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The New Dead: Die Zombie-Anthologie

The New Dead: Die Zombie-Anthologie

Titel: The New Dead: Die Zombie-Anthologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks , Joe Hill , Tad Williams
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Gesicht seines Patenonkels, der wegen der plötzlichen Helligkeit die Augen zusammenkniff. „Oh“, sagte Edward und brauchte einen Moment, bis er genug Luft hatte, um sprechen zu können. „Gute Güte! Nate, bist du’s? Ich muss eingenickt sein. Ist das schon so dunkel?“
    Erleichtert ging Nightingale zu dem alten Mann hinüber und umarmte ihn kurz. Wegen der Tracheotomiekanüle und der Schläuche des Beatmungsgeräts tat er es sehr vorsichtig. Wie immer hatte er das Gefühl, in Kleider gehüllte Knochen in den Arm zu nehmen. Irgendwie hatte sein Patenonkel es trotz seines schlechten Gesundheitszustands geschafft, dem Tod ein weiteres Jahrzehnt abzutrotzen. „Wo ist Jenkins?“, fragte Nightingale. „Ich habe einen Schreck bekommen, als ich herkam und das ganze Haus dunkel war.“
    „Ach, ich habe ihm heute Abend freigegeben. Der arme Kerl arbeitet sich noch zu Tode. Schenk mir doch bitte einen kleinen Sherry ein, ja? Sei so gut! Und dann setz dich her und erzähl mir, was du herausbekommen hast. Da müsste eigentlich eine offene Flasche Manzanilla stehen. Nein, bitte mach die andere Lampe nicht an. Ich habe festgestellt, dass ich im Moment sehr lichtempfindlich bin. Das Licht reicht doch, um die Bar zu finden, oder?“
    Nightingale lächelte. „Die würde ich auch finden, wenn es stockfinster wäre, Onkel Edward.“
    Nachdem er ein halbes Glas für den alten Mann und sich selbst auch ein wenig eingeschenkt hatte, setzte Nightingale sich in denSessel, der dem Schreibtisch gegenüberstand, und musterte seinen Paten von oben bis unten. „Wie fühlst du dich?“
    Arvedson winkte ab. „Gut, gut. Habe mich noch nie besser gefühlt. Nachdem wir diesen Unsinn jetzt geklärt haben, erzähl mir, was es Neues gibt, Nate. Was ist geschehen? Seit du mir erzählt hast, was deiner Meinung nach da vor sich geht, mache ich mir Sorgen.“
    „Nun, ich habe eine Weile gebraucht, um einen Freiwilligen zu finden. Vor allem, weil ich versucht habe, keine öffentliche Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Du weißt schon, dieser ganze ‚Nightingale, Exorzist der Stars‘-Blödsinn.“
    „Du hättest deinen Namen nicht ändern sollen: Er klingt jetzt nach Hollywood-Schauspieler. Deinen Eltern hätte das bestimmt nicht gefallen. Was ist verkehrt an Natan Näktergal? Für deinen Vater war er doch schließlich auch gut genug.“
    Nightingale lächelte. „Zu sehr Alte Welt, Onkel Edward. Vergiss nicht: Meine Berühmtheit öffnet mir viele Türen. Und sie sorgt auch dafür, dass die Leute mich falsch einschätzen.“
    Arvedson verzog das Gesicht. Er hatte seinen Sherry noch nicht angerührt. „Gut. Dann bin ich wohl auch Alte Welt. Ich sollte wahrscheinlich dankbar sein, dass du mich überhaupt noch besuchst. Erzähl mir, was geschehen ist.“
    „Das versuche ich ja. Wie ich schon sagte, durfte es nicht irgendjemand sein. Idealerweise wäre es jemand mit einer gewissen Vorbildung gewesen, aber wer wird schon auf so etwas vorbereitet? Ich dachte, dass ich über meine tibetischen Kontakte die besten Chancen hätte. Tibetische Buddhisten verbringen Jahre mit dem Studium des Bardo Thödröl und bereiten sich so auf die Reise des Sterbens vor, wodurch ich aus einer viel größeren Gruppe auswählen konnte. Ich entschied mich schließlich für einen Mann aus Seattle namens Geshe, der an Bauchspeicheldrüsenkrebs litt. Er weigerte sich, Medikamente gegen seine Schmerzen einzunehmen, und die Ärzte waren sich sicher, dass er nur noch einige Tage hatte, als ich ihn kennenlernte. Er war bemerkenswert ruhig und klar. Ich erklärte ihm, was ich wollte und aus welchen Gründen, und er stimmte zu.“
    „So hattest du also deinen … wie nanntest du ihn noch? … deinen ‚Nekronauten‘ gefunden.“
    Nightingale nickte. „So nannte ich die Person, bevor ich Geshe kennenlernte, denn das klang in meinen Ohren besser als ‚Versuchskaninchen‘ oder ‚lebender Detektor‘. Doch nachdem ich seine Bekanntschaft gemacht hatte, erschien mir das etwas oberflächlich. Er war genau die Art Mensch, nach der ich gesucht hatte, ein Mann, der fast von Kindheit an darauf vorbereitet worden war, mit offenem Auge und klarem Verstand zu sterben.“
    Draußen blitzte es, und ein lauter Donnerschlag ließ die Fensterscheiben zittern. In seinem Gefolge platschte ein erneuter Regenguss gegen die Fenster. „Schmuddelwetter“, sagte Arvedson. „Willst du noch einen Drink, bevor du anfängst? Du musst ihn dir natürlich selber holen, weil Jenkins nicht da

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