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The New Dead: Die Zombie-Anthologie

The New Dead: Die Zombie-Anthologie

Titel: The New Dead: Die Zombie-Anthologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks , Joe Hill , Tad Williams
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Baum herum entwickelt. Im Hof standen zwei Personen, die zu klein waren, um sie erkennen zu können. Tom legte sich flach auf den Boden und gab Benny zu verstehen, es ihm gleichzutun.
    Dann zog er sein Fernglas hervor und betrachtete die Gestalten eingehend.
    „Wofür hältst du sie?“ Er reichte Benny das Fernglas, der es etwas ungelenk entgegennahm. Benny spähte in die Richtung, die Tom ihm anzeigte.
    „Es sind Zombies“, stellte er fest.
    „Lass die Scherze, Schlauberger. Was genau sind sie?“
    „Tote Menschen.“
    „Aha.“
    „Aha was?“
    „Du hast es gerade gesagt. Es sind tote Menschen . Es waren einmal lebende Menschen.“
    „Na und? Jeder muss sterben.“
    „Schon wahr“, gestand Tom ein. „Wie viele tote Leute hast du schon gesehen?“
    „Welche Art von Toten? Lebende Tote wie die da oder tote Tote wie Tante Cathy?“
    „Egal.“
    „Keine Ahnung. Die Zombies am Zaun … und wohl ein paar Leute aus der Stadt. Tante Cathy war die erste mir bekannte Person, die gestorben ist. Da war ich vielleicht sechs. Ich erinnere mich an die Beerdigung und das Ganze.“ Benny beobachtete die Zombies weiter. Der eine war ein großer Mann, der andere eine junge Frau oder ein Teenager. „Und Morgie Mitchells Vater. Der starb, als er unter einem Gerüst begraben wurde. Auf seiner Beerdigung war ich auch.“
    „Hast du gesehen, wie die beiden zur Ruhe gebracht wurden?“
    Zur Ruhe gebracht werden war der allgemein übliche Begriff, der verwendet wurde für das Durchtrennen des Hirnstamms mithilfe eines spitzen metallenen Instrumentes, das an der Schädelbasis in den Kopf gerammt wurde. Seit der Ersten Nacht erstand jeder Verstorbene als Zombie wieder auf. Dies konnte auch nach einem Biss der Fall sein. Kürzlich verstorbene Personen kamen ausnahmslos wieder zurück. Inder Stadt trug jeder Erwachsene mindestens eines dieser Instrumente bei sich, auch wenn Benny noch nie eines gesehen hatte.
    „Nein“, antwortete er. „Du hast mich ja aus Tante Cathys Zimmer geschickt, als sie starb. Und ich war auch nicht dabei, als Morgies Vater ums Leben kam. Ich bin nur zu den Beerdigungen gegangen.“
    „Wie waren die Beerdigungen? Für dich, meine ich.“
    „Ich weiß nicht. Irgendwie ging das alles sehr schnell und war traurig. Danach haben sich alle bei jemandem zu Hause zu einer Feier versammelt und Unmengen von Essen verdrückt. Morgies Mutter hat sich tierisch einen hinter die Binde gekippt …“
    „Na!“
    „Morgies Mutter hat sich betrunken“, korrigierte Benny sich auf eine Art und Weise, die darauf schließen ließ, dass er sich damit ebenso schwertat, wie beim Zahnarzt den Mund aufzumachen. „Morgies Onkel hat in der Ecke gesessen, irische Lieder gesungen und gemeinsam mit den Jungs von der Farm geweint.“
    „Das war vor anderthalb Jahren, oder? Im Frühjahr.“
    „Ja. Sie bauten gerade ein Getreidesilo, und Mr. Mitchell benutzte eine Seilwinde, um Werkzeug für die Arbeiter auf dem Silodach hochzuhieven. Eine der Gerüststangen brach, und das ganze Material krachte auf ihn drauf.“
    „Es war ein Unfall.“
    „Na klar.“
    „Wie hat Morgie es aufgenommen?“
    „Was meinst du wohl, wie er es aufgenommen hat? Er war verd… Er ist fast verrückt geworden.“ Benny gab Tom das Fernglas zurück. „Er ist immer noch nicht wieder ganz der Alte.“
    „Inwiefern?“
    „Ich weiß nicht. Er vermisst seinen Vater. Sie waren viel zusammen. Mr. Mitchell war echt cool.“
    „Vermisst du Tante Cathy?“
    „Sicher, ich war aber noch klein. Deshalb kann ich mich nicht mehr so gut an sie erinnern. Aber ich weiß noch, dass sie oft gelächelt hat. Sie war hübsch. Ich erinnere mich, dass sie mir häufig heimlich eine extra Kugel Eis in dem Laden gegeben hat, in dem sie arbeitete. Eine kleine Kugel.“
    Tom nickte. „Weißt du noch, wie sie aussah?“
    „Wie Mom“, antwortete Benny. „Sie sah aus wie Mom.“
    „Du warst noch zu klein, um dich an Mom erinnern zu können.“
    „Ich erinnere mich aber“, erwiderte Benny in scharfem Ton. Er zog seine Brieftasche heraus und zeigte Tom das Bild unter der Schutzfolie. „Vielleicht kann ich mich nicht mehr so gut an sie erinnern, aber ich muss an sie denken. Die ganze Zeit. An Dad auch.“
    Tom nickte wieder. „Ich wusste nicht, dass du das Foto bei dir hast.“ Ein trauriges Lächeln zuckte kurz um seine Mundwinkel. „Ich erinnere mich an Mom. Sie war mir immer eine bessere Mutter, als meine Mom es je gewesen war. Ich war so glücklich, als Dad sie

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