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The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)

The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)

Titel: The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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Aufenthalt?«
    »Wie oft mussten Sie hin?«
    »Drei Mal.«
    »Haben Sie viele Gefechte miterlebt?«
    »Ja.«
    »Aber Sie sind unversehrt zurückgekommen.«
    »Ja.«
    Ihre Lippen wurden schmal, und er hatte den Eindruck,
als würde sie gleich in Tränen ausbrechen. »Warum Sie und nicht mein Bruder?«
    Er drehte die Kurbel vier Mal, bevor er antwortete. Und die Antwort war eine Lüge. »Ich weiß es nicht.«
     
    Als Elizabeth aufstand und ins Haus ging, um Schälchen und Löffel für das Eis zu holen, musste Thibault gegen den Impuls ankämpfen, Zeus zu sich zu rufen und ohne Abschied zu verschwinden. Weg von hier, am besten gleich zurück nach Colorado.
    Dauernd dachte er an das Foto in seiner Tasche, dieses Foto, das Drake verloren hatte. Thibault hatte es gefunden. Drake war tot. Und er saß hier, vor dem Haus, in dem Drake aufgewachsen war, und unterhielt sich mit seiner Schwester.
    Irgendwie schien das Ganze fast unwirklich, aber während er heftig schluckte, um die plötzliche Trockenheit in seinem Mund loszuwerden, konzentrierte er sich auf die Dinge, von denen er wusste, dass sie stimmten: Das Bild war nur ein Foto von Elizabeth, das ihr Bruder aufgenommen hatte. Es gab keine Glücksbringer. Thibault hatte den Krieg im Irak überlebt – wie auch die große Mehrheit der Marines, die dort stationiert waren. Er hatte überlebt wie die meisten Mitglieder seines Platoons, unter ihnen auch Victor. Aber manche Marines waren gefallen, so wie Drake. Das war tragisch, aber mit dem Foto hatte es nichts zu tun. Im Irak herrschte Krieg. Und er war hier, weil er beschlossen hatte, die Frau auf dem Foto zu suchen. Schicksal oder Magie spielten dabei keine Rolle.
    Er blinzelte ein paarmal, um den Kopf klar zu bekommen.
Nein, er glaubte nichts von dem, was sein Freund gesagt hatte.
    Victor war abergläubisch. Seine Theorien konnten nicht stimmen. Jedenfalls nicht alle.
    Zeus schien seinen inneren Konflikt zu spüren. Er schaute ihn an, spitzte die Ohren, gab ein leises Jaulen von sich und kam die Treppe herauf, um Thibault die Hand zu lecken. Thibault hob Zeus’ Kopf, und der Hund rieb sich an seinem Gesicht.
    »Was mache ich hier?«, flüsterte Thibault. »Warum bin ich hierhergekommen?«
    Während er auf eine Antwort wartete, die er nie bekommen würde, hörte er, wie hinter ihm die Fliegengittertür zufiel.
    »Reden Sie mit sich selbst oder mit Ihrem Hund?«, fragte Elizabeth.
    »Beides.«
    Sie setzte sich wieder neben ihn und reichte ihm einen Löffel. »Was haben Sie gesagt?«
    »Nichts Wichtiges.« Mit einer Handbewegung gab er Zeus zu verstehen, er solle sich wieder hinlegen, und der Hund quetschte sich brav auf die Treppe. Offenbar hatte er das Bedürfnis, in der Nähe zu bleiben.
    Elizabeth öffnete die Eismaschine und füllte zwei kleine Schalen mit der cremigen Masse. »Hoffentlich schmeckt es Ihnen«, sagte sie und hielt ihm eins der Schüsselchen hin.
    Sie selbst probierte ein bisschen, bevor sie weitersprach. »Ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen«, sagte sie ernst.
    »Wofür?«
    »Für das, was ich vorhin gesagt habe … Als ich fragte, warum Sie überlebt haben und mein Bruder nicht.«
    »Ich finde die Frage berechtigt«, erwiderte er, fühlte sich aber nicht besonders wohl unter ihrem prüfenden Blick.
    »Stimmt nicht. Es ist unfair, so etwas zu fragen. Deshalb tut es mir leid.«
    »Ist schon okay«, beruhigte er sie.
    Sie löffelte ihr Eis und starrte dabei stumm und nachdenklich vor sich hin. Doch dann fuhr sie fort: »Ich habe Ihnen gesagt, dass ich Sie nicht einstellen wollte, weil Sie bei den Marines waren.«
    Er nickte.
    »Der eigentliche Grund ist ein anderer, als Sie wahrscheinlich denken. Es war nicht deswegen, weil Sie mich an Drake erinnern. Sondern wegen der Art, wie Drake gestorben ist.« Sie klopfte mit dem Löffel an ihr Schüsselchen. »Drake wurde durch Beschuss seitens der eigenen Truppe getötet.«
    Thibault senkte den Blick.
    »Zuerst haben wir das natürlich nicht erfahren. Wir bekamen alle möglichen Ausreden zu hören. ›Die Untersuchungen laufen noch‹ oder ›Wir sind noch dabei, den Vorfall zu überprüfen‹, so in dem Stil. Es dauerte Monate, bis uns mitgeteilt wurde, wie er gestorben ist, und selbst dann hat man nicht gesagt, wer der Schuldige ist.«
    Sie suchte nach den passenden Worten. »Das fand ich einfach nicht … nicht richtig, verstehen Sie? Ich weiß ja, dass es ein Unfall war, und mir ist klar, dass derjenige, der ihn getötet hat, es nicht mit Absicht getan

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