The Old Republic - Vernichtung

laut aufschrie.
    Sie verbiss sich den Schmerz, und behandelte und verband die Wunde mit der Sicherheit von jemandem, der mit Hinterhofmedizin nur allzu vertraut war. Als sie mit ihrer Arbeit fertig war, sah sie sich das Ergebnis noch einmal an, dann nahm sie zwei Spritzen voller Kolto und stach sie sich in die Hüfte. Der Schmerz ließ beinahe sofort nach und sie spürte, wie eine wohltuende Wärme sie durchlief. Sie rutschte etwas in dem Sitz herum und die automatische Anpassung stellte sich auf ihre neue Haltung ein, um sie in luxuriöse Behaglichkeit zu hüllen. Sie drehte den Kopf zur Seite und sah wieder Ngani Zho im Sitz neben sich sitzen.
    „Ich bin stolz auf dich, mein Mädchen. Weil du Gorvich verschont hast, und weil du die richtige Entscheidung getroffen hast."

„Dann kann uns dummer Jedi jetzt vielleicht in Ruhe lassen", murmelte sie, und ihre Worte verstummten zu einem sanften Schnarchen.
    „Ich habe die jüngsten Verlustschätzung für den morgigen Angriff auf Dura", sagte der Direktor.
    „Meinen Sie wirklich, die will ich sehen?", fragte Jace. Der Oberbefehlshaber saß zusammengesackt im Sessel hinter seinem Schreibtisch und umklammerte ein leeres Glas. Er beugte sich vor und legte die Hand um den langen Hals einer Flasche vor sich und schenkte sich, wie Marcus vermutete, nicht zum ersten Mal an diesem Abend nach.
    „Die zusätzlichen Patrouillen, die Sie entsenden, sind eine Hilfe. Keine große, aber immerhin."
    „Wir retten ein paar Hundert", schnaubte Jace verbittert, „und trotzdem opfern wir noch Tausende."
    „Wir könnten versuchen, uns einen Vorwand auszudenken, um doch noch eine Flotte im Orbit des Planeten zu haben", schlug der Direktor vor. „Irgendeine Ehrung der Bürger von Duro erfinden und die Schiffe als Teil der Feierlichkeiten vor Ort haben."
    „Stellen Sie sich vor, Sie wären der imperiale Minister für Logistik", sagte Jace mit deutlicher Aussprache, trotz seines Alkoholkonsums. „Was würden Sie denken, wenn Sie herausfänden, eine Ehrenflotte stünde über Duro, gerade wenn Sie einen Überraschungsangriff planen? Würden Sie an einen Zufall glauben?"
    Der Direktor seufzte. „Nein, ich würde glauben, die Chiffre-Codes wären nicht mehr sicher."
    Jace hob das Glas, um Marcus' Aufrichtigkeit stumm zuzuprosten, und leerte es dann in einem Zug. „Nehmen Sie sich ein Glas", sagte er mit einem Nicken zur Bar in der Ecke, während er sich noch einmal nachschenkte.
    Das tat der Direktor, bevor er sich in einen der Sessel vor dem Schreibtisch des Oberbefehlshabers setzte. Jace hob die Flasche, und Marcus streckte ihm das Glas hin.
    „Meinen Sie, Theron wird diese Mission bis zum Ende durchziehen?", fragte Jace während er einschenkte.
    Marcus trank erst die Hälfte seines Drinks, bevor er antwortete, „Er ist mein bester Agent."
    „Früher sagten Sie ,einer meiner besten'", bemerkte Jace.
    „Ich habe ihn hochgestuft, nachdem er uns die Schwarzchiffre besorgt hat."
    „Und wie steht's mit Gnost-Dural? Er ist ein Jedi." Jace leerte abermals sein Glas. „Die sind nicht immer so toll darin, Befehle zu befolgen, die nicht in ihr Verständnis des Universums passen."
    „Ich denke, er ist schlau genug, um zu begreifen, warum wir das tun mussten. Und die Mission abzubrechen, hilft Duro auch nicht."
    „Sie glauben also, sie machen weiter?"
    „Ich denke doch. Die Republik liegt ihnen beiden zu sehr am Herzen, als dass sie die Sache entgleisen lassen würden."
    „Und wenn es vorbei ist - wenn wir die Spear vernichtet und diesem verdammten Krieg ein Ende bereitet haben - glauben Sie, Theron wird mir jemals vergeben?"
    Der Direktor antwortete nicht. Stattdessen leerte er den Rest von seinem Drink.
    „Stehen Sie hinter meiner Entscheidung?", wollte Jace wissen.
    „Das tue ich", erwiderte Marcus. „Sie war richtig. Ich weiß allerdings nicht, ob ich sie hätte fällen können, und ich weiß auch nicht, ob einer von uns dazu bestimmt ist, mit ihr zu leben."
    Jace packte die Flasche und füllte erneut ihre Gläser.
    „Eine solche Entscheidung zu fällen, ist grausam", sagte der Oberbefehlshaber. „Aber mit ihr zu leben, ist noch grausamer."
     
KAPITEL 26
    ÜBER EINE DER VIELEN RELAISTAFELN im Maschinenraum der Ascendant Spear gebeugt, wischte sich Theron den Schweiß von der Stirn, bevor er weiter hinunterrann und ihm in den Augen brannte. Mithilfe seines Hackerstifts schloss er sich an die Tafel an und führte eine Diagnose durch, um die unterschiedlichen Systeme zu bestimmen,