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The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)

The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)

Titel: The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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keinen Schimmer, warum. Wenn ich dich frage, antwortest du jedes Mal nur: ›Ich finde, Hampton ist ein hübsches Städtchen.‹ Du bist intelligent, du hast einen College-Abschluss, aber du gibst dich damit zufrieden, für den Mindestlohn zu arbeiten. Wenn ich wissen will, warum, antwortest du nur, weil du Hunde magst.« Sie fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Die Sache ist die: Ich glaube, dass du die Wahrheit sagst. Aber du lässt so viel aus – und der Teil, den du nicht erwähnst, das ist der Teil, der mir helfen würde zu verstehen, wer du wirklich bist.«
    Während er ihr zuhörte, bemühte sich Thibault, nicht an das zu denken, was er ihr bisher verschwiegen hatte. Er konnte ihr nicht alles offenbaren! Niemals. Aber wie sollte er ihr das begreiflich machen? Ach, er sehnte sich so danach, ihr die ganze Wahrheit zu sagen. Sein innigster Wunsch war es, von ihr bedingungslos akzeptiert zu werden.
    »Ich spreche nicht über den Irak, weil ich mich nicht gern an diese Zeit erinnere«, entgegnete er.
    Elizabeth winkte ab. »Du musst nichts erzählen, wenn du nicht möchtest …«
    »Aber ich möchte es«, sagte er mit leiser Stimme. »Ich weiß, du liest die Zeitung, deshalb hast du wahrscheinlich eine gewisse Vorstellung davon, was dort geschieht. Aber es ist völlig anders, als du denkst. Und es gibt keine Möglichkeit, es so zu vermitteln, dass man es nachvollziehen kann, wenn man nicht dort war. Die meiste Zeit ist es nicht halb so schlimm, wie du vermutlich annimmst. Und
für mich war es leichter als für viele andere, weil ich weder Frau noch Kinder habe. Ich hatte Freunde dort, ich hatte einen geregelten Tagesablauf. Für gewöhnlich habe ich mich nur auf das konzentriert, was gerade anstand. Aber manchmal – manchmal war es ganz entsetzlich. Wirklich grauenvoll. So schlimm, dass ich am liebsten vergessen würde, dass ich je dort war.«
    Nach einer längeren Pause holte Beth tief Luft und fragte: »Bist du wegen deiner Erlebnisse im Irak hier in Hampton?«
    Er zupfte am Etikett seiner Bierflasche, löste eine Ecke ab und kratzte mit dem Fingernagel über das Glas. »In gewisser Weise, ja.«
    Weil sie sein Zögern spürte, legte sie sanft die Hand auf seinen Unterarm. Die zärtliche Wärme ihrer Berührung schien eine Blockade in ihm zu lösen.
    »Victor war mein bester Freund«, begann er unvermittelt. »Er war bei allen drei Irak-Einsätzen mit mir zusammen. Unsere Einheit hat sehr viele Verluste erlitten, und am Schluss wollte ich nur noch alles hinter mir lassen, um einen Neuanfang machen zu können. Das ist mir auch einigermaßen gelungen. Für Victor war es schwieriger. Er musste die ganze Zeit an den Krieg denken. Als wir zurückkehrten, haben wir uns beide bemüht, unser Leben wieder in den Griff zu bekommen. Er ging nach Hause, nach Kalifornien, ich nach Colorado. Aber wir haben einander immer noch gebraucht, verstehst du das? Wir haben oft telefoniert, uns E-Mails geschrieben und so getan, als würde es uns nichts ausmachen, dass wir die letzten vier Jahre jeden Tag damit verbracht hatten, irgendwie dem Tod zu entgehen. Aber wir konnten das
Verhalten der Leute hier kaum fassen – dass sie sich aufführen, als ginge die Welt unter, wenn sie mal keinen Parkplatz finden oder bei Starbucks den falschen Kaffee bekommen. Und dann haben wir uns verabredet, wir wollten in Minnesota gemeinsam angeln gehen –«
    Er unterbrach sich. Nein, an den Tag wollte er jetzt nicht denken. Doch er spürte, dass ihm nichts anderes übrigblieb. Er trank noch einen kräftigen Schluck Bier und stellte dann die Flasche energisch auf den Tisch.
    »Das war im vergangenen Herbst, und ich … ich habe mich unglaublich gefreut, als er endlich vor mir stand. Wir haben nicht über den Irak geredet, aber das war auch gar nicht nötig. Es war einfach gut für uns beide, mit jemandem zusammen zu sein, der ohne Worte versteht, was man dort durchgemacht hat. Victor ging es inzwischen besser. Er war verheiratet, seine Frau erwartete ein Kind, und ich habe fest geglaubt, dass alles wieder ins Lot kommt, auch wenn er immer noch Alpträume hatte und quälende Erinnerungsbilder vor sich sah.«
    Beth sah den unbeschreiblichen Schmerz in Thibaults Gesicht.
    »An unserem letzten gemeinsamen Tag sind wir am Morgen angeln gegangen. Nur wir zwei, in einem kleinen Ruderboot, und als wir hinausruderten, war die Wasseroberfläche spiegelglatt, als wären wir die ersten Menschen dort. Ich habe einen Falken gesehen, der über den See

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