The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)
er sich ganz auf sie, er ging auf ihr Tempo ein, auf ihren Rhythmus. Ihr Auftritt war ihm wichtiger als sein eigener.
Ob sie wollte oder nicht – Beth musste unwillkürlich an die Geschichte denken, die Nana ihr im Auto erzählt hatte. Während des restlichen Gottesdienstes passte sie nicht mehr richtig auf, sondern dachte an die Gespräche mit Logan, an seine Zärtlichkeiten, an seinen unverkrampften Umgang mit Ben. Zugegeben – es gab vieles, was sie noch nicht über ihn wusste, doch eines spürte sie ganz deutlich: Er ergänzte sie auf eine Art, wie sie es nie für möglich gehalten hätte. Wissen ist nicht alles, sagte sie sich. Wie hatte sich Nana ausgedrückt? Ja, genau: Er war der Toast zu ihrer Butter.
Nach dem Gottesdienst hielt sich Beth im Hintergrund und beobachtete amüsiert, dass die Kirchgänger Logan umschwärmten wie einen Rockstar. Nun gut, seine Fans bezogen fast alle längst Rente, aber soweit sie das beurteilen konnte, fühlte er sich von den Lorbeeren, mit denen er überschüttet wurde, durchaus geschmeichelt.
Doch dann merkte sie, dass er ihr flehentliche Blicke zuwarf, als wollte er sagen: Bitte, erlöse mich . Grinsend zuckte sie die Achseln. Nein, sie wollte die allgemeinen Lobeshymnen nicht stören. Sogar der Pfarrer wandte sich ein zweites Mal an ihn, um sich dafür zu bedanken, dass
er eingesprungen war – und um ihn zu fragen, ob er nicht jeden Sonntag spielen könnte, bis Abigails Handgelenk wieder verheilt war. »Ich bin mir sicher, wir finden eine gute Lösung«, drängte der Pfarrer.
Am meisten staunte Beth jedoch, als auch Gramps, in Bens Begleitung, zu Logan trat. Als sei er Moses, der das Rote Meer teilt, machten alle sofort Platz, als er erschien. Ein Stück entfernt stand Keith und verfolgte die Szene mit einer Mischung aus Wut und Verachtung.
»Gut gemacht, junger Mann«, lobte Gramps und schüttelte Thibault die Hand. »Sie sind wirklich ein sehr begabter Musiker.«
An Logans Miene konnte Beth ablesen, dass er den alten Mann erkannte – aber wie war das möglich? Die beiden waren sich doch noch nie begegnet.
»Vielen Dank, Sir«, erwiderte er höflich.
»Er arbeitet bei Nana im Zwinger«, mischte sich Ben ein. »Und ich glaube, Mom und er sind zusammen.«
Plötzlich verstummten alle anderen ringsum. Nur hier und da war ein betretenes Hüsteln zu hören.
Gramps musterte Logan prüfend, und Beth hätte zu gern gewusst, was ihm dabei durch den Kopf ging. »Stimmt das?«, fragte er nur.
»Jawohl, Sir«, lautete Logans Antwort.
Gramps schwieg.
»Er war auch bei den Marines«, fügte Ben noch hinzu, ohne zu merken, welche Reaktionen er mit seinen Bemerkungen auslöste. Gramps schien erstaunt, als Logan bestätigend nickte.
»Ich war in Camp Pendleton, Sir.«
Nach einer bedeutungsschweren Pause nickte Gramps.
»Dann möchte ich Ihnen dafür danken, dass Sie unserem Land gedient haben. Und auch heute haben Sie Ihre Sache hervorragend gemacht.«
»Vielen Dank, Sir«, sagte Logan wieder.
»Du warst ja super höflich!«, sagte Beth, als sie zu Hause auf der Veranda saßen. Sie hatte gewartet, bis Nana außer Hörweite war. Der Rasen draußen sah aus wie ein flacher See, und es regnete ohne Unterbrechung weiter. Auf der Rückfahrt hatten sie Zeus bei Logan abgeholt. Er lag jetzt zu ihren Füßen.
»Warum sollte ich nicht höflich sein?«
Beth verzog das Gesicht. »Du weißt genau, was ich meine.«
»Gramps ist doch nicht dein Exmann.« Er zuckte die Achseln. »Ich glaube, er hat nicht die geringste Ahnung, was sein Enkel so treibt. Meinst du, ich hätte ihn darüber aufklären sollen?«
»Nein, natürlich nicht.«
»Da sind wir uns also einig. Aber ich habe gesehen, was für ein Gesicht dein Exmann gemacht hat, als ich mit seinem Großvater gesprochen habe. Als hätte er gerade einen Wurm verschluckt.«
»Dir ist das auch aufgefallen? Ich fand es unglaublich komisch.«
»Er ist bestimmt stocksauer.«
»Tja – er hat es nicht besser verdient. Nach allem, was er getan hat, soll er ruhig mal einen Wurm schlucken. Oder eine Kröte.«
Als Logan nickte, kuschelte sie sich an ihn. Er legte den Arm um sie und drückte sie liebevoll.
»Du hast wahnsinnig gut ausgesehen, da unten am Klavier.«
»Ehrlich?«
»Ich weiß, eigentlich dürfte ich in der Kirche nicht so weltliche Gedanken haben, aber ich konnte nicht anders. Du solltest öfter einen Sportsakko anziehen.«
»Für meinen Job brauche ich so was nicht.«
»Aber vielleicht für deine
Weitere Kostenlose Bücher