The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz
Rancor-Reiters trug, passte perfekt ins Gewühl. Sie schlängelten sich, so elegant es ging, durch die Menge und mieteten einen Hopper, der sie nach Gebroila bringen sollte, der Stadt, die Tassaa Bareeshs Palast am nächsten lag. Es war nicht nötig, irgendwelche Sicherheitssperren zu passieren oder Währungen zu tauschen. Auf Hutta wurde jede Sorte Credits akzeptiert. Nachdem er überprüft hatte, dass Shigars Chip keine Fälschung war, fegte der Fahrer, ein Evocii, mit ihnen durch den endlosen Verkehrsstrom, wobei er ein Dutzend potenziell tödlicher Beinaheunfälle provozierte. Larin behielt Augen und Aufmerksamkeit auf das Innere des Taxis gerichtet. Ihre Mission war auch ohne die Sorge über die Bedrohungen des Alltags schon schwierig genug.
Die Fahrt nach Gebroila dauerte lang und kam ihnen noch länger vor. Jahrtausende industrieller Auswüchse hatten Huttas klamme Biosphäre vergiftet, sodass man sich hier allein schon durch Atmen in Gefahr begab. Die wenigen Spezies, welche die Übernahme des Planeten durch die Hutts überlebt hatten, waren bis zur Unkenntlichkeit mutiert. Manche Arten, wie etwa die zähen Giftechsen, hatten die Fähigkeit entwickelt, sich von chemischen Verbindungen zu ernähren, die ein gewöhnliches Tier sofort umgebracht hätten. Andere perfektionierten umständliche und aufwendige chemische Verteidigungsmechanismen oder bewohnten Nischen, die nicht von Schadstoffen durchtränkt waren. Solche Nischen waren heiß umkämpft, weshalb sich deren Bewohner zu einigen der bösartigsten der Galaxis entwickelten.
Die Hutts selbst stellten ein Paradebeispiel dar für die Evolution bei der Arbeit. Fett und schneckenartig, wie sie waren, mussten ihre Vorfahren auf ihrem ursprünglichen Heimatplaneten eine leichte Beute abgegeben haben. Aber Umweltkatastrophen hatten sie gezwungen, gleich in mehrfacher Hinsicht widerstandsfähiger zu werden, sodass sie überraschend kräftige Muskeln unter ihrem Speck entwickelt hatten und einen Verstand, der diesen in Sachen Leistung um nichts nachstand. Sie waren die ursprünglichen Nischenbewohner und repräsentierten nun das obere Ende der Nahrungskette.
Larin war von ihrer Zeit bei den Spezialkräften bestens mit langen, ereignislosen Zeiträumen vertraut und schwieg während der Fahrt. Gerne hätte sie Pläne für ihre Ankunft in Gebroila geschmiedet, aber Shigar war in eigene Gedanken vertieft und blieb still. Sie nahm es hin und grübelte für sich über eine Strategie nach ihrer Ankunft. Die Sicherheitsvorkehrungen um den Palast waren bestimmt streng, und es war ihnen nicht gelungen, die richtigen Ausweise zu bekommen, um hereingelassen zu werden. In einer Kultur aus Lügen und Schwindel würde es schwerfallen, die nötige Glaubwürdigkeit zu demonstrieren - es sei denn, sie fanden einen Hintereingang, der nicht aus einem Dutzend Blickwinkeln gleichzeitig beobachtet wurde. Irgendwie beschlich sie das Gefühl, es würde nicht gerade einfach werden.
DER PALAST WAR so groß wie die benachbarte Stadt. Shigar schüchterte die ausufernde Größe ein, und sie entmutigte ihn gleichzeitig. Hinter diesen verzierten Mauern würde es sehr einfach werden, sich unter den Tausenden von Dienern, Büßern und anderen Feinden, die sich überall tummelten, wo sich Geld konzentrierte, zu verstecken. Allerdings würden die Wände Augen haben. Sie durften sich keinen einzigen Fehler leisten.
Shigar bezahlte den Hopperfahrer und gab ein beachtliches Trinkgeld. Der Fahrer war ein Sklave, der mit Ketten an sein Fahrzeug gefesselt war. Einst waren die Evocii die Besitzer von Hutta gewesen, aber nun befanden sie sich auf der untersten Stufe seiner opportunistischen Gesellschaft. Unzählige Generationen der Inzucht hatten aus ihnen eine bleiche, kränkliche Spezies gemacht. Nur außerhalb der Städte hatten sie ihren Kampfeswillen bewahrt, in Form von rebellischen Stämmen, deren Schlagkraft den Hutts Ärger ohne Ende bereitete.
Der stetig gequälte, aber doch friedfertige Gesichtsausdruck des Fahrers veränderte sich nicht, als er den Hopper vom Vorplatz des Palastes hinuntersteuerte und davonbrauste.
»Und jetzt?«, fragte Larin.
»Wir gehen rein.«
»Einfach so?«
»Einfach so.«
Er schritt voran zu einer langen Freitreppe - der erste Vorgeschmack dessen, was Tassaa Bareesh ihren Gästen abverlangte. Sie selbst würde niemals ein solches Hindernis erklimmen. Wahrscheinlich verfügte sie über Mannschaften von Sänftenträgern oder Repulsor-Schlitten, die sie an jeden
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