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The New Dead: Die Zombie-Anthologie

The New Dead: Die Zombie-Anthologie

Titel: The New Dead: Die Zombie-Anthologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks , Joe Hill , Tad Williams
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versuchen. Der Mann gleich rechts von mir muss es wohl auch tun, aber er kann es mir nicht erzählen. Ich glaube, es lag einfach daran, dass Maisie außergewöhnlich war. Vielleicht im Leben, aber ganz sicher im Tod. Sie war es, und wir Übrigen sind es nicht. Und genau das muss ich nun ertragen … bis in alle Ewigkeit.
    Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2012

COPPER
    VON STEPHEN R. BISSETTE
    „Ich bin zu Hause … immer.“
    Copper steht da wie ein Fels in der Brandung und schielt mit zusammengekniffenen Augen in Richtung des Geräuschs auf der anderen Straßenseite.
    Wie üblich hatten sich die Bullen mal wieder erst lange nach dem Vorfall blicken lassen.
    Copper schielt hinüber und spuckt über das Geländer.
    „Wenn Sie noch eine Aussage brauchen, wissen Sie ja, wo Sie mich finden.“
    „Das wird nicht nötig sein, Sir.“
    Coppers Blick wandert nach unten zu dem jungen Polizisten. Es ist das erste Mal, dass er dem Jungen direkt in die Augen schaut.
    Der Polizist ist noch ein Kind – zum Teufel, sogar ich kann erkennen, dass er frisch von der Polizeiakademie kommt. Das seh ich sogar von hier aus, drei Häuser weiter.
    „Keine Fragen mehr, nichts weiter?“
    Copper spuckt noch einmal aus und blickt von dem einen Uniformierten, der nichts tut, zu den Uniformierten auf der anderen Straßenseite, die auch nichts tun.
    „Dies ist schon das sechste Haus in dieser Gegend, das sie ausgeräumt haben.“
    „Ja, Sir, wir wissen es zu schätzen, dass Sie Bescheid sagen.“
    „Ich hab alles beobachtet und Bescheid gesagt – vor sechsundzwanzig Stunden.“
    Copper lässt das so stehen. Er legt den Kopf schief und starrt den Polizisten mit hochgezogenen Augenbrauen an, bis der verlegen zur Seite sieht.
    „Ich habe jedes verdammte Mal Bescheid gesagt.“
    Ich kann die weiße Kopfhaut des Polizisten erkennen, als er dem Blick des alten Mannes ausweicht.
    Der Junge räuspert sich und schaut nach unten, als hielte er etwas Wichtiges in der Hand. Sein Notizbuch ist schon geschlossen. Was kann es da schon zu gucken geben? Er hat nicht einmal Schwielen an den Händen, auf die er einen Blick werfen könnte.
    „Der Stadt ist das egal, oder?“
    Der Bürstenschnitt des Jungen ist zu kurz, wie bei einem frischen Militärhaarschnitt. Seine Kopfhaut glänzt wie ein Kinderpopo. Dieser Junge ist noch unerfahren, einer von denen, die einmal die Woche zum Nachschneiden müssen und das dann auch noch erzählen, als ob es das Wichtigste am Beruf des Polizisten wäre, sich herauszuputzen, obwohl er dann doch nichts tut.
    „Aber wenn die Steuererklärung überfällig ist, stehn sie gleich auf der Matte.“
    Natürlich schicken sie ihn, um mit Copper zu sprechen.
    „Ich habe mal eine Frage, Officer.“
    „Worum geht’s, Mr. Cyrus?“
    „Was gedenken Sie zu tun, wenn mein Haus dran ist?“
    Wenn er überhaupt eine Antwort erhält, bleibt er nicht lange genug, um sie zu hören.
    Die Fliegentür knallt zu, ohne dass die Scharniere auch nur das leiseste Geräusch von sich geben.
    Cooper hält alles tipptopp in Ordnung; keine quietschenden Türen, solange er da ist.
    Aber das ist egal. Auch der Polizist macht auf dem Absatz kehrt und verschwindet. Seine polierten Schuhe sind zu elegant für den Asphalt; die Bügelfalten an den Hosenbeinen sind messerscharf.
    Er schüttelt den Kopf und murmelt etwas, das ich nicht verstehen kann, und als er wieder bei seinen Kollegen ist, lachen alle herzhaft auf Coppers Kosten.
    Irgendetwas, um den Moment der Verlegenheit zu überspielen und so die in der Bemerkung des alten Mannes enthaltene Wahrheit zu ignorieren, so zu tun, als sei es nicht gesagt oder von ihnen überhört worden oder … Ohnehin egal.
    Ich verhalte mich ruhig und beobachte die Veranda des alten Mannes.
    Ich träume vom Mount McKinley.
    Ich träume vom Ficken und Klettern und Kälte und Schmerz und wieder Kälte.
    Ich träume davon, wie mein erfrorener Schwanz zerspringt.
    Ich wache auf dem nackten Betonboden im Keller des Baker-Hauses auf.
    Kein Schmerz.
    Keine Kälte.
    Ich höre Fetus oben herumlaufen.
    Ich stehe auf. Gehe ans Fenster.
    Muss mir immer noch sagen, dass ich zu Hause bin.
    Zu Hause.
    Meine Stadt sah nicht immer so aus wie jetzt.
    Mit jedem Tag sieht sie den östlichen Gebieten Bagdads ähnlicher.
    Verdammt nah, diese völlig ausgeplünderten Häuser, ohne Strom, ohne fließendes Wasser.
    Mein Blick wandert über die heruntergekommenen Gebäude.
    Jedes Haus dieser Straße steht

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