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The Hunter - Die komplette erste Staffel

The Hunter - Die komplette erste Staffel

Titel: The Hunter - Die komplette erste Staffel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Piel
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fürchtete sich jedoch vor dem schrecklichen Durst.
    Plötzlich vernahm er ihre Stimme ganz nah, so als würde sie neben ihm stehen.
    „Was hast du nur getan? Was hast du mir nur angetan? Pass gut auf das Bündel auf, bring es fort und erlöse mich von meinen Qualen.“
    Deutlich hörte er ihre Stimme. Doch er war zu schwach, um seinen Kopf zu drehen.
    „Trink das und du wirst dich gleich besser fühlen, Herr.“
    Quintus spürte etwas Hartes an seinen Lippen. Warme Flüssigkeit lief durch seine ausgetrockneten Lippen, benetzte seine Zunge, breitete sich in der Mundhöhle aus und fand den Weg in seine Kehle. Gierig schluckte er das dickflüssige Gebräu, das ihn zu stärken schien. Nachdem er alles getrunken hatte, lichtete sich der Schleier vor seinen Augen und er konnte sie klar und deutlich an seinem Bett sitzen sehen. Wunderschön, dachte er, auch wenn ihr Blick gehetzt wirkte.
    „Alle, die du verwandelt hast, wurden verbrannt. Doch ich konnte fliehen, die Wächter werden sicherlich bald hier sein. Du musst dieses Bündel nehmen und von hier fortgehen. Sie werden dich ebenso töten. Du hast soeben Blut zu dir genommen. Du bist nun das, was du aus uns gemacht hast.“
    „Was ist passiert?“, fragte Quintus verwirrt.
    „Wir sind keine Menschen mehr. Du hast uns zu Dämonen gemacht. Wir dürfen nicht in die Sonne gehen, dort verbrennen wir. Wenn der Durst kommt, jagen wir. Menschen! Wir wollen das Blut der Menschen. Wir sind zu einer Gefahr für den Kaiser Roms geworden. Vor einigen Wochen ...“
    „Wochen?“, unterbrach er sie.
    „Ja, Herr. Als du uns erschaffen hast. Und als du dich mit mir vereinigt hast. Da ist etwas in mir herangewachsen. Es wuchs sehr schnell und schon wenige Tage nach unserer Zusammenkunft habe ich ein Baby geboren. Dein Kind. Dein Sohn.“
    Beide Köpfe wandten sich ruckartig zur Tür, die krachend aufgestoßen wurde. Mehrere Wächter betraten die Kammer. Sie waren mit Fackeln bewaffnet.
    „Rasch. Flieh durch das Fenster und nimm ihn mit“, flüsterte sie, sprang auf und stellte sich den Wächtern entgegen, die eine brennende Fackel auf sie warfen. Mit weit aufgerissenen Augen und klopfendem Herzen sah er nur wenige Schritte von sich entfernt diese rassige Frau in Flammen aufgehen. Ihr Kreischen schallte in seinen Ohren und ging ihm durch Mark und Bein. Die Blicke der Wachen waren auf ihn geheftet. Sie kamen auf ihn zu. Ohne zu überlegen nahm er den Säugling in den Arm und sprang mit einem Satz aus dem Fenster. Er blickte sich nicht um, rannte durch die Gassen und verspürte eine plötzliche Leichtigkeit, die ihn immer schneller werden ließ. Fast wurde ihm schwindelig, aber er durfte nicht stehenbleiben.

1.
    Alex stolperte den Hügel hinauf, es war ein Uhr morgens und eine sternenlose Nacht, einmal stürzte er über eine Wurzel, doch schließlich war er bei Leony angekommen. Sie zitterte immer noch und Alex kniete sich hinter ihr nieder, umschlang sie mit seinen Armen. Betont langsam folgte Medina ihm. Klar war sie auch erleichtert, dass dieses widerliche Hexenpack nun vernichtet war, das diesen Hügel bewohnt hatte, aber sie war müde und wollte nur noch heim. Jetzt spürte sie einen kurzen Stich, als sie die beiden in inniger Umarmung dahocken sah.
    „Ist ja herzallerliebst.“ Ihre Stimme troff vor Sarkasmus. „Vielleicht kann uns diese kleine Hexe mal erklären, warum ihre Ziehmutter ein Halbling war“, forderte sie in schneidendem Tonfall.
    „Was soll das heißen?“, erwiderte Leony weinerlich.
    Ach Fuck doch drauf, das ist doch alles nur Show , dachte Medina gehässig, stemmte die Hände in die Hüften und stellte sich breitbeinig vor sie hin.
    „Du weißt etwas, und früher oder später wirst du es mir erzählen.“ Ruckartig drehte sie sich um und ging Richtung Wagen. Lässig lehnte sie an der Tür, fummelte eine Zigarette aus der Hosentasche und zündete sie an, während sie tief inhalierte. So eine verfluchte Mistkacke .
    „Fuck!“, rief sie, ließ die Zigarette fallen und trat sie aus.
    Aus der Dunkelheit trat in dem Moment Alex auf sie zu. Er hielt die geschwächte Leony im Arm und wirkte besorgt.
    Und? Was interessiert die mich? Medina sprang über die Tür auf den Fahrersitz und startete den Motor. „Wie sieht’s aus? Wollt ihr mit?“, fragte sie betont freundlich. Langsam gingen ihr die beiden Turteltäubchen auf die Nerven. Alex half Leony auf den Rücksitz und setzte sich neben sie. Im Rückspiegel erblickte Medina seine Augen, die plötzlich kalt

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