The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others
beanspruchten.
»Also?«
Obwohl ich das Gefühl hatte, dass ich einen Teil von mir betrog — einen wichtigen Teil —, sagte ich die Worte, die sie hören wollte: »Ich werde es tun. Wonach soll ich suchen?«
Veronica lehnte sich zurück und lächelte grimmig. In ihren Augen lauerte etwas Hinterhältiges. Ich konnte nur hoffen, dass ich lange genug am Leben blieb, um diese Entscheidung zu bereuen.
KAPITEL 2
A m nächsten Morgen saßen wir in unserem winzigen Pausenraum im Büro. Meine Partnerin Sara Halloway starrte mich über den zerkratzten Küchentisch hinweg entsetzt an. Sie hielt die Kaffeetasse vergessen vor dem Mund und blinzelte — als wolle sie sicherstellen, dass ich keine Erscheinung war.
»Erklär mir das nochmal. Langsam.«
Ich rieb mir mit der Hand über das Gesicht und stöhnte. Wie sollte ich ihr meinen Plan erklären, ohne völlig verrückt zu klingen?
»Ich weiß. Ich kann auch nicht glauben, dass ich den Job angenommen habe.«
Ich zog den zerknüllten Scheck aus der hinteren Tasche meiner Jeans, legte ihn auf den Tisch und strich ihn sorgfältig glatt. Dann starrte ich auf die fünftausend Dollar unter meinen Fingern, um mich nicht Saras ungläubigem Blick stellen zu müssen. Zweifel hatte ich selbst schon genug.
»Wonach sollst du suchen? Du weißt, dass es gefährlich sein muss, wenn sie dir so viel zahlen.«
»So viel zahlen? Für den Circle sind das Peanuts.«
Ich schüttelte den Kopf und strich mir ein paar lose Strähnen aus dem Gesicht, bevor ich nach meiner Kaffeetasse griff. »Es ist immer gefährlich, wenn ein Vampir oder ein Blender involviert ist. Du meinst, noch gefährlicher? Eins steht fest: Wer oder was mein Gegner auch ist, er wird mich umbringen, wenn ich nicht aufpasse. Aber vielleicht ist es das Risiko wert. Wenn es zu haarig wird, kann ich immer noch aussteigen. «
Sie stöhnte entnervt. Aber zumindest hielt sie mir keine Gardinenpredigt wegen meines rassistischen Ausrutschers, die Magierin als Blender bezeichnet zu haben.
»Das ist Teil der Abmachung. Die Anzahlung kann ich auf jeden Fall behalten.« Ich deutete auf den Scheck. »Ich kann den Vertrag jederzeit auflösen, wenn es so aussieht, als wäre mein Leben in Gefahr. Veronika hat mir den Papierkram direkt nach dem Abendessen gemailt. Ich habe es mir gestern Nacht noch durchgelesen; es ist klar und präzise, und ich will verdammt sein, wenn das keine faire Abmachung ist.«
Sara kniff nachdenklich die blauen Augen zusammen. »Was für eine Ausrüstung werden sie dir geben? Hat sie davon was erwähnt?«
Ich zuckte mit den Achseln. Ich hatte jede Menge eigene Ausrüstung und bezweifelte, dass ich überhaupt etwas vom Circle brauchte.
»Nichts Konkretes. Sie hat von ein paar ›Schätzen
aus dem Tresorraum‹ gesprochen — was auch immer das heißt.«
Sara nickte schweigend. Das beruhigte mich. Offenbar begann sie ernsthaft über den Auftrag nachzudenken. Vielleicht fing sie sogar an, denselben verschrobenen Sinn in dem Plan zu sehen wie ich.
Ich nutzte diesen Moment und fügte hinzu: »Ehrlich, so gefährlich scheint der Job gar nicht zu sein. Sie hat mich nur gebeten, so viel wie möglich über irgendein Artefakt herauszufinden.«
Der misstrauische Ausdruck kehrte in ihr Gesicht zurück. »Hat sie dir irgendwas darüber erzählt?«
Ich nickte. »Ein wenig. Sie hat mir ein Bild gezeigt. Es ist eine Statue aus schwarzem Stein von der Größe einer Faust, Sieht aus wie ein geflügelter Drache mit kleinen Rubinen als Augen. Uralt, mächtig, unbezahlbar, bla bla bla.«
Sara kniff wieder die Augen zusammen, aber diesmal war es dieser gefährliche Lass-es-nicht-drauf-ankommen-Blick. »Erläutere den Bla-bla-bla-Teil etwas genauer.«
»Sie hat mir nicht gesagt, wofür man es benutzt oder worin seine Macht liegt. Ich soll mich bei Royce einschleimen, um mehr darüber herauszufinden. Inklusive des Verstecks.«
Entsetzt sah sie mich an. Ich hätte ihren Gesichtsausdruck witzig gefunden, wenn ich am gestrigen Abend nicht genauso geguckt hätte, als ich zum selben Schluss gekommen war wie sie gerade eben. »Du
musst persönlich mit diesem Blutsauger reden? Von Angesicht zu Angesicht? Du bist verrückt!«
»So verrückt nun auch nicht.« Ich bemühte mich, sie nicht merken zu lassen, dass mir bei ihren Worten vor Angst das Adrenalin in die Adern schoss. »Reporter interviewen ihn ständig, ohne dass es Probleme gibt. Er taucht regelmäßig in seinen Restaurants und Nachtclubs auf und es gab nie irgendwelche
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