The Old Republic - Vernichtung
Fettfinger an mein Schiff legen!"
Ihr aufsässiger Protestschrei trat einen Massenansturm los, in dem alle gleichzeitig versuchten hineinzukommen und sich gegenseitig schubsten und aneinander vorbeidrängelten, um zu retten, was von ihrer Fracht noch zu retten war, bevor die Hutts anrauschten und den Raumhafen stilllegten.
Theron wartete noch ein paar Sekunden, bis die kleine Menge ganz und gar im Raumhafen verschwunden war. Als er sicher war, dass sich keine Zeugen mehr in der Gegend befanden, die seine Beschreibung an die Hutts weitergeben und dem SID Scherereien bereiten könnten, schlenderte er, eine mantellianische Melodie pfeifend, in die entgegengesetzte Richtung davon.
KAPITEL 5
MARCUS TRANT GINGEN TAUSEND Dinge im Kopf herum. Für den Direktor des Strategischen Informationsdienstes der Republik war das nicht ungewöhnlich - immerzu musste er die tagesaktuellen Operationen des republikanischen Geheimdienstes mit den für jede Regierungsbehörde unumgänglichen politischen Spielchen unter einen Hut bringen, um Oberwasser zu behalten. Im Gegensatz zu den eher traditionelleren Institutionen der Republik - den Jedi, oder dem Galaktischen Senat beispielsweise -, musste der SID auf Schritt und Tritt seine Existenz rechtfertigen, um die eigene Stillegung zu verhindern - oder auch die Streichung von Finanzmitteln durch einen Senator, der seine Wiederwahl mit dem Versprechen auf „verantwortungsbewusste Regierungsausgaben" propagierte.
Im Gegensatz zum Militär verliefen die meisten Aktionen des SID zudem inoffiziell und hinter den Kulissen. Marcus erzählte seinen Agenten gerne, dass ihre Aufgaben, wenn sie diese denn richtig erledigten, von niemandem überhaupt bemerkt werden würden. Leider zog dieses Argument nicht bei Budgetanhörungen. Die Bürokraten wollten etwas sehen für ihre Credits, die sie in den SID fließen ließen. Vom Direktor erwarteten sie die Preisgabe streng geheimer Missionseinzelheiten und ignorierten dabei völlig die Tatsache, dass dies seine Leute gefährden würde.
Es war ermüdend, ständig ihre albernen Forderungen zurückzuweisen. Alles wäre viel leichter gewesen, hätte man einen politischen Verbündeten gehabt, der sich für den Nutzen dessen, was der SID tat, verbürgte. Jemand, der zu mächtig und wichtig war, als dass Politiker und Schreibtischhengste an ihm hätten zweifeln können. Jemand wie Jace Malcom, den militärischen Oberbefehlshaber der Republik. Jace war ein äußerst respektierter und allgemein bewunderter Kriegsheld. Ihn aufseiten des
SID zu haben, hätte geholfen, sich die einfältigen Bürokraten vom Hals zu schaffen.
Der kürzlich erst ernannte Oberbefehlshaber hatte den SID gebeten, eine Sondermission durchzuführen. Alles war reibungslos verlaufen, bis Theron in die Sache verwickelt wurde. Seit ihrer gestrigen Unterhaltung, die Theron bei der Frage danach, weshalb er sich auf Nar Shaddaa aufhielt, so rüde abgebrochen hatte, war dem Direktor nichts mehr von ihm zu Ohren gekommen. Seitdem war Theron verschwunden, jedoch nicht, ohne zuvor noch einen Agentenkollegen des SID auszuschalten, einen Betriebsunfall auf einem von Nar Shaddaas Raumhäfen zu verursachen und drei Monate verdeckter Ermittlungen zunichtezumachen. Trotz allem wartete der Direktor noch ab, bevor er seinen offiziellen Bericht einreichte. Theron gehörte zu seinen besten Agenten - er hatte sich einen Vertrauensbonus verdient. Marcus wollte zumindest seine Version der Geschichte hören, bevor er seiner Karriere ein Ende setzte.
Die Empfangsdame hinter dem Schreibtisch in Jaces Wartezimmer blickte bei Marcus' Eintreffen auf, der von ihren bemerkenswert grünen Augen sofort hin und weg war. „Gehen Sie nur hinein, Direktor", sagte sie und schenkte ihm ein umwerfendes Lächeln, während sie den Knopf drückte, um die Bürotür in der Wand hinter sich zu öffnen. „Der Commander erwartet Sie bereits."
Marcus ging an der Empfangsdame vorbei in das Büro hinter ihr und versuchte, sich darauf zu konzentrieren, wie er dem Kommandanten erklären sollte, was schiefgelaufen war, ohne dass Theron dafür vor dem Kriegsgericht landete.
Jace Malcom saß hinter einem Schreibtisch und schaute aufmerksam auf seinen Computerschirm. Seine Haut war heller als der schwarze Teint des Direktors, aber dennoch gebräunt und wettergegerbt - vom Aussehen her ein Mann, der die meiste Zeit seines Lebens im Freien zugebracht hatte. Krähenfüße an den Augen deuteten sein Alter an, ebenso ein paar graue Haare
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