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The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz

The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz

Titel: The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Williams
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Steuerelementen zu schaffen.
    Still schob sich die Luke zu und verbannte die unaufhörlichen Turbulenzen der Flüssigkeit nach draußen. Für einen Moment schwebte Ax in der Stille, dankbar für die Verschnaufpause und die Gelegenheit nachzudenken. Wo waren sie? Was tat sie hier? Was hatte sie hierher gebracht? Eigentlich hätte sie zur Oberfläche schwimmen sollen und nicht versunkene Artefakte untersuchen, während die restlichen Missionsmitglieder um sie herum kämpften.
    »Willst du die Innentür öffnen?«, fragte Satele Shan, die wieder an sie heranrückte.
    Natürlich wollte sie das. Sie war zu weit gekommen, um jetzt wieder umzukehren. Ihre Instinkte trieben sie trotz aller Bedenken weiter. Als sie den KREISLAUF-Knopf drückte, sprangen Pumpen in den Wänden an, um die Flüssigkeit abzusaugen. Mit Licht und Luft kehrte auch die Schwerkraft zurück. Sie ließen einander los. Ax wischte ihr Visier sauber und sah, Satele Shan das Gleiche tun. Inmitten der Fremdartigkeit wirkte sie beinahe so klein wie Ax selbst. Sie war froh, nicht allein zu sein.
    Die Innentür öffnete sich und gab einen standardmäßigen Schiffskorridor frei, verschrammt und vom Staub der Zeit bedeckt. Ax trat aus der Pfütze, die in der Schleuse zurückgeblieben war, und setzte ihren tropfenden Fuß dankbar auf die trockene Oberfläche. Ein Blick auf ihr HUD verriet ihr, dass die Luft in Ordnung war. Sie löste die Dichtung ihres Helms und schob ihr Visier hoch.
    Sie roch nur Blut.
    Satele Shan trat neben sie. Auch sie hatte ihr Visier hochgeschoben. »Irgendeine Ahnung, wessen Schiff das ist?«
    Ax behielt ihre Gedanken einen Moment lang für sich. Sie ging den Korridor bis zum ersten Kreuzungspunkt hinunter und zeichnete im Geist den Aufbau nach. Wenn es ein Sternkreuzer war, so folgerte sie, müsste das Kommandodeck rechts liegen, die Frachträume links, Besatzungsquartiere die erste Leiter hinunter und die Maschinenräume geradeaus. Sie wählte den Weg nach rechts und hatte Erfolg. Das Kommandodeck war klein, wirkte dadurch, dass es leer stand, aber geräumig. Auf den Instrumententafeln war kein Licht zu sehen. Keine Holoprojektoren leuchteten. Das einzige Anzeichen von Leben boten die Lichter, die von oben herabschienen.
    »Der Generator funktioniert eindeutig«, sagte Satele Shan, »aber die Steuersysteme wurden abgekoppelt. Wenn du mit dem Gedanken spielst, in diesem Ding von Sebaddon wegzukommen, kannst du es vergessen.«
    Der Boden unter ihren Füßen erbebte, und Ax fiel ein, dass sie sich trotzdem noch über einer geothermalen Bohrstelle befanden, obwohl es sich bei der Flüssigkeit, die sie eingeschlossen hatte, nicht um Lava handelte. Zudem hielten sie sich auf einem Planeten auf, dessen Haut in etwa so stabil war wie die eines Wasserballons.
    Unter ihnen rumpelte und knarrte das Schiff. Das Echo seiner Klagelaute klang wie eine Stimme, die schrittweise verstummte.
    »Die Comms werden durch die Hülle blockiert«, fuhr Satele Shan fort. »Das kann nicht Teil der ursprünglichen Schiffskonstruktion sein.«
    »Sie hatten niemals vor, irgendwohin zu gehen«, sagte Ax, »oder mit irgendjemandem zu sprechen. Ich wette, dies ist Lema Xandrets Schiff.«
    Satele Shan sah sich um. »Keine Verzierungen, keine individuellen Noten, keine Anzeichen eines Zuhauses. Woher willst du das wissen?«
    »Achtern liegt eine Frachtschleuse«, stellte Ax fest, um der Frage auszuweichen. Sie gingen den Weg zurück, den sie gekommen waren. »Mal schauen, wohin es hier durch geht.«
    Auf ihrem Weg passierten sie Reihen leerer Räume, die Ax' Vermutung, dass das Schiff verlassen war, bestätigten. Xandret und die anderen Flüchtigen hatten alles Nützliche oder Persönliche demontiert und fortgeschafft. Vielleicht hatte sie das Schiff zu sehr an das erinnert, was sie hinter sich gelassen hatten? Vielleicht hatten sie sich anderswo bequemere Quartiere eingerichtet. Vielleicht hatten sie es als Memento mori aufbewahrt, als Symbol für ihre Abkapselung und Verlassenheit, ohne überhaupt vorzuhaben, es noch einmal zu benutzen. Bei ihrer Rückkehr in die Galaxis hatten sie ein völlig anderes Schiff benutzt, eines, das sie selbst gebaut hatten.
    Ax fiel auf, dass der Name dieses Schiffes nirgendwo in den Imperialen Aufzeichnungen vermerkt war. So lange sie keinen Überlebenden fand oder irgendwelche Aufzeichnungen, würde sie ihn vielleicht nie erfahren. Die Lücke in der Geschichte ihrer Mutter quälte sie, während sie durch das Schiff gingen und kletterten.

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