The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)
Freundin.«
Er tat verblüfft. »Ach – ich habe eine Freundin?«
Sie boxte ihn spielerisch und küsste ihn auf die Wange. »Danke, dass du nach Hampton gekommen bist. Und dass du beschlossen hast, hierzubleiben.«
Er grinste. »Ich konnte nicht anders.«
Zwei Stunden später, kurz vor dem Abendessen, kam Keiths Auto spritzend durch die Pfützen gefahren. Ben stieg aus, und noch ehe er die Veranda erreicht hatte, setzte Keith schon wieder zurück.
»Hey, Mom! Hey, Thibault!«
Logan winkte ihm zur Begrüßung zu, während Beth vor Freude aufsprang. »Hallo, mein Schatz.« Zärtlich schloss sie ihren Sohn in die Arme. »War’s schön?«
»Heute musste ich nicht die Küche putzen und nicht mal den Müll raustragen.«
»Sehr gut.«
»Und soll ich dir was sagen?«
»Heraus mit der Sprache!«
Ben schüttelte das Wasser von seinem Regenmantel. »Ich würde gern Klavier spielen.«
Na, so eine Überraschung! Sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
»Thibault?«
Logan blickte hoch. »Was gibt’s?«
»Möchtest du mein Baumhaus sehen?«
Mit besorgter Stimme schaltete sich Beth ein. »Schätzchen, ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist – bei dem scheußlichen Wetter …«
»Kein Problem. Grandpa hat es gebaut. Und ich war erst vor zwei Tagen dort.«
»Seither ist das Wasser aber weiter gestiegen.«
»Bitte, Mom. Wir bleiben nur kurz. Und Thibault ist doch die ganze Zeit bei mir.«
Und obwohl sie wusste, dass sie es verbieten sollte, erklärte sich Beth einverstanden.
KAPITEL 24
Clayton
Clayton konnte es nicht fassen. Wie war das möglich, dass Gramps diesem Thai-bolt nach der Kirche Komplimente machte und ihm sogar die Hand schüttelte, als wäre er ein Superheld? Und Ben, sein Sohn, stand daneben und schaute mit großen Kulleraugen bewundernd zu Thai-bolt auf.
Nur mit Mühe hatte er den Brunch bei Gramps ohne ein Bier überstanden. Aber seit er Ben bei seiner Mutter abgeliefert hatte, trank er pausenlos. Mindestens vier Flaschen hatte er schon geleert. Garantiert schaffte er den ganzen Zwölferpack, bevor er ins Bett ging. In den letzten Wochen kippte er abends immer ein Bier nach dem anderen hinunter. Klar, das war nicht gesund, aber was blieb ihm anderes übrig – sonst hätte er nämlich dauernd an sein letztes Zusammentreffen mit Thai-bolt denken müssen.
Hinter ihm klingelte das Telefon. Schon wieder! Das vierte Mal in zwei Stunden. Aber er hatte absolut keine Lust, ranzugehen.
Okay, eins musste er zugeben: Er hatte diesen Mann unterschätzt. Thai-bolt war ihm von Anfang an immer einen Schritt voraus gewesen. Dass Ben wusste, welche
Knöpfe man drücken musste, um ihn auf die Palme zu bringen, war ihm schon lange klar – aber dieser Kerl drückte keine Knöpfe, um ihn zu reizen, er attackierte ihn mit Bomben. Nein, auch nicht mit Bomben, sondern mit zielgenauen Marschflugkörpern, die alle nur darauf ausgerichtet waren, Claytons Leben zu zerstören. Am meisten nervte ihn jedoch, dass er diese Angriffe nie vorausahnte. Kein einziges Mal war es ihm bisher gelungen.
Das fand er frustrierend. Sehr frustrierend sogar, zumal die Situation immer unerfreulicher wurde. Jetzt machte dieser Thai-bolt ihm schon Vorschriften. Er kommandierte ihn herum, als wäre er sein Angestellter. Und er, Clayton, sah keinen Ausweg. Bluffte Thai-bolt, wenn er sagte, er habe den Einbruch auf Video? Höchstwahrscheinlich. Es konnte gar nicht anders sein. So clever war niemand. Aber wenn es doch stimmte – was dann?
Clayton ging zum Kühlschrank, um sich noch ein Bier zu holen. Er durfte kein Risiko eingehen. Wer wusste schon, was dieser Kerl als Nächstes plante. Er trank einen großen Schluck in der Hoffnung, dass endlich der betäubende Effekt einsetzte.
Eigentlich musste die Lösung dieses Problems doch kinderleicht sein. Der Typ war neu in der Stadt, und Clayton war der Deputy. Er hatte die Macht. Aber stattdessen saß er in einer unordentlichen Küche – er hatte es nicht gewagt, Ben zu bitten, sie aufzuräumen. Aus Angst, der Junge könnte Thai-bolt davon erzählen. Bedeutete das etwa, dass er sein Leben ändern musste?
Was hatte dieser Mann nur gegen ihn? Das hätte er gern gewusst. Clayton machte doch keinen Stress – es war Thai-bolt, der damit angefangen hatte. Und um zusätzlich
Salz in die offene Wunde zu reiben, ging er mit Beth ins Bett.
Clayton trank noch einen Schluck. Weshalb fühlte sich alles plötzlich derart beschissen an? In Selbstmitleid versunken, hörte er gar
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