The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)
herumzufragen.
Dumm von ihm.
Aber was konnte er jetzt tun? Wie sollte er angesichts der neuen Lage der Dinge vorgehen?
Er würde sich diesen Logan Thai-bolt vorknöpfen, so viel war sicher. Aber noch einmal wollte er sich nicht kalt erwischen lassen. Was bedeutete: Bevor er etwas unternehmen konnte, musste er sich erst einmal Informationen beschaffen. Er musste herausfinden, wo der Typ arbeitete,
wo er sich sonst so aufhielt. Und vor allem: Wo man ihn allein antreffen konnte.
Was vermutlich gar nicht so leicht war – wegen des verdammten Hundes. Er hatte das Gefühl, dass Thai-bolt und sein Hund unzertrennlich waren. Aber auch da würde sich eine Lösung finden.
Als Erstes musste er allerdings in Erfahrung bringen, was zwischen Beth und diesem Kerl lief. Seit Adam, dem Trottel, hatte er nichts mehr von einem Verehrer gehört. Und ihm kam immer zu Ohren, was Beth so trieb. Außerdem – jemanden wie diesen Thai-bolt konnte Beth doch unmöglich interessant finden, sie würde sich niemals mit ihm einlassen. Schließlich war sie auf dem College gewesen! Das Letzte, was sie in ihrem Leben brauchte, war ein Penner, der zufällig hier in der Stadt auftauchte. Der Typ besaß ja nicht mal ein Auto.
Andererseits hockte er an einem Samstagabend bei ihr auf der Veranda, und das konnte kein Zufall sein. Irgendetwas stimmte hier nicht. Clayton überlegte. Arbeitete der Mann etwa im Zwinger? Na, auf alle Fälle musste er herausfinden, was da abging – um dann entsprechend durchzugreifen. Und Mr Logan Thai-bolt würde noch den Tag verfluchen, an dem er in Claytons Stadt gekommen war.
KAPITEL 15
Beth
Der Sonntag war der bisher heißeste Tag des Sommers, extrem schwül und mit Temperaturen über dreißig Grad. Im Piedmont begannen die Seen auszutrocknen, die Einwohner von Raleigh rationierten ihr Wasser, und im Osten des Bundesstaates verdorrte in der erbarmungslosen Hitze nach und nach das gesamte Getreide. Die Wälder hatten sich in den vergangenen drei Wochen in Zunder verwandelt, der nur darauf wartete, von einer achtlos weggeworfenen Zigarette oder von einem Blitzschlag entflammt zu werden – was beides unvermeidlich erschien. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der erste Brand ausbrechen würde.
Die Hunde fühlten sich nur im klimatisierten Zwinger richtig wohl, und auch Logan spürte die Auswirkungen der Hitze. Er verkürzte die Trainingseinheiten um jeweils fünf Minuten, und wenn er die Hunde ausführte, ging er mit ihnen zum Fluss, damit sie sich im Wasser erfrischen konnten. Zeus rannte mindestens ein Dutzend Mal ins kühle Nass und wieder heraus, und selbst als Ben nach der Kirche mit ihm Hol-das-Stöckchen spielen wollte, zeigte er wenig Interesse. Also stellte der Junge einen Ventilator auf die vordere Veranda, richtete ihn direkt auf
Zeus und setzte sich neben ihn, um Alibi zu lesen – das war einer der wenigen Agatha-Christie-Krimis, die er noch nicht kannte. Zwischendurch stattete er Logan einen kurzen Besuch ab und kehrte dann wieder zu seinem Buch zurück.
Es war ein typischer fauler Sonntagnachmittag, und normalerweise hätte Beth die entspannte Stimmung genossen, aber jedes Mal, wenn ihr Blick auf Bens blaues Auge und die notdürftig reparierte Brille fiel, wurde sie wütend auf Keith. Sie musste gleich am Montag mit Ben zum Optiker, um die Brille reparieren zu lassen. Ihrer Meinung nach war es sonnenklar, dass Keith viel zu hart geworfen hatte, und sie fragte sich, welcher Vater so mit seinem zehnjährigen Sohn umging.
Ein Vater wie Keith Clayton – offensichtlich.
Klar, es war ein Fehler gewesen, Keith zu heiraten, aber würde sie wirklich bis an ihr Lebensende dafür büßen müssen? Bens Verhältnis zu seinem Dad schien sich immer mehr zu verschlechtern, statt zu verbessern. Natürlich stimmte es, dass Ben eine männliche Bezugsperson brauchte, und Keith war nun mal sein Vater, aber …
Sie schüttelte ratlos den Kopf. Ein Teil von ihr wäre am liebsten weggezogen, gemeinsam mit Ben. In einen anderen Bundesstaat. Noch einmal ganz von vorn anfangen. Es war leicht, sich das alles auszumalen und sich einzureden, wenn sie den Mut dazu hätte, könnte sie sämtliche Probleme aus der Welt schaffen. Nur hatte dieses Bild leider nichts mit der Realität zu tun. Sie hätte durchaus den Mut aufzubrechen. Es waren die äußeren Umstände, die dieses Szenario verhinderten. Selbst wenn Nana noch gesund genug wäre, um ihr Leben ohne Hilfe zu meistern,
was ja nicht mehr zutraf – Keith würde sie
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