The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)
dir was sagen?« Sie nahm seine Hand. »Du bist auch absolut wunderbar, Logan.«
KAPITEL 23
Beth
»Ich mag ihn sehr, Nana«, verkündete Beth.
Sie stand im Badezimmer und versuchte, mit dem Lockenstab eine Frisur zu zaubern. Allerdings hatte sie den Verdacht, dass der Regen das ganze Kunstwerk gleich wieder zunichtemachen würde. Am Tag zuvor hatte das Wetter ihnen eine kurze Erholungspause gegönnt, aber inzwischen näherte sich schon wieder der erste von zwei tropischen Stürmen.
»Ich finde, allmählich könntest du aufhören, mir etwas vorzumachen. Du magst ihn nicht nur – du denkst, er ist der Richtige.«
»Merkt man mir das an?«, fragte Beth verschämt.
»Ja, allerdings. Als würdest du auf der Veranda sitzen und Gänseblümchen zupfen.«
Beth musste grinsen. »Ob du’s glaubst oder nicht – diese Metapher habe ich jetzt zur Abwechslung mal verstanden.«
Nana wedelte geringschätzig mit der Hand. »Ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn. Aber was ich sagen wollte – ich weiß, dass du ihn magst. Die nächste Frage lautet: Mag er dich?«
»Ja, Nana.«
»Hast du ihn gefragt, was das bedeutet?«
»Ich weiß, was es bedeutet.«
»Ich wollte mich nur vergewissern.« Sie schaute in den Spiegel und zupfte ihre Haare zurecht. »Weil ich ihn nämlich auch mag.«
Sie fuhr mit Nana zu Logan, um ihn abzuholen. Unterwegs hatte sie richtig Angst, ihre Scheibenwischer könnten wegen des heftigen Regens den Geist aufgeben. Von den endlosen Unwettern war der Fluss stark angeschwollen. Zwar hatte er noch nicht die Straße erreicht, aber hier und dort schwappte er schon über die Ufer. Wenn es noch ein paar Tage so weiterging, mussten die ersten Strecken gesperrt werden. Die Geschäfte, die sich in der Nähe des Flusses befanden, würden versuchen, sich mit Sandsäcken zu schützen, damit ihre Ware nicht beschädigt wurde.
»Ich frage mich, ob es heute überhaupt jemand bis in die Kirche schafft«, murmelte Beth. »Man kann ja kaum durch die Windschutzscheibe sehen.«
»So ein bisschen Regen hindert die Leute doch nicht daran, in den Gottesdienst zu kommen«, erwiderte Nana.
»Das ist mehr als ein bisschen Regen. Hast du den Fluss gesehen?«
»Ja, er tobt schon richtig.«
»Und wenn er weiter steigt, kommen wir nicht mehr in die Innenstadt.«
»Wird schon gutgehen«, murmelte Nana.
Beth warf ihr einen Blick zu. »Du bist heute so positiv gestimmt.«
»Du etwa nicht? Du warst doch die ganze Nacht weg.«
»Nana!«, protestierte Beth.
»Ich habe nichts dagegen – ich wollte es nur ansprechen. Du bist erwachsen. Es ist dein Leben.«
Beth kannte die Sprüche ihrer Großmutter in- und auswendig. »Sehr nett, dass du das schon gemerkt hast.«
»Heißt das, es geht euch gut? Obwohl dein Exmann Ärger macht?«
»Ja, es geht uns gut.«
»Meinst du, er ist jemand für immer?«
»Es ist noch zu früh, um daran zu denken, glaube ich. Wir sind ja noch in der Kennenlernphase.«
Nana beugte sich vor, um das Kondenswasser von der Windschutzscheibe zu wischen. Die Feuchtigkeit verschwand zwar kurz, dafür blieben die Schmierspuren ihrer Finger am Glas. »Ich habe gleich gewusst, dass dein Großvater der Richtige ist.«
»Er hat mir mal erzählt, dass ihr euch ein halbes Jahr kanntet, ehe er dir einen Heiratsantrag gemacht hat.«
»Stimmt. Aber das heißt nicht, dass ich nicht schon früher Ja gesagt hätte. Mir war bereits nach ein paar Tagen sonnenklar: der oder keiner. Ich weiß, das klingt verrückt. Aber mit ihm war’s wie Toast und Butter – von Anfang an.«
Sie lächelte selig. Die Augen halb geschlossen, hing sie ihren Erinnerungen nach. »Ich saß mal mit ihm im Park. Es war erst das zweite oder dritte Mal, dass wir allein unterwegs waren, und wir haben uns aus irgendeinem Grund über die Vögel unterhalten, die man dort beobachten kann. Da kam ein kleiner Junge auf uns zu, der eindeutig nicht von hier war. Er hatte ein ganz schmutziges
Gesicht und keine Schuhe, und seine Kleider waren zerrissen und viel zu groß. Dein Großvater zwinkerte ihm zu, während er redete – er wollte dem Jungen zu verstehen geben, dass er ruhig bei uns bleiben konnte, wenn er wollte. Der Kleine hat sich so gefreut, und mich hat es sehr gerührt, dass dein Großvater ihn nicht nach seinem Aussehen beurteilte.« Nana schwieg für einen Moment, bevor sie fortfuhr: »Grandpa kannte die Namen sämtlicher Vögel hier in der Gegend, glaube ich. Er hat gewusst, ob sie Zugvögel sind und wo sie nisten und was für
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