The Hunter - Die komplette erste Staffel
Tom die angrenzende Sporthalle betrat. Wie in Watte gepackt verschwand ihre Grübelei. Da war nichts mehr, was sie lähmte. Keine Angst, keine Unsicherheit. Nur noch das schöne Gefühl, geborgen zu sein. Endlich geliebt zu werden. Mit sicheren Schritten trug er sie zu den Umkleidekabinen. Sie fragte sich nicht, wie er die Türen aufbekommen hatte, sondern ließ es einfach geschehen. Nichts war mehr wichtig. Sanft setzte er sie auf eine Bank, entkleidete sie und streichelte ihren Körper. Sie schämte sich nicht. Nein, sie reckte sich ihm entgegen, wollte, dass er sie liebkoste, überall, sie liebte. Bedingungslos.
„Nimm mich“, flüsterte sie, ihre Stimme bebte und Ashley schloss die Augen. Sie bemerkte nicht, dass sich sein Gesicht veränderte. Rotglühende Augen starrten auf den nackten Körper hinab. Laut schnaubend sog er Ashleys Geruch ein, und ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Von ihrer Scham bis zu den Kniekehlen verlief eine getrocknete Blutspur. Leise stöhnte er und kam dem Mädchen näher, das ihn nun wieder aus ihren großen Augen verzückt ansah, geblendet von Leidenschaft. Er beugte sich zwischen Ashleys Schenkel und vergrub die Zähne direkt in ihre Scham, saugte und stöhnte genussvoll, als das dicke und frische Menstruationsblut aus ihrem Körper in seinen Mund floss.
3.
Ross eilte den Vampirwächtern hinterher, die durch die Böschung gerannt waren. Die Infektion in ihrem Körper ließ sie ebenso schnell laufen wie jene, die sie beschützten. Doch Ross konnte ihre Angst spüren, den holpernden Herzschlag.
Die beiden sprachen nicht miteinander, liefen einfach nur quer durch den Wald in Richtung Stadt zurück. Leise wie Katzen bewegten sie sich durch die Straßen San Bernardinos, bis sie sich der Edelwohngegend näherten, wo sie schließlich vor einem riesigen schmiedeeisernen Tor standen, das sich wie von Geisterhand öffnete. Sie huschten durch den Spalt und rannten eine breite Auffahrt hinauf, bis sie vor einer schneeweißen Villa mit hohen Säulen standen. Marmorstufen führten zu einer breiten Veranda empor, die mit Feuerschalen geschmückt war. Vor der großen Eingangstür stand ein bulliger Mann, der die muskulösen Arme vor der Brust verschränkt hatte. Mit einem Nicken öffnete er und ließ die beiden Wächter eintreten.
Beeindruckt sah sich Ross in dem riesigen Empfangssaal um, von dem eine lange Treppe in das oberste Stockwerk führte. Alles war mit dunklem Marmor ausgelegt. Es gab kaum Möbel und keine Lampen. Die Räume wurden ausschließlich mit Fackeln beleuchtet, die aus den Wänden ragten. Links und rechts befanden sich weitere geschlossene Türen.
Die beiden Männer standen mit gesenktem Kopf in einigem Abstand von der Treppe entfernt. Ross schaute sich in der Zwischenzeit das Haus an und war beeindruckt. Er konnte 24 Zimmer, 10 Bäder, 2 Küchen und einen riesigen Keller zählen. Die Räumlichkeiten waren gänzlich uninteressant, da sie in der Relation zum prunkvollen Haus eher zweckmäßig eingerichtet waren. Vermutlich schlafen dort die Wächter , überlegte Ross und fuhr mit seinem Streifzug fort.
Wesentlich interessanter war der Keller. Durch eine schwere Tür wurde der Abgang, der sich in der Küche befand, geschützt. Doch für Ross bedeutete dies kein Hindernis. Als er im ersten Kellergewölbe war, sah er sich erstaunt um. Von Luxus war hier unten nicht viel zu sehen. Die Wände schimmerten feucht und es war absolut dunkel. Erst als Ross nach oben blickte, erschrak er, denn dort hing ein schlafender Vampir kopfüber, mit den Füßen an ein Stahlrohr geklammert. In dem Moment nahm Ross wahr, dass noch ein weiterer der Bluträuber im Raum war. Er beobachtete, dass dieser über den Boden ging, als würde er schweben. Ross folgte ihm nach oben. Uhhh, der sieht ja gruselig aus. Er hatte graues, fast silbriges, langes Haar, das ihm glatt bis auf die Hüften fiel. Darin waren Lederbänder in verschiedenen Farben eingeflochten. Seine Statur war schlank, drahtig und ungewöhnlich groß. Doch das Gesicht war in Ross Augen das gruselige an ihm. Die Augenfarbe konnte er schwer deuten. Sooft er auch hineinblickte, wechselte der Ton. Mal flackerte die Iris rot und hellgrau und dann wieder schwarz. Die Nase war spitz, passte aber kurioserweise perfekt zu dem eckigen Gesicht. Die Stimme ließ Ross einen Schauer nach dem anderen über den Rücken fahren.
„Was ist mit euch los? Wo ist Leander?“ Blitzschnell war der Vampir zu den Wächtern gehuscht, griff sich
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