The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others
in denen ich zwischen Physiotherapie und Soap-Operas fast wahnsinnig geworden war, vor dem Krankenhaus ab und fuhr mich nach Hause. Wir hielten noch kurz an einem Supermarkt, damit ich meinen Kühlschrank auffüllen konnte. Meine Eltern versprachen mir, in ein oder zwei Tagen mein Auto vorbeizubringen. Alles normalisierte sich wieder.
Chaz half mir dabei, alles nach oben zu bringen, inklusive des Gürtels, der Holster und der Stoffrüstung.
Normalerweise zerschneidet das Krankenhauspersonal einfach die Kleidung, wenn sie versuchen, ein Leben zu retten, aber in meinem Fall war das Zeug nicht kaputtzukriegen. Also hatte ich immer noch den Großteil meines coolen Kampfoutfits. Leider hatte der Ledermantel nicht überlebt. Die Holster für die Pistolen hatten sie auch durchtrennt, statt sie mir auszuziehen. Die verzauberte Kette nahm ich niemals ab. Sie hing sicher unter meinem T-Shirt.
Als wir endlich alles aufgeräumt hatten, war es fast acht Uhr abends und ich war erschöpft, aber auf angenehme Art. Ich warf Chaz aus der Wohnung, versprach ihm aber, dass er am nächsten Tag vorbeikommen konnte, um einen Film mit mir zu schauen. Im Moment wollte ich einfach nur meine Ruhe.
Ich hantierte ein wenig herum, um wieder mit meiner eigenen Wohnung vertraut zu werden. Meine Pflanzen lebten alle noch. Ich hatte Tonnen von E-Mails, überwiegend Genesungswünsche, ein paar Anfragen von Journalisten und jede Menge Spam. Die Wohnung war genau so, wie ich sie verlassen hatte; sogar die dreckigen Klamotten, die ich nicht in den Wäschekorb geworfen hatte, lagen noch auf dem Badezimmerboden. Damiens Geschenk stand unberührt auf einem Regalbrett in meinem Schrank. Alles war, wie es sein sollte.
Abgesehen von der Nachricht auf dem Nachttisch. Dort stand in ordentlichen Blockbuchstaben:
LIEBE JÄGERIN,
JETZT BIST DU EINE VON UNS. WENN DU
BEREIT BIST, DICH DER MANNSCHAFT AN-
ZUSCHLIESSEN: DU WEISST, WO DU MICH
FINDEN KANNST.
– JACK
Ich zerknüllte den Zettel und warf ihn in den Mülleimer, bevor ich ins Bett glitt und vorsichtig die neuen Narben auf meinem Bauch betastete. Sie taten nicht mehr weh, aber ich würde nie wieder einen Bikini tragen können. Weil ich mir die Narben nicht genauer ansehen wollte und zu müde war, um mich mit dem Rest zu befassen, streifte ich die Turnschuhe ab, ließ Jeans und T-Shirt an und lag einfach nur auf dem Bett. Nachdenklich betrachtete ich die Lichtflecken, welche die Straßenlaternen durch meine Jalousien an die Decke zauberten.
Die Weißhüte konnten sich für ihre Spielchen jemand anderen suchen. Ich hatte von allem Übernatürlichen die Nase voll. Außer natürlich von Chaz. Und Arnold. Und der Moonwalker-Sippe. Ach, Sie wissen schon, was ich meine.
KAPITEL 48
A ls ich gerade eindöste, klopfte es an der Tür. Wenn das Jack oder ein anderer Weißhut war, dann würde jemand ernsthaft verletzt werden.
Mit einem schmerzhaften Stöhnen rappelte ich mich hoch, murmelte etwas über die generelle Ungerechtigkeit der Welt und stolperte zur Tür. Noch bevor ich den halben Weg zurückgelegt hatte, klopfte es wieder.
»Ich komme ja schon! Einen Moment.« Das Klopfen verstummte.
Durch den Spion sah ich einen Mann, der mit dem Rücken zur Tür stand. Ich konnte ihn nicht gut sehen und war zu müde, um Spielchen zu spielen. Ich ließ die Kette vorgelegt und öffnete einen Spalt.
»Was wollen Sie?« Ich hatte nicht vorgehabt, so unhöflich zu klingen, aber jetzt war es passiert.
Royce drehte sich zu mir um, ein amüsiertes Lächeln auf den Lippen. Er hatte eine Hand in der Tasche seines gut geschnittenen schwarzen Anzugs, der seine breiten Schultern und seine schmalen Hüften
betonte. In der anderen hielt er ein Paket. Mühsam hielt ich mich davon ab, zurückzuweichen.
»Ich wollte sehen, ob es Ihnen gutgeht. Ich habe Sie doch nicht geweckt, oder?«
Bastard. »Nein. Mir geht’s gut. Falls das alles ist, dann danke für Ihre Sorge.« Ich wollte die Tür schließen, aber er streckte die Hand aus und hielt sie scheinbar lässig offen. Eine Herde Elefanten hätte die Tür jetzt nicht schließen können.
»Bitte. Können wir uns einen Moment unterhalten?«
Ich überlegte. Mir war danach, ihm sagen, dass er sich zum Teufel scheren sollte, aber irgendwie schuldete ich ihm etwas. Noch schlimmer, er schuldete mir etwas, weil ich seinen Arsch gerettet und ihn aus Davids und Anastasias Gnaden befreit hatte. Und er hatte bitte gesagt. So unhöflich war ich nun auch wieder nicht. Ich zögerte
Weitere Kostenlose Bücher