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The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)

The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)

Titel: The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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hat. Aber wenn es hier in den Staaten passiert wäre, hätte es eine
Anzeige wegen fahrlässiger Tötung gegeben. Doch wenn so etwas im Irak geschieht, will niemand, dass die Wahrheit ans Tageslicht kommt. Und sie wird auch nie aufgedeckt werden.«
    »Wieso erzählen Sie mir das?«, fragte Thibault mit ruhiger Stimme.
    »Weil es der eigentliche Grund ist, weshalb ich Sie nicht einstellen wollte«, wiederholte sie. »Nachdem ich erfahren hatte, dass es die eigenen Leute waren, habe ich mich jedes Mal, wenn ich einem Soldaten begegnet bin, sofort gefragt: Ist das der Mann, der Drake getötet hat? Oder deckt er vielleicht den Täter? Ich weiß, das ist ungerecht, aber ich konnte einfach nicht anders. Und mit der Zeit ist diese Wut irgendwie ein Teil von mir geworden  – als könnte ich nur so mit dem Schmerz leben. Ich mochte mich nicht besonders gut leiden, wenn ich so etwas dachte, aber ich war gefangen in einem Teufelskreis aus Fragen und Vorwürfen. Und dann kommen plötzlich Sie daher, aus heiterem Himmel, und wollen bei uns arbeiten. Und Nana – Nana hat genau gewusst, was ich fühle, aber sie hat trotzdem beschlossen, Ihnen die Stelle zu geben. Vielleicht weil sie meine Gefühle kennt.«
    Beth stellte ihr Eisschüsselchen weg. »Deshalb habe ich in den ersten beiden Wochen auch kaum mit Ihnen geredet. Ich wusste einfach nicht, was ich sagen soll. Und ich bin davon ausgegangen, dass wir sowieso nicht viel miteinander zu tun haben werden, weil Sie garantiert nach ein paar Tagen kündigen, wie alle anderen auch. Aber Sie haben nicht gekündigt. Stattdessen machen Sie Ihre Arbeit erstklassig, Sie bleiben abends länger hier, Sie
können sehr gut mit Nana und mit meinem Sohn umgehen … und plötzlich sind Sie nicht mehr nur ein Marine, sondern ein normaler Mann.« Sie verstummte und schien in ihren Gedanken zu versinken, doch dann stieß sie ihn mit dem Knie an. »Und nicht nur das – Sie sind sogar ein Mann, der aufgeregten Frauen erlaubt, pausenlos zu quasseln, ohne sie zu unterbrechen.«
    Er stieß sie ebenfalls an, um ihr zu zeigen, dass es in Ordnung war. »Heute hat Drake Geburtstag.«
    »Ja, stimmt.« Sie nahm ihr Schüsselchen und rief: »Auf meinen kleinen Bruder! Auf Drake!«
    Thibault stieß mit seinem Eisschälchen gegen ihres. »Auf Drake«, wiederholte er.
    Zeus jaulte und betrachtete die beiden besorgt. Trotz aller Anspannung zerwuschelte Beth ihm das Fell. »Es geht nicht um dich. Das ist Drakes Moment.«
    Der Hund legte verwirrt den Kopf schräg, und Elizabeth musste lachen.
    »Bla, bla, bla. Er versteht kein Wort von dem, was ich sage.«
    »Ja, aber er spürt, dass Sie traurig sind. Deshalb ist er so dicht bei uns geblieben.«
    »Ein erstaunliches Tier. Ich glaube, ich habe noch nie einen so einfühlsamen und wohlerzogenen Hund gesehen. Nana hat das auch schon gesagt, und Sie können mir glauben – wenn sie so etwas sagt, hat das wirklich etwas zu bedeuten.«
    »Vielen Dank«, brummelte Thibault. »Er hat einen guten Stammbaum.«
    »Okay«, sagte Elizabeth. »Aber jetzt sind Sie dran. Sie wissen inzwischen so gut wie alles über mich.«
    »Was möchten Sie hören?«
    Genüsslich aß sie noch einen Löffel Eiscreme, bevor sie ihn fragte: »Waren Sie schon mal verliebt?«
    Als er angesichts dieser etwas indiskreten Frage verdutzt die Augenbrauen hochzog, drohte sie ihm warnend mit dem Finger. »Sagen Sie nur nicht, ich bin zu neugierig. Nach allem, was ich Ihnen erzählt habe, müssen Sie jetzt auspacken.«
    »Einmal.«
    »Vor kurzem?«
    »Nein. Vor vielen Jahren. Auf dem College.«
    »Und? Wie war sie so?«
    Er schien nach einem treffenden Wort zu suchen. »Erdverbunden«, sagte er schließlich.
    Beth schwieg, aber er sah ihr an, dass sie noch mehr erfahren wollte.
    »Also gut«, fuhr er fort. »Sie hat Women’s Studies studiert, am liebsten trug sie Birkenstocksandalen und Hippieröcke. Sie schrieb eine Kolumne für die Studentenzeitung und hat so ziemlich jede gesellschaftliche Gruppierung oder Minderheit auf der Welt unterstützt – bis auf weiße Männer und die reichen Schichten. Ach, und außerdem war sie auch noch Vegetarierin.«
    »Irgendwie kann ich mir Sie nicht mit so einer Frau vorstellen.« Beth musterte ihn prüfend.
    »Ich konnte es auch nicht. Jedenfalls nicht auf Dauer. Und ihr ging es ebenso. Aber eine Zeit lang fiel es uns verblüffend leicht, die unübersehbaren Unterschiede auszublenden.«
    »Wie lange hat die Beziehung gehalten?«
    »Etwas länger als ein

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