The Hunter - Die komplette erste Staffel
Händen fuhr sie mit dem Mauszeiger auf die Nachricht und öffnete sie mit einem Doppelklick.
8.
Na klar, Tampons kaufen , dachte Alex grimmig und nahm einen Schluck Red Bull. Den Blick hatte er konzentriert auf sein Handy gerichtet, wo er durch die Nachrichten seines Vaters scrollte. Dad, ich werde nicht mehr zurückkommen. In deiner Welt ist kein Platz mehr für mich.
Seit Alex vor einigen Tagen von mehreren Vampiren gebissen worden war, herrschte Gefühlschaos. Zunächst war da Medina, die er unbedingt wollte und bei der er einfach spürte, dass auch sie ihn wollte. Wie könnte er mehr über sie herausfinden, vor allen Dingen, wie sollte er ihre Mauer durchbrechen? Er hatte immer das Gefühl, jetzt war es soweit. Sie öffnete sich. Aber dann stand er wieder vor dieser undurchdringbaren Frau, nach der er sich einfach verzehrte.
Als er jetzt an den Detective dachte, spürte er einen Stich. Dies war ein Mann, der im Leben stand. Die Erfahrung stand ihm ins Gesicht geschrieben, das ein bisschen an George Clooney erinnerte. Vor Eifersucht wäre er ihm am liebsten an den Kragen gegangen, als Medina ihn herausfordernd angeschaut hatte. Ganz deutlich hatte Alex gespürt, dass beide sich in irgendeiner Weise zueinander hingezogen fühlten. Zähneknirschend zerdrückte er die Red Bull Dose und feuerte sie gegen die Wand. Das Handy schmiss er hinterher und verbarg sein Gesicht in seinen Händen. Wieso bin ich so ein Weichei? Warum kann Medina mich nicht sexy und begehrenswert finden?
In dem Moment spazierte sie mit einer Tüte ins Wohnzimmer.
„Ich war noch kurz beim Chinesen und habe uns etwas mitgebracht. Ich hoffe, du magst gerne asiatisch.“ Und wenn sie wirklich? , fragte er sich selbst. Aber seine Hoffnung wurde durch ihren Geruch kaputt gemacht. Sex und Schweiß. Er knurrte.
„Ich fahr zu McDonalds. Hasse asiatisch.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, war er aus dem Haus und lief ziellos die Straßen entlang. Er spürte, dass ihn irgendetwas aus der dunklen Nacht beobachtete. Momentan war er aber so sauer, dass er es mit jedem aufnehmen würde. Er fühlte sich betrogen, obwohl er kein Recht dazu hatte.
Da war es schon wieder.
Er konnte aus den Augenwinkeln etwas sehen, das ihn verfolgte. Wütend blieb er stehen.
„Komm raus, wenn du dich traust!“, rief er in die Dunkelheit. Eine Weile stand er noch angespannt an einen Baum gelehnt, aber das, was ihn verfolgt hatte, war und blieb verschwunden.
9.
Verstört las Letizia die E-Mail und wurde auch nach mehrmaligen Lesen nicht schlau aus dem plötzlichen Sinneswandel. Glasfish bot ihr an, schon morgen bei vollem Gehalt zu Hause zu bleiben und einem Bonus für die exzellente Arbeit, die sie in den vergangenen Jahren geleistet hatte, versprachen seine Zeilen auch. Weiterhin bot er ihr an, nach einem Jahr an ihren Platz zurückzukehren. Dies sei ein europäisches Verfahren und er wolle es in seiner Firma ausprobieren. Mit der Personalabteilung sei schon gesprochen worden, sie müsse sich nur kurz melden und weiter nichts tun. Letizia konnte es nicht verstehen und nahm zur Beruhigung einen großen Schluck Wasser aus ihrer mitgebrachten Flasche, da sie aus den großen Spendern nichts trinken wollte aus Angst vor Keimen. Als sie die E-Mail noch einmal ganz langsam las, spürte sie, dass etwas nicht in Ordnung war. Die Buchstaben verschwammen vor ihren Augen. Ängstlich betrachtete sie die Flasche. Das Herz schlug ihr bis zum Hals und ihr Baby strampelte hart gegen ihren Bauch. Entsetzt griff sie sich an die Kehle. Wenn mir irgendjemand etwas in mein Getränk getan hatte? Ängstlich blickte sie sich in dem Großraumbüro um. Jeder war in seine Arbeit vertieft oder tat so, nachdem was heute passiert war. Die Plastikflasche entglitt ihrer kraftlosen Hand. Noch einmal brannten sich die Buchstaben aus der E-Mail auf ihre Netzhaut, bevor sie panisch aufstand.
10.
„Letti, ist alles okay?“, fragte Marcy, ihre Kollegin und Freundin aus der Buchhaltung, die mit mehreren Rechnungen zur Freigabe vor dem Schreibtisch von Letizia stand. Sie reagierte nicht, sondern starrte einfach durch sie durch und setzte sich langsam in Bewegung, Richtung Toiletten. In der Hand hielt sie einen elektrischen Bleistiftanspitzer. Das Stromkabel schleifte hinter ihr her.
Marcy blickte ihr mit offenem Mund nach. „Letti? Was machst du da?“, fragte sie verstört, legte die Rechnungen achtlos auf den Tisch und folgte ihrer Freundin. Sie vernahm undeutliches Gemurmel, überholte sie und
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