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The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz

The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz

Titel: The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Williams
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Sie wusste, dass es eigentlich nicht von Bedeutung war und einer Art Selbstverteidigung gegen die noch größeren Lücken gleichkam, die vielleicht bald aufgefüllt werden würden. Dennoch konnte sie nicht aufhören, sich zu fragen, wie es gewesen sein mochte, die ganze Zeit über neben einem felsenfesten Mahnmal des eigenen Verrats zu leben. Wahrscheinlich brachte es einen um den Verstand.
    Die Frachtluke achtern war doppelt so groß wie jene, durch die sie an der Backbordseite eingestiegen waren. Sie stand offen und grenzte an einen lang gezogenen Schlauch, der in unbekannte Bereiche führte. Unter der Strömung der Flüssigkeit, die ihn umgab, schaukelte und schwankte der Schlauch unsicher hin und her.
    Ax sagte sich, es gäbe nichts zu fürchten, und rückte weiter vor. Sie war Stryvers Meinung. Lema Xandret ist bereits tot. Schon seit einer ganzen Weile. Hier gab es kein Leben. Die Kolonie hatte lange genug überlebt, um die Hexen zu bauen, aber dann war sie zerfallen. Entweder hatten die Hexen alle getötet, weil sie erkannt hatten, dass die Menschen ihre Zweckmäßigkeit erfüllt hatten, oder sie hatten sich selbst umgebracht. Außer ihren Leichen erwartete Ax keine weiteren Zeugnisse vorzufinden.
    Daher war sie auch nicht auf die traut eingerichteten Quartiere vorbereitet, die sie zurückgelassen hatten: Die Bilder, Kleidungsstücke, Tagebücher, Comms, Mahlzeiten und was sich noch alles in den verwinkelten Korridoren der Kolonie fand, hatte die kalte, trockene Luft perfekt konserviert, so als wäre alles erst vor einer Stunde beiseitegelegt worden.
    Kinder hatten hier gelebt. Es gab Andenken an die Verstorbenen und jene, die man zurückgelassen hatte. Aus jeder Ecke starrten sie Porträts der Kolonisten an. In ein paar der Bilder erkannte sie das Gesicht ihrer Mutter wieder. Lema Xandret war hier älter geworden. Ihr Gesicht durchzogen Runzeln, und ihr Haar war ergraut. Ihr Blick blieb stechend.
    »Du hattest recht«, sagte Satele Shan mit einem Anflug der Bewunderung in der Stimme. Auch der Sorge, wenn Ax' Ohren sie nicht täuschten.
    Entschlossen schweigend eilte sie weiter. Die leere Kolonie gab Zeugnis für so viele Dinge: Hoffnungen und Ängste, Mut und Feigheit, das Alltägliche und das Hintergründige. Ax interessierte nichts davon. Sie war nicht zu einem Museumsbesuch nach Sebaddon gekommen. Sie war gekommen, weil der Dunkle Rat es ihr befohlen hatte, weil das Schicksal es forderte und wegen Dao Stryver. Rührselige Sentimentalitäten bedeuteten ihr nichts.
    Dennoch beschleunigte Ax ihren Schritt, bis sie auf der Suche nach etwas, das sie nicht klar beschreiben konnte, schließlich von Raum zu Raum rannte. Satele Shan folgte ihr leichtfüßig und schweigend. Die Korridore schlängelten sich immer tiefer und verliefen zu größeren Räumen und mehr arbeitsorientierten Anlagen, wie etwa Luft- und WasserReinigern und Kraftwerken. Der Druck um sie herum erhöhte sich ständig. An mehreren Punkten sahen sie undichte Stellen, aus denen es rot in wachsende Pfützen hinuntertropfte.
    Schließlich erreichten sie einen großen, quadratischen Raum, der eher wie eine Lagerhalle als ein Labor wirkte, obwohl es sich offensichtlich einmal um Letzteres gehandelt haben musste. Droidenteile in unterschiedlichen Stadien der Reparatur lagen herum, gleich neben Werkzeugen aller Formen und Größen und obskuren Messinstrumenten. Holoprojektoren zeigten rotierende Rundumansichten von Entwürfen mehrerer Hexen-Varianten, die Ax bisher noch nicht gesehen hatte: Versionen mit zehn oder mehr Beinen, mehrteiligen Körpern, spezialisierten Gliedmaßen und zu größeren Maschinen zusammengesetzte, die zu Raumreisen oder Massenzerstörung fähig waren. Manche von ihnen veränderten sich, während sie an ihnen vorüberging, woran sie erkannte, dass die evolutionären Algorithmen, denen sie entsprangen, immer noch funktionierten. Dicke Kabel verliefen in einer zentimetertiefen Schicht aus Rot in alle Richtungen. Manche von ihnen führten zu einem röhrenförmigen Glastank, etwa fünfmal größer als ein Bacta-Tank, der in einer Ecke des Raumes stand. Er war randvoll mit trüber roter Flüssigkeit, die anscheinend identisch mit dem Zeug draußen war.
    Satele Shan trat an den Tank heran, aber Ax hielt sich zurück. Sie spürte, dass der Ruf, dem sie gefolgt war, hier seinen Ursprung hatte, aber nun, da sie direkt davorstand, war sie nervös. Wollte sie wirklich wissen, weiches Schicksal ihrer Mutter widerfahren war?
    »Es ist warm«,

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