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The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others

The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others

Titel: The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Haines
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darauf gebettet, gelang es mir tatsächlich, vorsichtig zu lächeln. Sie musste eingeschlafen sein, während sie darauf wartete, dass ich wieder zu Bewusstsein
kam. Es war schön zu sehen, dass sie lebte und dass es ihr, mal abgesehen von einem Verband um den Oberarm, gutging.
    »Du bist wach«, erklang eine überraschte Stimme hinter dem Vorhang. Chaz schob ihn vorsichtig zur Seite und stellte sich auf die andere Seite des Bettes.
    Ich nickte und bemühte mich noch einmal um ein Lächeln. Meine Stimme war nicht mehr als ein entferntes Flüstern. »Was auch immer das heißen mag.«
    Er lächelte zurück und umfasste sanft meine rechte Hand. Die linke lag in einem dicken Verband und ich konnte gerade mal meine Fingerspitzen sehen. Bei der Zerstörung des Fokus musste ich mich schlimmer verletzt haben als angenommen. Ich hob die verbundene Hand, sah sie mir an und holte tief Luft, um zu seufzen. Das war jedoch eine wirklich schlechte Idee und ich atmete vorsichtig wieder aus.
    »Wie lange war ich bewusstlos?«
    »Deine Familie war hier. Die Besuchszeit ist seit zwanzig Minuten vorbei, aber wir haben uns wieder rein geschlichen«, sagte Chaz und mied meinen Blick. Ich sah ihn fragend an, bis er einknickte wie ein Kind, das mit der Hand in der Keksdose erwischt worden war. Die Ärzte hatten ihm wahrscheinlich gesagt, dass er mir nichts über die Verletzungen erzählen sollte, um mich nicht aufzuregen. »Wir waren schon gestern hier und vorgestern auch. Du warst vier Tage bewusstlos. « So viel dazu.

    Ich schloss die Augen und kämpfte gegen die aufsteigenden Tränen. Wir hatten gewonnen und hatten es überlebt. Chaz ging es anscheinend gut. Ich konnte nicht mal den Ansatz einer Narbe entdecken, obwohl er während der Kämpfe gebissen und gekratzt worden war. Chaz deutete die Tränen falsch und Sorge breitete sich in seinem Gesicht aus. Er hob die Hand, um mir die nassen Spuren von der Wange zu wischen. »Wein nicht. Bitte nicht. Alles ist in Ordnung, der Fokus ist zerstört und der Halter ebenfalls.«
    Ich konnte nicht anders. Trotz der Schmerzen, die es verursachte, trotz der Enge in meiner Brust begann ich zu lachen. Es klang gepresst und tat wirklich weh, aber ich tat es trotzdem. Chaz sah mich erschrocken an. Ich schmiegte meine verbundene Hand an seine Wange. Mit fließenden Tränen lachte ich, und es fühlte sich gut an. Anscheinend war es laut genug, um Sara aufzuwecken. Sie hob den Kopf und starrte mich für einen Moment verständnislos an. Dann riss sie die Augen auf.
    »Wir leben noch. Wir haben gewonnen.«
    »Sie haben gewonnen. Dafür schulde ich Ihnen etwas«, erklang eine neue, mir nicht vertraute Stimme, tief und rau wie ein starker Raucher mit New-Jersey-Akzent. Ein Mann, den ich nicht kannte, stand neben dem Vorhang. Chaz warf einen wachsamen Blick über die Schulter zurück, aber Sara schien keine Angst zu haben.
    Er trat ans Fußende des Bettes, sodass ein gewisser Abstand zwischen ihm und meinem Freund war, ich
mich aber nicht anstrengen musste, um ihn zu sehen. Er war groß, einen halben Kopf größer als Chaz, mit kurzen schwarzen Haaren, in denen das erste Weiß schimmerte. Seine warmen braunen Augen waren von kleinen Lachfältchen umgeben, und seine Haut war von Jahren in der Sonne verbrannt. Er trug Jeans und ein weißes T-Shirt mit einem langärmligen Flanellhemd darüber, das seine langen, muskulösen Arme bedeckte. An seinem ausdrucksstarken Kinn konnte ich Bartstoppeln sehen. Er wirkte wie ein Vorarbeiter auf dem Bau in den Mittvierzigern — und strahlte dieselbe Aura von beiläufiger Stärke, Befehlsgewalt und unterschwelligem Moschusgeruch aus wie Chaz.
    »Die Moonwalker-Sippe schuldet Ihnen etwas, Mädchen. Sie haben sie — mich — vor einem schrecklichen Schicksal bewahrt.«
    »Sie sind Rohrik Donovan?«, fragte ich. Ich musste mich mehr konzentrieren als erwartet, um auf den Namen zu kommen, und wischte mir mühsam die Tränen aus dem Gesicht. Mann, was auch immer der Arzt mir in die Adern pumpte, es machte mich langsam.
    Er nickte und wechselte einen Blick mit Chaz, dem es anscheinend überhaupt nicht gefiel, dass Rohrik hier war. »Ich wollte nur mal sehen, wie es Ihnen geht. Und Sie wissen lassen, dass Sie sich an jeden der Moonwalker wenden können, wenn Sie Hilfe brauchen. Wir werden tun, was in unserer Macht steht.«
    »Danke«, sagte ich und meinte es ernst. Aber gleichzeitig
betete ich, dass ich niemals wieder verzweifelt genug sein würde, um ein Rudel Werwölfe um Hilfe

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