The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz
Schritte unternommen. Verstanden?«
Sie verstanden gut genug, und er gab sich auch keinen Illusionen hin. Es war alles nur Schau, ein hastiges Verbinden irreparabler Risse, welche die Allianz zwangsläufig auseinanderreißen würden. Doch so lange sie bereit waren mitzuspielen, war er es auch.
Captain Pipalidi schnippte mit den Fingern, und eine Eskorte trat hinter Ula zusammen. Sie begleitete ihn durch das Schiff in den Hangar zum Andockplatz der Auriga Fire und überließ ihn dort sich selbst.
Der Schmuggler blickte auf, als er ins Cockpit kletterte.
»Wie lief's?«
»Hätte schlimmer sein können«, sagte Ula und ließ sich in den Copilotensitz fallen. »Sie haben mir das Kommando übertragen.«
»Na, schön für Sie. Das ist genau der Stuhl, auf dem man sitzen muss, wenn man ein bisschen Profit einheimsen will.«
»Daran habe ich kein Interesse.«
»Und an was haben sie Interesse?«
Das war wohl die große Frage, nahm Ula an. Wollte er den Sith geben, wonach sie verlangten, und damit den Fortbestand ihres mörderischen Regimes sichern? Wollte er der Ministerin für Logistik Rohstoffe bieten, damit seine Träume von einer gerechteren Imperialen Gesellschaft vorangetrieben wurden? Oder wollte er etwas anderes?
Coruscant war ihm immer wie ein Fluch vorgekommen. Erst jetzt erkannte er, wie einfach er es dort gehabt hatte. Hier draußen hatte er die gleichen Probleme, nur die Blaster, die sich auf seine Schläfe richteten, waren sehr viel näher.
KAPITEL 32
LARIN SCHAUTE AUS dem Transparistahltor und glaubte fast zu träumen.
Die Commenor lag Im nahen Orbit um den klumpigen Mond von Sebaddon, im Verbund mit den restlichen Republikschiffen. Die Imperiale Flotte hatte einen anderen Orbit besetzt, doch sie reihten sich kontinuierlich ein. Wenn die beiden Flotten erst verschmolzen wären, konnte die erste Angriffswelle losrollen. Sie würde sich zusammen mit anderen Soldaten zur Oberfläche des Planeten aufmachen, um den Feind dort zu bekämpfen, wo er lebte. Bis dahin gab es nichts zu tun, als den Anblick in sich aufzunehmen.
Während Larin zuschaute, ereignete sich vor ihren Augen eine beinahe surreale Konjunktion. Der Mond, Sebaddon und die atemberaubende Spirale der Galaxis bildeten eine Linie, aus der die Strahlen des Schwarzen Lochs im rechten Winkel herausstachen und so ein stellares X bildeten. Es erinnerte sie an das Ruhmeskreuz, die höchste militärische Auszeichnung der Republik. Sie glaubte nicht an Vorzeichen - oder überhaupt irgendeine Art der Zukunftsvorhersage, ganz gleich, wie viel in dieser Hinsicht über Meisterin Sateles Fähigkeiten zu hören war -, aber sie beschloss, es als gutes Omen zu werten. Alles hatte sich eingereiht. Alles war perfekt.
Als die Konjunktion auseinanderbrach, wendete sie sich von dem großen Sichtfenster ab und überprüfte ihre neue Rüstung. Der Anzug war sauber, voll aufgeladen und ausgestattet mit allem, was sie sich je gewünscht hatte. Alle Taschen waren gefüllt, alle Dichtungen geprüft. Die Gelenke bewegten sich reibungslos und boten, falls erforderlich, Unterstützung ohne Kontrollverlust oder lästiges Knirschen. Der Helm saß ein bisschen zu fest, aber wie der Quartiermeister ihr versichert hatte, war das heutzutage bei allen Modellen der Fall. Die neuen Konstruktionen schützten auch in extremsten Situationen besser vor Kopftraumata. Für das Wissen, dass ihrem Schädel nichts passieren konnte, nahm sie ein bisschen Klaustrophobie gern in Kauf.
Im Spiegel war sie nicht wiederzuerkennen, und das lag nicht nur an den Lieutenant-Abzeichen an ihren Schultern.
»Du hast Finger«, bemerkte eine Stimme aus dem Eingang zum Bereitschaftsraum.
Sie drehte sich um und sah dort Shigar stehen, frisch ausgestattet mit der Jedi-Version von Uniform und Rüstung: Braun und Schwarz hauptsächlich, mit lockerem Stoff, der kompakte Rüstungsplatten verbarg.
»Das ist doch Larin, oder?«, fragte er mit einem plötzlichen Stirnrunzeln.
»Ja«, erwiderte sie aus ihrer Träumerei gerissen. Sie zog den Helm mit ihrer linken Hand ab - die, wie Shigar ganz richtig bemerkt hatte, wieder einzelne Finger besaß. Auch bei der neuen Prothese handelte es sich nicht um eine bleibende. Sie war lediglich ein Schritt nach vorn nach dem plumpen Paddel, das Ula an Bord der Auriga Fire aufgestöbert hatte. Trotzdem konnte sie den Schaft eines Gewehrs halten, während ihre rechte Hand abdrückte. Sie konnte die Ziffern einer Tastatur eintippen. Sie konnte zeigen.
»Wird schon
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