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The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz

The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz

Titel: The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Williams
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Getränke. Ein verworrenes Plärren ständig wechselnder Frequenzen erfüllte den Raum, hervorgebracht von einem Bith-Quintett, und Ula konnte nur vermuten, dass sie den Krach, den sie veranstalteten, für Musik hielten.
    Er wechselte einen Blick mit Potannin, der an beiden Eingängen Wachen postierte und die übrigen drei Soldaten auf strategisch günstige Plätze in der Cantina verwies. Allein schon Ihre Anwesenheit veranlasste mehrere Gäste dazu, ihr Getränk zu nehmen und woandershin zu torkeln.
    Jet Nebula hatte sich in einen dunklen Winkel zurückgezogen, in dem er sich gemütlich auf einer breiten, gepolsterten Sitzecke ausstreckte und den Kopf in den Nacken legte, während sein Droide beschützend zu seinen Füßen stand. Das Glas vor ihm war leer. Als Ula herantrat, hob Jet seinen Kopf und fixierte ihn mit dem gleichen Blick, den er schon bei ihrer ersten Begegnung aufgesetzt hatte.
    »Hübsche Klamotten«, sagte er.
    Ula spürte, wie er rot wurde. Was der Diplomatiebedarf unter »zweckmäßig« verstand, zeigte sich in einer pseudomilitärischen, violetten Uniform mit unsinnigen Epauletten und Hoheitszeichen auf jedem freien Stück Stoff. Das ganze Lametta hatte er abgenommen, aber wegen der Farbe konnte er nichts unternehmen, als sich einen grauen Mantel über die Schultern zu legen und das Beste zu hoffen.
    »Sie wollten mit mir sprechen«, kam er gleich zum Punkt.
    »Kommt drauf an, Kumpel. Zahlen Sie?«
    »Ist das alles, worauf Sie aus sind - ein kostenloses Getränk?«
    »Und wenn's so war? Ein Mann muss zugreifen, wenn sich die Gelegenheit bietet, heißt es in meiner Branche.«
    »Und die wäre?«
    »Erraten Sie das nicht? Es braucht einen Blender, um einen Blender zu erkennen.«
    Ein kalter Schauer rann Ula über den Rücken. Was sagte Jet da? Dass er wusste, dass Ula ein Informant war? Wollte er Geld von ihm erpressen - oder Schlimmeres?
    Jet lächelte und kratzte sich träge am Kinn. »Diese ganzen Fragen machen mich durstig. Wie wär's, wenn Sie Ihren Mann losschicken, damit er uns 'ne Runde Reaktorkerne holt, und wir unterhalten uns wie Ehrenmänner?«
    Ula blieb nichts anderes übrig, als zuzustimmen. Falls Jet irgendetwas wusste, wollte er nicht, dass er es vor seinem Sicherheitsbegleiter ausplauderte.
    Ula gab die Bestellung weiter, und der Droide trottete Potannin hinterher. Dann setzte sich Ula und ignorierte die plötzliche Schwäche in seinen Knien. »Was wollen Sie?«
    »Das sagte ich bereits, und Sie sorgen bereits dafür.«
    »Ich rede nicht von Alkohol. Drücken Sie sich deutlicher aus.«
    »Wenn Sie nicht von allein draufkommen, nützen Sie mir nichts.«
    »Was meinen Sie?« Ula spürte seine Empörung wieder aufsteigen, aber kurz bevor er zu einer Retourkutsche ausholte, kam ihm ein Gedanke. »Moment mal. Yeama sagte, Sie stünden in Tassaa Bareeshs Gunst. Warum sind Sie dann hier unten und schnorren Drinks von mir?«
    Jet sagte nichts.
    Ula ging alles durch, was er über Jet wusste, und auf einmal fügten sich die einzelnen Fakten in seinem Kopf zu einem überraschenden, neuen Gesamtbild zusammen.
    »Das ist Ihr Schiff da draußen im Dock«, sagte er. »Das mit den Brandspuren. Sie haben einen Schmugglerdrink bestellt.
    Sie verwendeten den Begriff Blender wegen dem, was Sie tun, nicht ich.«
    »Alle Politiker sind Lügner«, erwiderte Jet, »um Kanzler Janarus zu zitieren.«
    Ula mochte über das Paradoxon nicht lachen. »Sie sind der Pirat, der die Cinzia aufgetan hat.«
    »Ich ziehe Frachter-Captain vor«, korrigierte Jet, »aber ich bin dieser Typ.« Er äffte in seiner krummen Haltung in der Sitzecke eine Verbeugung nach. »Die Hutts vergessen nicht, wer ihre Freunde sind.«
    »Sie sehen nicht aus, als hätten Sie Spaß.«
    »Ich kann mich nicht beschweren. Mein Schiff ist gepfändet, und ich komm nicht aus dem Palast raus. Ich sitze im Paradies.«
    Ula beugte sich vor und sprach im Flüsterton. »Wollen Sie darüber mit mir sprechen? Falls ja, so besitze ich nicht die Befugnis um - «
    Jet winkte ab. Potannin war mit den Drinks zurückgekommen. Große, dunkle Drinks, die gefährlich aussahen. Jet hob sein Glas, blies den funkelnden Schaum weg und stieß auf die Republik an.
    Ula wiederholte den Trinkspruch und nahm einen kleinen Schluck. Ein elektrisches Feuer brannte eine Luftstraße in seine Kehle und sorgte In seinem Magen für eine langsame Detonation.
    »Ist alles In Ordnung, Sir?«, fragte Potannin.
    »Ja, Sergeant«, keuchte er. »Lassen Sie uns einen Moment allein.

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