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The Old Republic - Betrogen

The Old Republic - Betrogen

Titel: The Old Republic - Betrogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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sie mehr sehen konnten. Rauch quoll zwischen den geschwärzten Steinen hervor. Die Überreste der Türme lagen in großen Stücken quer über den Ruinen des Haupttempels, als wären sie darüber gestapelt worden.
    Geborstene Säulen stachen wie gebrochene Knochen aus den Ruinen. Aryn machte sich auf Leichen gefasst, sah aber glücklicherweise keine. Stattdessen entdeckte sie hier und da Stücke zerbrochener Säulen, die schroffen Überreste der steinernen Leichen uralter Jedi-Meister.
    Jahrtausende ehrenvoller Geschichte - innerhalb eines einzigen Tages von Imperialen Bomben in Staub, Asche und Trümmer gelegt. Die Feuer würden noch tagelang tief unter dem Haufen schwelen. Der Verlust überwältigte sie, aber sie fand keine Tränen, die sie vergießen konnte. Wie wunderbar und schrecklich, dachte sie, war doch die Fähigkeit des Verstandes, den Schmerz auszuhalten.
    Zeerid hatte ihre Hand nicht losgelassen und sie auch nicht die seine. „Wenn dein Meister hier war, als die Bomben einschlugen, dann ist er. ist er in der Explosion umgekommen. Und es war nur irgendein anonymer Imperialer Pilot, Aryn. Du kannst niemanden finden, niemanden jagen."
    Sie schüttelte den Kopf, bevor er weitersprechen konnte.
    „Er ist nicht in einer Explosion gestorben."
    „Aryn - "
    Sie entriss ihm ihre Hand, und ein Teil ihres Kummers und ihrer Wut verlieh ihrer Stimme einen scharfen Ton. „Ich habe es gefühlt, Zeerid! Ich habe seinen Tod gefühlt! Und das war kein Bombeneinschlag. Das war ein Lichtschwert! Genau hier!"
    Sie legte eine Hand auf ihren Bauch, und die Erinnerung an den Schmerz, den sie gefühlt hatte, als Meister Zallow starb, ließ sie zusammenzucken.
    Zeerid hielt seinen Arm immer noch zu Aryn gestreckt, berührte sie aber nicht. „Ich glaube dir. Wirklich."
    „Schweigend kreiste er über den Ruinen. ,Also, was jetzt?"
    „Ich muss dort hinunter."
    „Das ist keine gute Idee, Aryn." Wahrscheinlich hatte er recht, aber sie wollte sie berühren, wollte inmitten der Trümmer stehen. Sie kämpfte gegen den Drang an und versuchte, ihre Gefühle mit Überlegung und Vernunft zu bekämpfen. „Nein, geh nicht runter. Es gibt noch einen anderen Weg hinein."
    „,Da steht nichts mehr."
    „Der Tempel erstreckt sich weit nach unten. Einer der Räume, in denen die Sicherungskopien der Überwachungsanlagen aufbewahrt werden, liegt ziemlich tief. Er könnte die Explosion überstanden haben."
    Zeerid sah aus, als wollte er protestieren, tat es aber nicht. Aryn war ihm dafür dankbar. „Und wo finden wir diesen anderen Weg hinein?"
    „In der Hüttenstadt", antwortete Aryn.

    MALGUS' PRIVATFÄHRE BRACHTE ihn zurück auf Coruscants Oberfläche. Eleena und ihr Team hatten die Valor eine Stunde zuvor in einem Konvoi aus drei Fähren verlassen. Ihre Mission war sicher bereits ein gutes Stück vorangeschritten.
    Der Sith-Lord saß allein in seiner Kabine, in der es bis auf das stete Kratzen seiner Atemmaske still war. Er starrte in sein Spiegelbild auf dem Transparistahlfenster der Fähre und versuchte, seine Gedanken zu ordnen. Wilde Ideen schwirrten durch seinen Kopf, Gedanken, die er lieber nicht zu Ende denken wollte, aus Furcht davor, wohin sie ihn führen könnten.
    Er wusste nur eines mit Sicherheit: Angral irrte. Der Dunkle Rat irrte. Vielleicht irrte sogar der Imperator. Frieden würde das Imperium in Dekadenz verfallen lassen. Frieden würde die Sith in ihrem Verständnis der Macht schwächen, so wie es den Jedi widerfahren war. Die Plünderung Coruscants war Beweis für diese Dekadenz, diese Schwäche. Nein, Frieden bedeutete Verkümmerung. Nur der Konflikt konnte das Potenzial der Macht begreifbar machen.
    Malgus war sich bewusst, dass die Republik und die Jedi nur eine Rolle als Schleifstein spielten, an dem sich das Imperium und die Sith wetzten, um noch tödlicher zu werden. Der Frieden, so er denn kommen sollte, würde sie stumpf machen.
    Doch obwohl Malgus wusste, dass das Imperium einen Krieg brauchte, hatte er noch auszuloten, wie er ihn herbeiführen könnte. „Eintritt in die Atmosphäre, mein Lord", meldete sein Pilot.
    Er sah zu, wie das Feuer des Atmosphäreneintritts das Schiff einhüllte und dachte über etwas nach, an das er sich noch aus seiner Zeit an der Sith-Akademie auf Dromund Kaas erinnerte.
    Es hieß, die uralten Sith von Korriban hätten ihre Körper mit Feuer gereinigt, hätten Stärke durch Schmerz erlernt, die Weiterentwicklung durch Zerstörung angeregt.
    Malgus erkannte darin Weisheit. Manchmal

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