The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz
nichts anderes. Nicht einmal für die Rache.«
»Anstatt ihre Herrin zu werden, hast du sie also sterben lassen.« Darth Howl senkte sein Gewehr und musterte sie mit schwarz glühenden Augen. »Manch einen wird es verwundern, dass du die Hexen nicht benutzt hast, um deine Blutrache an Dao Stryver zu üben und dich dann zur Eroberung der Galaxis aufzuschwingen.«
»Ja.« Ich hätte Imperator sein können! »Der Gedanke kam mir in den Sinn. Aber der Mandalorianer war mir zu dem Zeitpunkt bereits entkommen, und ich bleibe dem Dunklen Rat treu.«
»Manche könnten sagen, dein Kontakt zu der Großmeisterin der Jedi hätte deinen Verstand vernebelt. Manche könnten dies als Grund anführen, dir niemals wieder zu vertrauen.«
»Mir ist egal, was die Leute sagen.«
»Du brauchst dir nur Gedanken über die Entscheidung des Dunklen Rats zu machen, wie mit dir zu verfahren sei.«
»Erst gestern stand ich vor ihnen. Sie - Ihr sagtet -«
»Vieles wird gesagt, Ax, und vieles wird getan. Beides ist nicht immer das Gleiche.«
Sie wusste es. »Also werdet Ihr mich umbringen lassen.«
Er lachte sie an und hob sein Gewehr. Ein weiterer Schuss; ein weiterer Schmerzensschrei.
»Das hängt einzig und allein davon ab, wie du es darstellst«, sagte er. »Wurden die Flüchtigen bestraft?«
Wegen des Schicksals ihrer Mutter und des Klons bestand für sie in dieser Hinsicht kein Zweifel. »Zweifellos.«
»Fiel der Planet der Republik in die Hände?«
»Nein.«
»Du hast also überlebt, was deinen Meister getötet hat, und bist mit wertvollen Informationen zurückgekehrt. Du bist stark und entschlossen wie deine Mutter. Du verdienst nichts als Bewunderung, Ax, und ein wachsames Auge.«
»Falls irgendjemand von dem Geheimnis um die Hexen erfährt, so ist die Erklärung einfach. Deine Loyalität gegenüber dem Imperator ist so ausgeprägt, dass du niemals versuchen würdest, ihn zu entthronen. Nimm zur Kenntnis, dass ich „Imperator" sagte und nicht Dunkler Rat. Es ist die Aufgabe eines Sith zu versuchen, uns zu entthronen. Genau deshalb müssen wir ein wachsames Auge auf dich haben. Nun schieß!«
Ax kniff ein Auge zu und beruhigte ihr hämmerndes Herz. Vielleicht würde sie doch noch am Leben bleiben.
Die Kreatur in ihrem Fadenkreuz tat es nicht, ebenso wenig die beiden anderen, die daraufhin schnuppernd hinzukamen.
Sie würde Darth Howl nicht erzählen, dass der einzige Grund, weshalb sie die Hexen nicht verschont hatte, darin bestand, dass der Versuch, sie zu kontrollieren unweigerlich nach hinten losgegangen wäre. Beseelt von dem verdorbenen Geist ihrer Mutter hätten sich die Hexen schließlich gegen sie gewandt, und sie wäre letzten Endes genauso gefangen gewesen wie ihr Klon. Weit davon entfernt, Imperator zu werden, hätte sie als verbitterte Prinzessin in einem Käfig gesessen und eine leere Galaxis um Hilfe angerufen.
Lieber alles mehr buchstäblich als metaphorisch in einem Schwarzen Loch verschwinden lassen und das eigene Leben anpacken. Ihr Leben. Wie viel ihr davon auch geblieben sein mochte.
»Warum habt Ihr mich hierher bestellt?«, fragte sie. »Doch nicht, um mir wegen meinem Bericht auf den Zahn zu fühlen oder mir Rat anzubieten.«
»Richtig. Du bist jung und unerfahren, aber du bist folgsam und hast diese Krise unversehrt überstanden. Vielleicht verbirgst du deine wahren Gefühle zu gründlich, oder du bist abgehärteter, als es scheint. So oder so kannst du mir nützlich sein. Ich habe dich hierher gebracht, um dir ein Bündnis anzubieten.«
Ax verschwamm das Ziel in ihrem Visier vor Augen. »Was für ein Bündnis?«
»Eines, das dir bei Weitem mehr zum Vorteil gereicht als dein Letztes. Darth Chratis hat verdient, was er bekommen hat. Seine Methoden waren unsolide, seine Philosophien bedenklich und sein Ehrgeiz ungebremst. Sein Untergang war daher unausweichlich. Die einzige Frage lautete: Wie tief würdest du mit ihm untergehen?«
Sie antwortete nicht.
Darth Howls Zähne glitzerten schwach in der Nacht. »Darth Chratis hat dich enttäuscht, so wie meine letzte Schülerin mich enttäuscht hat. Es ist an der Zeit, über diese Enttäuschung hinwegzusehen und auf den Erfolg zu schauen, der dich und mich erwartet. Kannst du dir vorstellen, was wir mit meiner Stärke und deinem Potenzial gemeinsam erreichen könnten? Wir könnten den Obersten Kanzler von seinem Thron stoßen und einen Lohn einstreichen, der deine wildesten Träume übersteigt!«
Sie dachte nicht so weit voraus. Der einzige Gedanke,
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