir müssen zusätzlich noch etwas anderes tun.«
    Der Typ hört stirnrunzelnd zu. Er ist noch nicht fertig mit seinem Bericht von den neuen Toiletten. Er saugt an seinen Zähnen, als hätte er einen schlechten Geschmack im Mund.
    »Wir müssen sie immer noch einsperren, verstehen Sie mich nicht falsch«, fährt Karyn fort. »Ich bin die Frau, die versucht, einige dieser Leute wegzuschließen. Aber wir wollen etwas gegen die Gewalt tun. Wir wollen etwas wirklich völlig anderes tun. Versuchen, den Kreislauf über Generationen hinweg zu durchbrechen – damit man nicht länger Großväter, Väter und Söhne da drinnen hat.«
    Er nickt. Stell dich mit den Aufsehern auf den Hof, und sie können dir die Söhne von Insassen oder Exinsassen aufsagen, die das System durchlaufen haben. Er hört zu, doch am Ende hebt er die Hand.
    »Es wird nicht funktionieren«, sagt er und schüttelt den Kopf.
    »Wieso nicht?«, fragt Karyn.
    Er sieht sie an, als läge die Antwort glasklar auf der Hand. »Es ist eine Nummer zu groß«, sagt er seufzend. »Sparen Sie sich die Mühe.«
    Dann schiebt er seinen Stuhl zurück, und im Handumdrehen erhalten sie ihre Mobiltelefone und Schlüssel zurück. Durch das Drehkreuz zurück an der frischen Luft. Karyn entfernt sich mit großen Schritten von den hohen Mauern und kocht innerlich. John muss sich beeilen, um mit ihr Schritt zu halten. Auch er ist aufgebracht.
    »Zu groß, sich die Mühe sparen?«, sagt John fassungslos und breitet die Arme aus.
    »Wir geben unsere Eindämmung der Gewalt auf«, faucht ­Karyn. »Du hältst ihn fest, ich knall ihm eine.«
    »Er ist institutionell gelähmt. Er wird es einfach so weiterlaufen lassen.«
    »Aye, es sind ja nur dreckige, miese Leute in einem bestimmten Teil der Stadt, sie haben das schon immer so gemacht und werden es auch weiter tun.«
    Schon bald stellen sie fest, dass dieser Kerl nicht der Einzige ist. John lässt seine Beziehungen spielen, um sie mit einem hochrangigen Regierungsbeamten zusammenzubringen. Er trägt einen dunkelblauen Anzug. Die Leibesfülle seines mittleren Alters wird sorgfältig überdeckt von einer anscheinend brandneuen Krawatte aus der schicken Shopping Mall Buchanan Galleries. Außerdem trägt er ein permanentes Lächeln, das immer breiter wird, je mehr John ihn umgarnt. Er sagt ständig, »Sie haben

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