The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz
dass sich vor ihnen Wachen drängten, die den Bereich mit Laserkanonen absicherten. Das Loch in der Wand wurde von einer Reihe Partikelschilde geschützt. Dort hineinzugelangen würde schwieriger werden als hinauszukommen, und sie hatte nicht vor, sich erneut durch die Schuttlawine hinaufzuwühlen. Kämpfen war natürlich eine Möglichkeit, aber die Erschöpfung fing nun an, ihren Tribut zu fordern. Unter günstigeren Umständen hätte sie Stryver niemals so leicht gewinnen lassen.
Sie musste nicht stärker sein, sondern cleverer.
Sie suchte sich ein stilles Eckchen, um nachzudenken, und ging alles durch, was sie über die Hexen wusste. Das war nicht viel. Sie waren zielstrebig - aber was wusste sie über die Ziele in ihren Köpfen? Sie lehnten jede Autorität außer der ihres Schöpfers ab. Sie töteten rücksichtslos alle um sie herum. Gab es sonst noch etwas, das sie über sie sagen konnte?
Sie erinnerte sich an den Trick, mit dem sie den Twi'lek dazu gebracht hatten, für sie einen Fluchtweg durch die Wand freizusprengen. So etwas verlangte Einfallsreichtum und Gerissenheit. Qualitäten, die vielen Droiden fehlten, aber nicht allen. Es stellte kein einzigartiges Merkmal ihrer Konstruktion dar.
Etwas knisterte in ihrem Hinterkopf. Ein Gedanke brodelte dort und drängelte sich langsam vor zur Überlegung. Flucht.
Der Hex hatte versucht zu flüchten. Also wohin hatten er versucht zu fliehen? Nach Hause.
Aber woher wusste er, wo sein Zuhause lag?
Die Antwort auf diese Frage schoss ihr kristallklar durch den Kopf.
Der Navicomputer ist nicht der einzige Wegweiser.
Ax setzte sich in Bewegung und umrundete die Ruine, bis sie den Weg fand, den die beiden Droiden eingeschlagen hatten. Niemand stand Ihr im Weg, bis sie den ersten der Körper erreichte. Er wurde von Gamorreanern abgeschirmt, und sie beließ es dabei. Der Jedi hatte den Hex gründlich zerlegt und seine Eingeweide in einem Wirrwarr aus Silber und Rot herausgerissen. Sie hoffte, der zweite Droide würde sich in besserem Zustand befinden.
Auch der wurde abgeschirmt, aber zwischen den dicken Leibern der Wachen hindurch konnte sie sehen, dass sein Körper noch intakt war. Er baumelte in einem Netz wie ein Tier in einer Falle.
Perfekt, dachte sie, und brachte ihr Lichtschwert ins Spiel.
ALS SIE SICH die Leiche sicher über die Schulter gelegt hatte, brauchte sie nur noch zu verschwinden. Das fiel ihr nicht schwerer als ein Spaziergang vom Palast zum Raumhafen, wo ihr eine Imperiale Fähre zu Diensten stand. Man hatte die Sicherheitsvorkehrungen im Palast angezogen in dem Bemühen, niemanden hinauszulassen. Ein Bemühen, das zum Scheitern verurteilt war.
Zwei bewaffnete Imperiale Wachen standen in Habtachtstellung an der Innentür der Zugangsschleuse. Sie salutierten, als sie zwischen ihnen hindurchging.
»Irgendwelche Probleme?«, fragte sie.
»Irgendein Kerl schnüffelte um das mandalorianische Schiff herum«, antwortete einer der beiden.
»Und irgend so ein nichtmenschlicher Abschaum hat versucht, reinzukommen«, meinte der andere. »Wir haben ihn fortgejagt.«
»Sehr gut.«
Sie schritt selbstsicher die Rampe hinauf und ins Cockpit, wo der Pilot wartete. Er bemerkte ihr staubiges, angeschlagenes Auftreten, verlor aber kein Wort darüber.
»Wir fliegen ab«, sagte sie. »Setzen Sie Darth Chratis von unserem bevorstehenden Eintreffen in Kenntnis. Ich will, dass ein Droidentechniker zur Verfügung steht, wenn wir andocken.«
»Jawohl, Ma'am! Aber was ist mit dem Gesandten?«
»Er ist nicht mehr bei uns.«
Der Pilot nickte unsicher. Offenbar wägte er die Dienstordnung ab gegen den Befehl, den er eben erhalten hatte. Sith standen im Rang immer über höheren Offizieren. Eine andere Schlussfolgerung gab es nicht.
Während die Repulsoren warmliefen, nahm Ax den toten Hex und brachte ihn in einen gesicherten Frachtraum, der eigentlich für den Navicomputer reserviert gewesen war. Diese Fracht schien ihr jedoch nicht weniger kostbar. Der Vorteil an einem Droiden war, dass sich, obwohl unbestreitbar tot, sein Gedächtnis erst mit der Zeit auflöste. Mit der richtigen Fachkenntnis konnte die Position des rätselhaften Planeten aus den Daten ermittelt werden, die noch im Körper des Hex gespeichert waren, und ihr Erfolg wäre gesichert.
Ein warmer Schauer überkam sie, teils Erleichterung, teils Stolz, teils Erschöpfung. Sie freute sich darauf auszuruhen.
Doch zuvor gab es noch etwas zu erledigen.
Die Fähre hob ab, als sie ins Cockpit
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