The Lost
ihn auslachte. Außerdem hatten ihn die Dinger eine Stange Geld gekostet, und letztlich ging es auch um seinen Stolz. Deshalb schwamm er, als wären alle Blutegel und Schlangen in Sussex County hinter ihm her. Aus dem Augenwinkel konnte er einen kurzen Blick auf sie erhaschen. Sie lag knapp hinter ihm, mit ihren geschmeidigen Bewegungen wühlte sie kaum Wasser auf, während er selbst darauf einprügelte, als wäre es der Feind, und mit den Beinen strampelte, als würde er auf dem Schulhof jemanden zusammentreten. Wenig später taumelte er keuchend an Land und ließ sich rücklings auf den Kiesstrand fallen; im nächsten Moment sank Katherine neben ihm zu Boden.
»Du hast gewonnen«, japste sie.
Er wusste nicht, ob sie überrascht war oder nicht. Er jedenfalls war es. Er war ganz schön nervös gewesen, als sie nur knapp hinter ihm lag.
Sie war nicht so außer Atem wie er, keuchte aber trotzdem; sie streckte die Arme über den Kopf und blickte zu den Sternen hinauf. Er beobachtete, wie ihre Brüste sich hoben und senkten, wie das Wasser abperlte und sich im Bauchnabel sammelte. Das Haar klebte ihr am Kopf, so dass er ihre Ohren zum ersten Mal ganz sehen konnte; sie waren perfekt geformt, wie alles an ihr. Dann schaute er wieder auf ihre Brüste und die langen dunklen Nippel und hinunter auf das glänzende Schamhaar, und angesichts ihrer Nähe bekam er erneut eine Erektion.
»Und, machst du jetzt einen Rückzieher?«
Noch immer schaute sie ihn nicht an.
»Nein.«
Und bei diesem einen, leise und emotionslos in die stille Nachtluft gehauchten Wort richtete sein Schwanz sich vollends auf, und er rollte sich auf sie.
Ihre Haut war genauso kühl und feucht wie seine, ihr Mund war heiß, aber der Kuss dauerte nicht lange. Sie entzog sich seinen Lippen, und einen panischen Moment lang dachte er, dass irgendetwas nicht stimmte, dass er Mundgeruch hätte oder so. Aber dann schaute er ihr in die Augen und sah, dass alles in Ordnung war. Sie griff ihm zwischen die Beine, führte ihn in sich ein und begann, rhythmisch die Hüften auf und ab zu bewegen. Sie schloss die Augen und drehte den Kopf zur Seite, bot ihm ihren Hals dar. Er küsste ihn und biss in das wassersüße Fleisch, und urplötzlich fand er sich an einem Ort jenseits seiner selbst wieder, jenseits bloßer Empfindungen und Sinneswahrnehmungen. Es war, als würde er sich selbst in einem Film betrachten. Er sah, wie er eine Hand auf ihre Brust legte und den Nippel drehte, starrte wie aus großer Höhe auf seinen sich auf und ab bewegenden Hintern und den angespannten Rücken herab. Sie gab keinen Ton von sich, und er stöhnte, und auch das hörte er, als handelte es sich um zwei völlig andere Menschen, nicht um ihn und Katherine. Und plötzlich ejakulierte er, und das war wieder völlig real, gehörte nicht mehr zum Film, war nicht Teil des Plans, denn er kam viel zu schnell. Er hatte doch eben erst angefangen, hatte gerade erst von ihr gekostet, aber er konnte es nicht verhindern, konnte es nicht zurückhalten, und er stöhnte seine Enttäuschung heraus, während er gleichzeitig vor Lust bebte.
Als es vorbei war, blieb er noch eine Weile auf ihr liegen und spürte, wie sein Schwanz in ihr zusammenschrumpfte. Dann rollte er von ihr herunter. Er spürte den Schweiß auf seiner Brust und an den Hüften, und seinen pochenden Herzschlag, der allmählich vom Galopp in einen Trab verfiel.
»Tut mir leid«, sagte er.
»Weswegen?«
»Ging ein bisschen schnell.«
»Ich hab’s auch schon schneller erlebt. Zerbrich dir deswegen nicht deinen hübschen Kopf.« Mit dem Zeigefinger tippte sie gegen seine Eichel. »Und der da kann auch ganz beruhigt sein.«
Doch das gab ihm zu denken. Erst hatte er bei Jennifer versagt und jetzt dieses Desaster.
Ausgerechnet bei dem Mädchen, das er wirklich brauchte.
Ihm wurde klar, dass das Wort es genau traf. Er war überrascht.
Er brauchte sie.
Er wusste nicht, wie oder wann es passiert war oder warum es so schnell gegangen war, aber jetzt schien ihm der Gedanke unvorstellbar und absolut unerträglich, sie nicht ganz für sich allein zu haben, sie möglicherweise an einen anderen Kerl zu verlieren, nur weil er zu früh abgespritzt hatte. Das durfte nicht sein. In dem Fall wäre er nur ein weiterer Verlierer auf ihrer vermutlich langen Liste von Schlappschwänzen, denen sie bisher begegnet war. Nein, das durfte nicht passieren. Nicht ihm. Auf keinen Fall. Irgendwie musste er sie an sich binden, sie in Besitz nehmen.
Dazu musste
Weitere Kostenlose Bücher