The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz
Erfindung oder durch angeborenes Talent vor mir abgeschirmt. Ich vermute Letzteres. Der Geheimdienstminister wählt euresgleichen aus, um seine Geheimnisse sowohl vor seinen Herren als auch vor unseren Feinden geheim zu halten. Deshalb sehe ich keine Loyalität gegenüber dem Imperator, wenn ich in dich schaue. Ich spüre nur verworrene Zugehörigkeitsgefühle ohne klare Ergebnisse. Vor die Wahl gestellt würde ich dir niemals trauen.«
»Und doch sind du und deine Art in diesen Zeiten eine widerliche Notwendigkeit. Ich werde einen Weg finden müssen, deinen natürlichen Trieb zum Verrat zu zügeln. Zu diesem Zweck. « An diesem Punkt wurde der Gesandte Vii brutal nach vorn gerissen, sodass er Darth Chratis direkt in die Augen starrte. »Zu diesem Zweck sei dir eines versichert: Solltest du mich hintergehen, werde ich die Angebetete deines nicht-menschlichen Herzens zur Strecke bringen und sie solche Qualen erleiden lassen, dass du dankbar dafür sein wirst, wenn ich sie töte. Und dann bist du an der Reihe. Ist das klar?«
»Ja, mein Lord! Mehr als das!«
Der Gesandte plumpste mit einem Schlag auf den Boden.
»Sehr gut«, sagte Darth Chratis. »Schaff ihn mir aus den Augen, Ax! Du wirst ihn mit der Übereinkunft zu Satele Shan zurückbringen, die er ihr versprochen hat, und du wirst ihn als mein offizielles Sprachrohr begleiten.«
»Aber Meister -«
»Sei still! Ich kann ihn kaum allein gehen lassen. Ohne solche Vorsichtsmaßnahmen würden sie niemals glauben, dass ich ihnen traue. Du wirst die Großmeisterin beobachten und diesen hier ebenso. Beim kleinsten Anzeichen eines Verrats wirst du mich benachrichtigen, und mein Zorn wird sie beide treffen.«
Sie verneigte sich und dachte: Wieder eine ausweglose Aufgabe. Und wahrscheinlich noch eine Selbstmordmission dazu. »Ich werde tun, wie Ihr befehlt.«
»Ich spüre deine Ungeduld, Ax. Vergiss nicht, dass unsere Belohnung überreichlich ausfallen wird, wenn der Sieg vollbracht ist. Wenn die Großmeisterin tot und der Planet unser ist, dann wird deine Ausbildung vollendet sein. Vorher nicht. Nun geh und tue, was ich wünsche!«
»Ja, Meister«, verbeugte sie sich in der Gewissheit, dass er die brennende Begeisterung in ihrem Geist gespürt hatte. Endlich von ihm befreit sein, eine wahre Sith sein - das hatte sie immer gewollt! Und sie verdiente es. Das wusste sie nur allzu gut. Nicht umsonst hatte sie sich unter dem Verzicht auf alles andere ein Jahrzehnt und mehr abgeplagt.
Lema Xandret ist tot.
Ax unterdrückte selbst den kleinsten Funken Bedauern, als sie ging und, den zitternden Informanten hinter sich herziehend, die Fähre verließ.
TEIL FÜNF
UNHEILVOLLE ALLIANZ
KAPITEL 31
»MUSSTEST DU SIE mit zurückbringen?«, flüsterte Larin Ula zu, als sie die Passagiere der Auriga Fire in den Konferenzraum der Commenor eskortierte. »Ich traue ihr nicht.«
Der Gesandte zog seinen Kragen zurecht, als wäre ihm zu heiß. »Mir blieb keine Wahl, tut mir leid. Darth Chratis beharrte darauf.«
»Er hat nicht angeboten, jemanden von uns auf sein Kommandodeck zu lassen?«, scherzte Larin.
»Ich glaube nicht, dass er es angeboten hätte, selbst wenn ich gefragt hätte. Aber es tut mir leid, dass ich nicht daran gedacht habe zu fragen. Ich dachte nur, die Sith würde eine wertvolle Geisel abgeben.«
»Ich denke, das wird sie.« Sie bemerkte Ulas Unbehagen und zwang sich zu einem Lächeln. »Hey, sieh mal, ich sage ja nicht, dass du nicht dein Bestes getan hast. Ich bin nur froh, dass du uns überhaupt so weit gebracht hast. Niemand sonst hätte das gekonnt. Sie klopfte ihm mit ihrer halben Handprothese auf die Schulter.«
»Danke«, sagte er und sah verlegen aus. »Freut mich, dass du das so siehst.«
Sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Seine gesellschaftliche Unbeholfenheit war zugleich rührend und verwirrend. Wie hatte ein solcher Tollpatsch je in den Rängen der republikanischen Administration so hoch aufsteigen können, ganz zu schweigen davon, eine Audienz mit einem Dunklen Lord der Sith zu überleben.
Das erschien recht unwahrscheinlich.
Die Sith-Schülerin Eldon Ax ging stoisch zwischen Meisterin Satele und Shigar, umringt von einem Gefolge geschäftsmäßig wirkender Soldaten, die allesamt ihre Gewehre in Anschlag hielten. Sie trug ihren roten Zottelkopf hoch und tat jeden Schritt, als müsse sie den Drang niederringen, herumzuwirbeln und zu kämpfen. Sie war wie ein wildes Tier, gerade noch in Zaum gehalten.
DIE BESPRECHUNG GESTALTETE
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