The Old Republic - Vernichtung
Oberbefehlshaber ernannt hatte.
Der Direktor hatte Sareshs raschen Aufstieg zur Macht eingehend studiert. Es war unmöglich, von ihrem Ehrgeiz und ihrem politischen Scharfsinn nicht beeindruckt zu sein. Jaces Ernennung zum Oberbefehlshaber war ein besonders cleverer Schachzug gewesen. Niemand würde seine Stimme gegen einen so altgedienten Helden der Republik erheben. Seine Wahl legitimierte alle darauf folgenden Entscheidungen. Saresh hatte den perfekten Kandidaten gefunden, um sich Rückhalt zu sichern, und das Militär unter das Kommando eines Mannes gestellt, der ebenso wie sie darauf brannte, die imperialen Feinde der Republik auszulöschen. Nicht, dass es dem Direktor etwas ausgemacht hätte. Auch er sah in der Zerschlagung des Imperiums den Schlüssel für die Sicherheit der Republik, und er war bereit zu zeigen, welch wertvollen Beitrag der SID für die Sache beitragen konnte. Die Operation Kämpfer hatte nicht wie geplant geendet - nun bot ihm die Operation Endphase die Gelegenheit, dies wiedergutzumachen.
Wie er sich Jaces Büro näherte, gestattete Marcus sich den Anflug eines Lächelns. Erst gestern hatten sie dem Oberbefehlshaber einen groben Entwurf der Operation Endphase vorgelegt, und schon jetzt hatte Jace eine Besprechung anberaumt, um weitere Einzelheiten zu klären. Offenbar war er beeindruckt.
Der Direktor selbst war etwas mehr als nur beeindruckt. Das Analytik-Team hatte für dieses Projekt keine Mühen gescheut. Sie hatten es geschafft, alles in kaum mehr als einer Woche zusammenzustellen, was größtenteils Therons Mitwirken zu verdanken war. Marcus hatte sich Sorgen wegen Therons etwaigen störenden Einflusses gemacht, als er ihn dem Team zugewiesen hatte, auch wenn er hoffte, die Besonderheit der Nachforschungen würde ihm den Übergang vom Außendienst erleichtern. Sehr zur Erleichterung des Direktors hatte sich Theron dann mächtig ins Zeug gelegt, nachdem ihm erst richtig klar geworden war, dass die Analytik an einem Weg arbeitete, dem Vermächtnis von Darth Mekhis´ ein Ende zu setzen.
Vielleicht wird er ja erwachsen, dachte Marcus. Normalerweise war der Direktor kein sonderlicher Optimist, aber er kam nicht umhin, sich zu tragen, ob sich die Dinge nicht besserten. Wenn Theron gelernt hatte, sich aus Schwierigkeiten herauszuhalten und Jace die weitere Finanzierung des SID langfristig sichern konnte, würde er vielleicht nicht mehr jeden Morgen mit einer lähmenden Migräne aufwachen.
„Willkommen zurück, Direktor", begrüßte ihn die Empfangsdame und setzte ein Lächeln auf.
„Haben Sie mich vermisst?", fragte er und reagierte seinerseits mit einem Grinsen.
„Jeden Tag zähle ich die Sekunden, in denen Sie nicht hier sind", erwiderte sie noch, während sie den Summer für ihn betätigte.
Wie auch zuvor schon, saß Jace Malcom wieder hinter dem Schreibtisch, als der Direktor sein Büro betrat. „Ich habe bereits damit begonnen, die Mittel zusammenzustellen, die Sie für die Operation Endphase angefordert haben", kam der Oberbefehlshaber gleich zur Sache. „Sie bekommen alles, was Sie benötigen."
„Ich werde dem Analytik-Team Ihre Wertschätzung ausrichten", erwiderte Marcus. „Wir haben die ganze Woche Doppelschichten eingelegt, um die Sache zu stemmen. Die Überstunden haben einen ganz schönen Brocken von unserem Budget verschlungen, aber wir dachten, das wäre es wert."
„Ich verstehe den Wink", sagte Jace lächelnd und bedeutete dem Direktor, indem Sessel vor sich Platz zu nehmen. „Ich werde dafür sorgen, dass Ihre Abteilung die nötigen Credits bekommt, um weiterzumachen."
Marcus nickte dankend und setzte sich.
„Ich habe mit Freude gesehen, dass Sie in Ihrem Bericht die Notwendigkeit einer Beteiligung der Jedi konstatieren", sagte Jace. „Ich weiß, dass manche Leute nicht gerne mit ihnen zusammenarbeiten."
„Sie sind eine kostbare Hilfe für die Republik", erwiderte der Direktor. „Wir müssen nur lernen, sie richtig einzusetzen."
„Sie haben angeboten, unserem Team Meister Gnost-Dural zur Seite zu stellen."
„Eine gute Wahl", sagte der Direktor, der sich die Akten ins Gedächtnis rief, die der Orden dem SID geschickt hatte. „Darth Karrid war Gnost-Durals Schülerin, bevor sie beschloss, ihre Studien unter Malgus weiterzuführen."
„Ich glaube nicht, dass sie es so ausdrücken würden", meinte Jace mit einem ironischen Lächeln. „Wahrscheinlich würden sie sagen, sie sei den Versuchungen der Dunklen Seite erlegen."
Marcus runzelte die Stirn.
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