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The Old Republic - Betrogen

The Old Republic - Betrogen

Titel: The Old Republic - Betrogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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der er saß, wurde immer tiefer. Er würde vor Scham im Boden versinken, wenn seine Tochter jemals herausfand, womit er sich seinen Lebensunterhalt verdiente. Er übergab die Fatman an den Autopiloten und stieg in den kleinen Raum unter dem Cockpit, den er zu seinem Quartier umgebaut hatte. Seine Zeit bei der Armee hatte ihn gelehrt, wie wertvoll es war, Ordnung zu halten, und das war dem Raum anzusehen. Das Regal war sauber aufgeräumt, auch wenn es außer ihm niemand zu sehen bekam. Seine Kleidung hing ordentlich aufgehängt in einem Spind an der Wand neben dem Aussichtsfenster. Überall im Raum hatte er zusätzliche Blaster akkurat verstaut, und in einem Schließfach bewahrte er genügend Ladungsmagazine auf, um damit ein Standardjahr lang herumballern zu können. Die Oberfläche seines kleinen Metallschreibtischs war leer geräumt, bis auf einen kleinen, tragbaren Computer und einen Stapel gefälschter Frachtscheine. Daneben, in den Boden eingelassen, befand sich ein verborgener Tresor. Er legte ihn frei, gab die Kombination ein und öffnete ihn. Darin lag eine Inhaberzahlungskarte, auf der kaum mehr war als eine Handvoll gesparter Credits, und, viel wichtiger, ein Holo seiner Tochter.
    Der Anblick des Holos entlockte ihm ein Lächeln.
    Das Holo erinnerte ihn an seine Aufgabe. Er sah es an, wenn er sich in seinem Quartier schlafen legte, und er sah es an, wenn er aufwachte.
    Er hasste den Rollstuhl. Er repräsentierte die Sünde, die er abbüßen musste.
    Val und Arra waren unterwegs gewesen, um ihn zu treffen, während er Ausgang mit Planetenbesuch hatte. Er war damals noch in der Armee gewesen. Val litt zu der Zeit an Schwindelattacken, hatte aber trotzdem darauf bestanden zu kommen, und er, der alles getan hätte, um seine Frau und seine Tochter zu sehen, hatte sie nicht davon abgehalten. Auf dem Weg zu ihm hatte sie wieder einen Anfall gehabt und war mit einem anderen Luftgleiter kollidiert. Val hatte den Unfall nicht überlebt, und Arra wäre beinahe gestorben. Der Zusammenstoß hatte ihre Beine zertrümmert, und die Ärzte waren gezwungen gewesen, sie ihr abzunehmen. Er trat aus der Armee aus, damit er um Val trauern und sich um Arra kümmern konnte, wobei er nicht viel weiter in die Zukunft dachte, als sich von einem Tag zum nächsten durchzuhangeln. Er erhielt keine Pension, hatte keinen Besitz und musste schon bald lernen, dass er trotz seiner Fertigkeiten als Pilot nicht genügend saubere Arbeit fand, um auch nur annähernd das zu verdienen, was nötig war und sein würde. Nicht nur, dass Arras Nachsorgebehandlung die Arztrechnungen in die Höhe schnellen ließ, auch die weiterführende Reha verschlang Unsummen.
    Verzweifelt und mutlos hatte er sich zu dem verhängnisvollen Schritt hinreißen lassen, Verbindung zu ein paar Bekannten aufzunehmen, die er noch aus der Zeit vor seinem Ausflug zur Armee kannte, und diese vermittelten ihm den Kontakt zur Exchange. Als er hörte, was sie boten, begab er sich in dem Glauben, es könnte funktionieren, in die Tretmühle.
    Seitdem stiegen seine Schulden unaufhörlich. Er hatte sich bei einer Dachgesellschaft der Exchange verschuldet, um die Fatman zu bekommen, und gab vor, ein Problem mit dem Glücksspiel zu haben und deswegen manchmal zusätzliche Darlehen aufnehmen zu müssen. In Wahrheit wanderte alles in Arras permanente Pflege.
    Aber auch in dieser Hinsicht trat er nur auf der Stelle. Er konnte kaum die Zinsen abstottern, und während er versuchte vorwärtszukommen, blieb Arra an diesen vorsintflutlichen, antriebslosen Rollstuhl gefesselt. Zeerid verdiente nicht genug, um ihr auch nur den einfachsten Schwebstuhl zu kaufen, von den Beinprothesen die sie verdient hätte ganz zu schweigen.
    Einmal hatte er von einer Technologie des Imperiums gehört, die dafür sorgte, dass Gliedmaßen nachwuchsen, aber er hatte nicht weiter darüber nachdenken wollen. Falls so etwas wirklich existierte, würden die Kosten außerhalb seiner Möglichkeiten liegen. Er wollte Arra einfach nur einen Schwebstuhl besorgen - oder Beine, falls er einen großen Auftrag ergattern konnte. Das war das Mindeste, was sie verdiente, und er würde sich darum kümmern.
    Die Eng-Lieferung nach Coruscant war der Startschuss, der Wendepunkt. Der Vorschuss allein könnte schon für den Schwebstuhl reichen, und falls seine Schulden hinterher getilgt wären, könnte er tatsächlich anfangen, echte Credits zu verdienen, ohne dass er alles gleich wieder in Rückzahlungen stecken musste. Credits für

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