The Old Republic - Betrogen
er.
Sie goss für sie beide Tee ein und setzte sich zu seinen Füßen auf den Boden.
„Es gibt etwas, das du für mich tun musst", sagte Malgus.
„Sprecht."
„Du wirst dich mit mehreren Fähren nach Coruscant begeben. Zehn Mitglieder meines Sicherheitsstabs, Imperiale Soldaten, werden dich begleiten."
In Gedanken hatte er die Männer - Kerses Trupp - bereits ausgewählt. Es waren allesamt Männer, auf deren Verschwiegenheit er sich verlassen konnte. Er fuhr fort: „Ich werde dir eine Liste geben."
Sie nippte an ihrem Tee und lehnte ihren Kopf an seine Wade. „Was wird auf dieser Liste stehen?"
„Überwiegend Namen und Orte. Technologie und wo sie sich befindet."
Er hatte alle Informationen aus der Imperialen Datenbank gezogen, während sie geschlafen hatte.
„Was soll ich für Euch tun?"
„Finde so viele Personen und Dinge von dieser Liste, wie du kannst, und bring sie auf dieses Schiff."
Sie setzte sich aufrecht hin und sah zu ihm hoch.
In den Seen ihrer Augen lag eine Frage.
„Die Personen werden als Gefangene festgenommen", sagte er. „Die Technologie wird als Kriegsbeute konfisziert."
Die Frage wich nicht aus ihrem Blick. Sie sprach sie aus.
„Wieso ich, Geliebter? Wieso nicht Eure Sith?" Er strich mit der Hand über ihren linken Lekku, und sie schloss genüsslich die Augen. „Weil ich weiß, dass ich dir vertrauen kann", sagte er. „Dagegen bin ich mir noch nicht völlig sicher, wem ich noch vertrauen kann. Nicht, solange sich die Lage nicht etwas weiterentwickelt hat."
Sie öffnete die Augen und rückte von ihm ab.
„Weiterentwickelt? Seid Ihr in Gefahr?"
„Nichts, womit ich nicht fertig werden würde. Doch diese Sache musst du für mich tun." Sie lehnte sich wieder an ihn und schlang ihre Arme um seine Beine. „Dann werde ich es tun." Ihr Geruch vernebelte seine Gedanken, und er rang um Klarheit. „Erzähle niemandem davon. Lass es als routinemäßigen Frachttransport eintragen."
„Das werde ich. Aber. wieso tut Ihr das alles?"
„Ich treffe lediglich Vorsichtsmaßnahmen. Geh, Eleena."
„Jetzt?"
„Jetzt."
Sie stand auf, bückte sich und küsste ihn zuerst auf die linke, dann auf die rechte Wange. „Wir werden uns bald wiedersehen. Was werdet Ihr tun, solange ich fort bin?" Er würde einmal mehr Angrals Befehle missachten und nach Coruscant zurückkehren. „Ich gehe auf die Jagd."
DER GERUCH NACH RAUCH und geschmolzenem Plastoid hing schwer in der Luft. Aryn und Zeerid bahnten sich zu Fuß ihren Weg durch die Straßen Coruscants. Aryn war sich der Tatsache bewusst, dass sich unter ihr die Stadtlandschaft Ebene um Ebene in die Tiefe erstreckte. Ihr fiel auf, dass sie noch nie einen Fuß auf den festen Boden von Coruscant gesetzt hatte. Nicht richtig jedenfalls. Stattdessen benutzte sie, wie so viele andere, auf Oberflächenebene das Netzwerk aus Fahrsteigen und Durabetonstraßen, ohne dem Großteil dessen, was sich in den unteren Ebenen abspielte, größere Beachtung zu schenken. Sie hatte über Jahrzehnte auf dem Planeten gelebt und kannte ihn trotzdem nicht besonders gut. Die Sonne kletterte am Himmel empor, langsam, so als wollte sie die Verwüstung nicht zu Tage bringen. Ihr Blick fiel auf ein entferntes, vereinzeltes Hochhaus, das sich bedenklich zur Seite neigte. Durch den Angriff musste das Fundament beschädigt worden sein. Wie ganz Coruscant, ja wie die gesamte Republik, war es aus dem Lot geraten.
In der Ferne bevölkerten die kleinen schwarzen Punkte der wenigen Luftgleiter und Swoops den morgendlichen Himmel. Irgendwo plärrten Sirenen. Rettungsmannschaften durchsuchten immer noch die Trümmer und zogen Verletzte und Tote aus den Ruinen. Coruscant erwachte zum Leben, um einen neuen Tag zu beginnen, den ersten Tag, nachdem sich alles geändert hatte.
Auf ihrem Marsch sahen sie auf Schuttberge, von geborstenen Wasserleitungen überschwemmte Straßen und geplatzte Rohre, die Gas oder Treibstoff ausspuckten. Es war, als würde man auf blutige Innereien schauen, die Eingeweide des Planeten.
Ein paar wenige Gesichter beobachteten sie von Fenstern oder hoch gelegenen Balkonen aus. In ihren Blicken lag Unsicherheit und Angst, die zu erwartenden Nachwirkungen eines unerwarteten Krieges. Dennoch sahen sie weniger Leute, als Aryn erwartet hatte. Sie fragte sich, ob viele von ihnen vielleicht in die unteren Ebenen geflüchtet waren. Vielleicht waren die Schäden dort nicht ganz so schwerwiegend. Falls ja, musste es dort unten überlaufen sein.
Je länger sich
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