The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz
wegen Drähten wie diesen hier. Ich denke, wenn alle noch einen Tag gewartet hätten, wäre dieses Nest hier leer gewesen.«
»Da könnten Sie recht haben«, stimmte sie ihm zu.
»Ist nur 'ne Vermutung«, meinte er bescheiden.
»Ich hab auch noch eine«, sagte sie und rückte wieder zur Tür. »Wenn das mit dem Heimfindeverhalten stimmt, dann müssen die Hexen ihren Weg nach Hause kennen.«
Jets Gesicht hellte sich auf. »Das heißt, wenn wir mit einem ihrer Gehirne hier rauskommen, brauchen wir den Navicomputer gar nicht!«
Sie schauten hinaus auf den Körper des Doppel-Hex, der vor dem Tresor auf dem Boden lag. Die Laserkanone hatte ein Loch direkt durch die beiden verbundenen Bäuche gerissen. Die Eingeweide waren geschwärzt und zerschmolzen, keineswegs mehr zu retten.
Jets Gesicht verfinsterte sich wieder. »Den Gedanken war's immerhin wert.«
Larin lehnte sich gegen die Wand und schloss die Augen. Shigar ließ sich wirklich Zeit. Ihr Blutzucker war niedrig, und der fortwährende Schmerz machte sie schwindlig.
In ihrer heilen Hand hielt sie immer noch das Metallstückchen von der Minifabrik. Sie steckte es in eines der vielen verschließbaren Fächer ihrer Rüstung. Wenigstens würden sie nicht mit leeren Händen zurückkehren.
Sie wurde von einer Erschütterung draußen abgelenkt. »Da kommt jemand!«, rief Hetchkee.
Larin legte den Lauf ihres Gewehrs auf den Rücken ihrer linken Hand und richtete ihn auf die Tür. Der Schutthaufen auf der anderen Seite der Sicherheitsschleuse bewegte sich. Irgendjemand bahnte sich ganz offensichtlich einen Weg hindurch - aber war es Stryver, die Sith oder Jets treuer Droide?
Eine zerschrammte orangefarbene Hand, die sich aus dem Geröll streckte, um an einem umgestürzten Träger Halt zu finden, gab sogleich Antwort auf diese Frage.
»Hab's doch gesagt«, meinte Jet zufrieden. »Hier drüben, Kumpel!«, rief er dem Droiden zu.
Clunker zog sich aus dem Steinhaufen und humpelte völlig unbehelligt zu ihnen herüber. Der Houk hatte aufgehört zu schießen. Statt daraus Zuversicht zu schöpfen, beunruhigte es Larin. Es war unmöglich zu erahnen, was dort draußen vor ihrer improvisierten Festung vor sich ging. Sie vermutete, dass die Hutts sie nicht mehr lange in Ruhe lassen würden.
»Gute Arbeit, Hetchkee«, sagte sie und zog sich in die Sicherheit des Tresors zurück. »Ich glaube, wir werden bald noch mehr Besuch bekommen, also bleiben Sie wachsam.«
»Jawohl, Ma'am!« Falls diese Aussicht den Soldaten, beunruhigte, zeigte er es nicht.
Clunker unterhielt sich über eine Reihe rascher Handzeichen mit Jet.
»Schlechte Neuigkeiten«, übersetzte der Schmuggler. »Stryver ist mit dem Navicomputer abgehauen.«
»Damit wäre das also auch erledigt«, erwiderte sie, unfähig ihre Verbitterung zu verbergen.
Somit war die Spur kalt. Alle Hoffnungen, die sie vielleicht gehegt haben mochte, sich mit einer erfolgreichen Freiwilligenmission zu rehabilitieren, waren nun offiziell begraben. »Was will er überhaupt mit der Kolonie anfangen? Hat Mandalore nicht schon genug Soldaten?«
»Hat Tassaa Bareesh nicht schon genug Geld?« Sein zynisches Lächeln blitzte wieder auf. »Ich glaube, Stryver wollte den Navicomputer aus zwei Gründen: Um herauszufinden, woher die Cinzia kam, und um zu verbergen, wo sie hinwollte. Das würde Sinn ergeben, falls Mandalore von Anfang an in diese Sache verwickelt war.«
Sie starrte ihn angestrengt an. »Sie könnten recht haben. Stryver wusste lange vor allen anderen von der Cinzia. Dass er herumgezogen ist und Fragen gestellt hat, gab uns erst den entscheidenden Tipp.«
»Und die Cinzia befand sich auf diplomatischer Mission, aber weder das Imperium noch die Republik wussten etwas davon. Fällt Ihnen irgendein anderes Schwergewicht ein, das im Moment in der Galaxis mitmischt?«
In dem Punkt musste sie Ihm recht geben. Selbst wenn die Mandalorianer seit dem Krieg nicht mehr als geeinte Fraktion agiert hatten, war es nicht unvorstellbar, dass sie es vielleicht wieder tun würden, der Ehre wegen oder des Geldes oder einfach nur, weil sie einen richtigen Krieg brauchten. »Aber warum haben diese Dinger Stryver dann angegriffen?«
»Das weiß ich nicht.«
»Und wer hat das Nest vor der Zerstörung bewahrt, als die Besatzung der Cinzia das Schiff hochgejagt hat?«
»Das weiß ich auch nicht.«
Sie schüttelte den Kopf. »Egal von welcher Seite aus ich es betrachte, es wird immer verrückter.«
»Tassaa Bareesh hatte keine Ahnung,
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