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The Old Republic - Vernichtung

The Old Republic - Vernichtung

Titel: The Old Republic - Vernichtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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Erhebungen geführt, das alles unter seiner Kontrolle erfasste. Auch wenn es den Imperator - sehr zu Minister Davidges Erleichterung - nicht mehr gab, so hatte das von ihm eingeführte bürokratische Netzwerk immer noch Bestand.
    Die Bildschirme mit ihren Zahlenkolonnen waren der Lebenssaft, den Davidge brauchte. Ohne exakte, aktuelle Daten konnte er seine Aufgabe nicht bewältigen - und für ihn war es ohne Zweifel die wichtigste Aufgabe im gesamten Imperium. Logistik, das war, auf einer Metaebene, der Anfang und das Ende des imperialen Überlebens. Ressourcen und Arbeitskraft gaben Versorgung und Tätigkeit vor, was wiederum den potenziellen Ertrag und den zu erwartenden Konsum von allem vorgab. Ohne ihn hätte das Imperium keinen Plan, nach dem es seinen Kurs ausrichten konnte. Ohne ihn wüsste der Kriegsminister nicht, wie viele Schiffe und Truppen er in welchen Sektor schicken musste, oder welche Planeten es wert waren, um sie zu kämpfen, oder es nicht wert waren, ihre Ressourcen zu verteidigen. Selbst der Dunkle Rat war auf ihn angewiesen, um ein Gespür für die relative Stärke des Imperiums im Vergleich zur Republik zu bekommen.
    Leider fehlten dem Minister konkrete Zahlen über die Republik. Seit dem Zusammenbruch des Imperialen Geheimdienstes blieben die Daten über den Feind Einschätzungen, Mutmaßungen und Spekulation Das führte zu Abweichungen in seinen Berechnungen und Minister Davidge hasste Abweichungen. Wegen ihnen musste er Vorhersagen in Bezug auf die Höchst- und Tiefstwerte des Spektrums treffen, was sein Arbeitspensum dadurch verdoppelte, dass er Prognosemodelle erstellen musste, anhand derer sich das Auf und Ab des Galaktischen Krieges nachvollziehen ließ. Selbst unter Verwendung niedrigster Schätzungen zu den Ressourcen der Republik blieb die Wahrheit unausweichlich. Das Blatt hatte sich gegen das Imperium gewendet, und wenn sich in den nächsten paar Jahren nicht irgendetwas grundlegend änderte, war eine Niederlage unvermeidbar. Eine ganz einfache Rechnung.
    Der Minister beendete die letzte Datenüberprüfung, stellte seinen Bericht zusammen, stand auf und streckte sich, um die ermüdeten und verkrampften Muskeln zu lockern. Fast zwölf Stunden hatte er auf dem Stuhl gekauert, aber Darth Marr hatte ihm eine Frage auferlegt, und Davidge musste sich der Antwort absolut sicher sein, bevor er etwas erwiderte. Zufrieden mit seiner Analyse kehrte er seinem Arbeitsplatz den Rücken und ging zur Durastahltür am hinteren Ende des Büros. Er gab den sechzehnstelligen Code ein, um sie zu entriegeln, trat ein, und schloss die Tür hinter sich wieder zu. Rasch ging er zur Kommunikationskonsole in der Mitte des Raums und aktivierte die Schwarzchiffre, um eine verschlüsselte Nachricht an Darth Marr zu senden.
    Der Sith-Lord antwortete umgehend. Ganz offensichtlich hatte er Davidges Rückmeldung bereits erwartet.
    „Mein Lord", sagte der Minister. „Ich habe die Lage im Boranall-System überprüft, wie Ihres befohlen habt."
    „Davon bin ich ausgegangen, als ich den Anruf sah", sagte Marr, und seine Stimme klang ruhig und kalt wie ein Grab.
    Davidge unterdrückte ein Schaudern. Er hatte nicht gern mit dem Dunklen Rat zu tun - die Sith-Lords waren seltsame, ihm unbegreifliche Wesen. Statt von Logik und sorgfältiger Analyse wurden sie von Emotionen und Leidenschaft angetrieben. Oftmals vertrauten sie auf Visionen und Prophezeiungen, die sie aus der Macht empfingen, und ermöglichten es irgendeiner mystischen, nicht quantifizierbaren Kraft, ihr
    Handeln zu leiten, statt sich auf die unbestreitbare Wahrheit von Zahlen zu verlassen. Manchmal weigerten sie sich sogar stur zu glauben, was er ihnen zu erklären versuchte - insbesondere wenn er Neuigkeiten überbrachte, die sie nicht hören wollten.
    Marr war besser als manch andere. Er schrie Davidge nicht schäumend vor Wut an, wenn er nicht die Antwort erhielt, die er sich erhofft hatte, so wie Ravage, und er weidete den Minister auch nicht mit den Augen aus wie Mortis. Wichtiger noch, Marr verstand, dass die Prognosen des Ministers keine Garantie darstellten. Unvorhergesehene Variablen konnten die Gleichung verändern, sodass die Zahlen des Ministers hinfällig wurden. Dennoch blieb etwas Beunruhigendes in der eiskalten Ruhe, mit der Marr immer mit ihm sprach.
    „Wie lautet die Analyse?", drängte Marr, und Davidge wurde klar, dass der Sith bereits darauf gewartet hatte, seinen Bericht zu bekommen.
    „Ähm ... in Anbetracht des Standes bezüglich

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