The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)
kleinen Ast aus und kam damit zu Thibault.
Sein Herrchen schüttelte den Kopf. »Größer«, sagte er. Zeus starrte ihn an. Er schien enttäuscht, drehte sich weg, ließ den kleinen Ast fallen und fing wieder an zu suchen. »Er freut sich wahnsinnig, wenn man mit ihm spielt – und wenn der Stock zu klein ist, zerbeißt er ihn gleich vor lauter Begeisterung«, erklärte Thibault. »So läuft das immer.«
Ben nickte.
Jetzt brachte der Hund seinem Herrn einen größeren Ast. Thibault knickte ein paar der kleinen Verzweigungen ab, damit sie nicht störten, und gab ihn dann Zeus zurück.
»Bring ihn Ben.«
Zeus verstand das Kommando nicht und legte mit gespitzten Ohren den Kopf schräg. Thibault deutete auf den Jungen. »Ben«, sagte er. »Stöckchen.«
Gehorsam trabte der Hund los, den Stock zwischen den Zähnen. Nachdem er ihn Ben vor die Füße gelegt hatte, beschnupperte er den Jungen und ließ sich von ihm streicheln.
»Er weiß, wie ich heiße?«
»Jetzt weiß er es.«
»Für immer?«
»Vermutlich, ja. Er kennt deinen Geruch.«
»Wieso kapiert er so schnell?«
»Das ist bei ihm so. Er lernt alles sehr rasch.«
Zeus leckte Ben übers Gesicht, entfernte sich dann ein Stück und schaute von Ben zu dem Ast und wieder zurück.
Thibault deutete auf den Stock. »Er möchte, dass du ihn wieder wirfst. Das ist Zeus’ Art, um etwas zu bitten.«
Ben überlegte. »Kann ich ihn denn auch ins Wasser werfen?«
»Das fände er ganz besonders toll.«
Ben schleuderte den Stock in den langsam fließenden Fluss. Sofort sprang Zeus hinterher und paddelte los. Er schnappte sich den Stock, kam wieder aus dem Wasser und blieb ein paar Schritte vor Ben stehen, um sich zu schütteln. Dann ging er zu ihm und legte den Stock ab.
»Ich habe ihm beigebracht, dass er sich schütteln soll, bevor er zu nahe kommt, weil ich mich nicht gern nassspritzen lasse«, erklärte Thibault.
»Das finde ich cool.«
Thibault lächelte, als Ben den Stock zum zweiten Mal warf.
»Und was kann er sonst noch?«, fragte Ben über die Schulter.
»Einiges. Zum Beispiel kann er hervorragend Verstecken spielen. Egal, wo du dich versteckst – er findet dich.«
»Können wir das irgendwann mal ausprobieren?«
»Ja, klar.«
»Super. Wird er auch mal aggressiv?«
»Ja. Aber meistens ist er freundlich.«
Während Thibault sein Mittagessen vollends aufaß, warf Ben noch ein paarmal den Stock. Beim sechsten Wurf holte Zeus ihn zwar, ging aber nicht mehr damit zu Ben. Stattdessen legte er sich ein paar Meter entfernt auf den Boden, hielt den Stock mit einer Pfote fest und fing an, daran herumzunagen.
»Das bedeutet, dass er genug hat«, sagte Thibault. »Du hast eine gute Wurftechnik, finde ich. Spielst du Baseball?«
»Letztes Jahr habe ich gespielt. Aber ich weiß noch nicht, ob ich weitermache. Ich möchte gern Geige spielen lernen.«
»Ich habe als Junge auch Geige gespielt«, sagte Thibault.
»Echt?« Ben schien überrascht.
»Und Klavier. Acht Jahre lang.«
In dem Moment hob Zeus wachsam den Kopf. Wenig später hörte auch Thibault, dass jemand den Pfad entlangkam. Elizabeths Stimme tönte durch die Bäume.
»Ben?«
»Ich bin hier, Mom!«, antwortete der Junge.
Thibault gab seinem Hund mit der flachen Hand ein Zeichen. »Alles okay«, murmelte er leise.
»Ach, da bist du ja.« Elizabeth betrat die Lichtung. »Was tust du hier?«
Sie lächelte, aber ihre Miene erstarrte, als sie Thibault bemerkte. Er konnte in ihren Augen deutlich die Frage sehen: Warum ist mein Sohn hier draußen mit einem Mann, den ich kaum kenne ? Thibault wollte sich nicht verteidigen – schließlich hatte er nichts getan, was sie ihm vorwerfen konnte. Also nickte er ihr zur Begrüßung freundlich zu.
»Hallo.«
»Hi«, antwortete sie zurückhaltend. Ben rannte zu ihr.
»Du musst dir mal ansehen, was dieser Hund alles kann. Er ist superschlau! Sogar noch schlauer als Oliver.«
»Das ist ja schön.« Sie legte ihm den Arm um die Schulter. »Kommst du mit ins Haus? Das Mittagessen steht auf dem Tisch.«
»Er kennt mich schon richtig gut und –«
»Wer?«
»Der Hund. Zeus. Er weiß, wie ich heiße.«
Beth schaute Thibault fragend an. »Stimmt das?«
Thibault nickte. »Ja, das stimmt.«
»Ja, dann … wunderbar.«
»Und soll ich dir was sagen, Mom? Er hat früher Geige gespielt.«
»Zeus?«
»Nein, natürlich nicht. Mr Thibault. Als Junge. Er hat Geige gespielt!«
»Tatsächlich?«, fragte sie verwundert.
Thibault nickte. »Meine Mutter ist
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