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The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)

The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)

Titel: The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa de la Cruz
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die Wange und verließ den Raum.
    Allegra fühlte sich beschwingt und zum ersten Mal seit Florenz plagten sie keine Selbstzweifel. Sie freute sich darauf, den Bund mit Charles zu erneuern, wie auch auf die Party direkt im Anschluss an die Zeremonie.
    Die Gemeinschaft hatte sich im Tempel von Dendur versammelt und gleich würde sie zum Altar schreiten und die bindenden Worte sagen.
    Sie hatte sich so gekleidet, dass jeder Gast an ihre geschichtsträchtige Vergangenheit erinnert werden würde. Sie trug die Ohrringe aus Rom, die ägyptische Kette und ein Kleid aus Seide und Leinen, das sich eng an ihren Körper schmiegte.
    Wie in Rom hatte sie duftenden Lavendel in ihr Haar geflochten und auch diesmal wurde ihr Gesicht von einem seidenen Schleier verhüllt. Sie war nicht in Weiß gekleidet, sondern in einem hinreißenden, leuchtenden Orangeton.
    Wie es Brauch war, machte sich Charles mit seinen Bediensteten allein auf den Weg zum Ort der Trauung, während Allegra ein paar Minuten später dort erscheinen würde. Erst bei Sonnenuntergang würden sie an den Stufen des Tempels aufeinandertreffen.
    Sie war fast fertig, als es an der Schlafzimmertür klopfte und ihre Haushälterin meldete: »Jemand wartet draußen an der Treppe auf dich. Er behauptet, ein alter Freund zu sein.«
    »Wie ist sein Name?«
    »Wollte er nicht sagen. Ich habe Julius gebeten, ihn nicht hereinzulassen. Ich möchte nicht, dass du zu spät kommst.«
    »Das ist wirklich ein unpassender Moment«, sagte Allegra. »Kannst du ihn nicht abwimmeln?«
    »Wir haben es versucht, aber er rührt sich nicht vom Fleck. Vielleicht wäre es besser, wenn du ihn fortscheuchst.«
    Allegra lief mit den edelsteinbesetzten Pantoletten vorsichtig die Treppe hinunter und trat vor die Eingangstür, wo Ben Chase am Geländer der Vortreppe lehnte.
    Julius, ihr Fahrer, behielt ihn wachsam im Auge.
    »Hallo«, sagte sie und tippte Ben auf die Schulter. »Was machst du hier?«
    »Hallo, tut mir leid, ist das ein schlechter Zeitpunkt?« Er betrachtete ihr Kleid und den Schleier. »Eine Kostümparty?«
    »Nein, es ist …« Sie brachte es nicht fertig, ihm die Wahrheit zu sagen. Er konnte natürlich nicht wissen, dass es ein Brautkleid war, denn Red Bloods heirateten meist in Weiß. »Was machst du hier?«, wiederholte sie ihre Frage.
    Er vergrub die Hände in den Taschen seiner Jacke und nickte mit dem Kopf in Richtung Park. »Wie wär’s mit einem kleinen Spaziergang?«
    »Jetzt gleich?« Allegra sah auf die Uhr. Eigentlich müsste sie los zu ihrer Trauung.
    Julius sah sie fragend an. »Wir kommen zu spät, Miss.«
    Doch welche Braut kam schon pünktlich zu ihrer Hochzeit?
    Wenn sie jemals erfahren wollte, was Ben ihr zu sagen hatte, dann musste sie jetzt mit ihm sprechen. Nach diesem Abend wäre es zu spät.
    »Sicher.«
    Sie stieg aus ihren hochhackigen Schuhen und in ein paar Ballerinas, die im Foyer bereitstanden.
    Sie schlenderten zum Riverside Park hinunter und weiter am Wasser entlang. Die Blätter leuchteten in herbstlichen Gelb-und Rottönen, bald würde es Winter werden. Das Laub raschelte unter ihren Schuhen und ihr Kleid glitt geräuschvoll über das Gras. In einer Stunde würde sie mit Charles vermählt sein.
    Allegra ergriff zuerst das Wort. »Warum bist du hier?«
    »Ich habe nicht geheiratet«, sagte er unvermittelt.
    »Hmm.« Sie wusste nicht recht, was sie davon halten sollte, war aber auch nicht sonderlich überrascht. Schon als sie ihn auf der Vortreppe stehen sah, hatte sie es geahnt. Und obwohl sie fest daran geglaubt hatte, dass dieser Teil ihres Lebens abgeschlossen und die Gefahr endgültig vorüber war, hatte ihr Herz einen Sprung gemacht.
    Warum fiel es ihr plötzlich so leicht, den sorgfältig vorbereiteten Ablauf ihres Hochzeitstages einfach über den Haufen zu werfen? Sie sollte längst im Wagen sitzen. In wenigen Minuten wurde sie vor dem Tempel erwartet.
    Charles würde in seinem Smoking vorm Altar stehen und die Gäste würden sich mit Kerzen in den Händen um ihn herum aufstellen. Am Morgen hatte Allegra bereits ihre Besitztümer in das Stadthaus geholt – ein Ritual, das sie aus dem alten Ägypten übernommen hatten. Damals brachten die Bräute ihr Hab und Gut vom Elternhaus in das Haus ihres Ehemanns.
    Und nun hatte sie all ihre Pläne in null Komma nichts in den Wind geschlagen und einem Spaziergang mit Ben zugestimmt. Vielleicht hatte es ihr tatsächlich Unglück gebracht, dass Charles sie in ihrem Brautkleid gesehen hatte.
    Oder war es

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