The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz
gezielte Bombardements der Sekundärstandorte sollten ausreichen, um das Wachstum der Hexen zu verlangsamen.«
»Vielleicht reicht es, um sie aufzuhalten«, meinte Captain Pipalidi, »bis Verstärkung eintrifft.«
Es entstand ein unangenehmes Schweigen. Shigar wusste so gut wie alle anderen, dass in dem Augenblick, in dem die Bedrohung von dem Planeten auf null reduziert worden war, ihre Allianz auseinanderfallen würde. Der jetzige Moment der Solidarität war so zerbrechlich wie kurzlebig. Niemand hatte vergessen, dass die Sith und die Jedi, das Imperium und die Republik, Todfeinde waren.
»Zerbrechen wir uns den Kopf über die Verstärkung, wenn sie eintrifft«, schlug Ula vor. »Captain Pipalidi, würden Sie nun einen groben Plan aufstellen, den ich an Darth Chratis und Colonel Kalisch weitergeben kann, um deren Meinung einzuholen? Ich schlage vor, die Einsatzmittel gleichmäßig auf alle taktischen Ziele zu verteilen, um sicherzustellen, dass beide Parteien das Gefühl haben, beteiligt und nicht ausgebeutet zu werden, außerdem eine Verdoppelung der kommandierenden Offiziere in jedem Zug. Die Disziplin muss gewahrt werden. Wir wollen doch nicht, dass die Soldaten Im entscheidenden Augenblick anfangen, aufeinander zu schießen.«
»Natürlich nicht!«, entgegnete Pipalidi mit bläulichem Schimmer um ihren Kamm. Shigar wusste nicht, was das zu bedeuten hatte. Ironie vielleicht?
Er erhaschte einen weiteren Blick aus der Richtung der jungen Sith - gelangweilt dieses Mal, und wieder empfand er Sympathie. Er hatte das Gefühl, ihr Duell in der Sicherheitsluftschleuse der Hutts läge eine Ewigkeit zurück. Es juckte ihn in der Führungshand seines Lichtschwertes, aber er behielt sie reglos an seiner Seite.
DIE TÜR ZUM Konferenzraum öffnete sich mit einem Zischen, und Larin zuckte überrascht zusammen. Sie hatte den Versuch längst aufgegeben, den Leuten bei der Besprechung von den Lippen abzulesen. Als sie den Major sah, nahm sie automatisch Haltung an.
»Soldat Hetchkee, einen Augenblick, bitte«, sagte der stämmige Rellarin. »Sie auch, Moxla.«
Larin folgte Hetchkee und dem Major in den Konferenzraum. Die Luft schien dicker als sonst, wie es bei langen Planungssitzungen immer der Fall war. Eine aktuelle Projektion des Planeten schwebte in der Mitte des Raums, gestrichelt und gepunktet mit grünen und gelben Kennzeichnungen. Um sie herum drängten sich Personen und machten Vorschläge. Unter ihnen befand sich das Sith-Mädchen.
Sowohl Shigar als auch Ula blickten auf, als Larin eintrat, doch es war Captain Pipalidi, die das Wort erhob.
»Wir schicken Stoßtrupps zu zwei Standorten«, erklärte sie mit einer so tiefen Stimme, dass Larins Brustbein schmerzte. Ein langer Finger stach in den Globus. »Hier und hier. Bei der Besprechung des Angriffs auf die Hauptfabrik sind ihre beiden Namen gefallen. Soldat Hetchkee, Ihr Kommando war auf Befehl des Obersten Commanders Stantorrs dem Gesandten zugeteilt. Natürlich stehe ich im Rang nicht über ihm, aber ich kann Sie über den für eine Eskorte erforderlichen Rang hinaus befördern. Niemand käme auch nur im Traum darauf, einen Lieutenant auf ein solches Kommando zu verschwenden, und wir sind knapp an Offizieren. Würden Sie diesen Posten annehmen?«
»Jawohl, Ma'am!« Hetchkee salutierte schneidig und wirkte, als wäre er zugleich erfreut und entsetzt. Das war womöglich nicht nur der schnellste Sprung hinauf in der Befehlskette, den man sich vorstellen konnte, sondern auch der kürzeste.
»Und was ist mit Ihnen, Moxla?«
»Entschuldigen Sie, Ma'am, ich habe eine Vergangenheit -«
»Das habe ich gehört. Ich interessiere mich nicht dafür, was damals vorgefallen ist. Sie kommen dem, über das wir in Sachen Spezialkräfte verfügen, am nächsten, daher müsste ich verrückt sein, Sie nicht einzusetzen. Alles, worauf es ankommt, ist, dass Sie Befehle befolgen - und im Gegenzug jeder, der Zweifel anmeldet, Ihren folgt. Glauben Sie, dass Sie das bewältigen können?«
Ihr Gesicht brannte. Wieder im Dienst! Sie wusste nicht, ob sie Shigar umbringen oder küssen sollte.
»Jawohl, Ma'am! Das werde ich.«
»Gut. Major Cha, begleiten Sie sie zum Quartiermeister, und lassen Sie sie ausstatten. Ich will, dass sie innerhalb einer Stunde eingewiesen und einsatzbereit sind.«
»Jawohl, Ma'am!«
Der Rellarin salutierte und führte sie zur Tür. Larin fühlte sich, als würde sie durch ein schwereloses Vakuum gehen -eine Berührung, und sie könnte unkontrolliert
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