The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others
auf der Terrasse waren sie tatsächlich höflich zueinander, was wahrscheinlich auch daran lag, dass sie an verschiedenen Enden des Gartentisches saßen. Ich war mir nicht sicher, ob die beiden es mir zuliebe taten oder um es sich nicht mit meiner Familie zu verderben. Wahrscheinlich war es nur die Macht der Gewohnheit. Bevor die Others ihre Existenz der ganzen Welt verkündeten, hatte ihr Überleben schließlich davon abgehangen, als Menschen durchzugehen. Kaum zu glauben, dass ihr Outing weniger als zehn Jahre her war.
Sobald Angela aufgewacht war und sich zu uns gesellt hatte, schwatzte sie in einer Tour über einen Fall, den ihr Chef gegen Mikey gewonnen hatte. Der stöhnte und versuchte lächelnd, sie zum Schweigen zu bringen. Angela interessierte sich sehr für Arnold
und schaffte es, ihm ein paar interessante Informationen zu entlocken — wie zum Beispiel, dass er seinen Abschluss an einer erstklassigen technischen Universität gemacht hatte, aus einer wohlhabenden Familie aus Seattle stammte, gerade mal vor einem Jahr nach New York gezogen war und eine Schwäche für Käsepommes hatte.
Glücklicherweise erzählte er nichts von Magie oder Würfeln oder Dungeon Quest oder was auch immer er spielte.
Damien lachte sich kaputt, als er den Film auspackte. Ich versprach, bald vorbeizukommen und ihn mit ihm anzuschauen. Sobald der Kuchen gegessen und das letzte Geschenk ausgepackt war, erklärte ich, dass es Zeit wurde, zurück zu Sara zu fahren.
Chaz war der Einzige, der protestierte, wenn auch nur leise. Ich glaube, er wusste genau, dass ich ihm sein Erscheinen übelnahm. Der Abschied war kurz und schmerzlos. Mein Dad legte großen Wert darauf, Arnold für nächsten Sonntag einzuladen, um mit ihm und den Jungs das Spiel auf dem Großbildfernseher anzuschauen.
Völlig fertig von dem ganzen Stress und den Peinlichkeiten dieses Tages schleppte ich mich auf den Rücksitz von Arnolds Wagen und schloss die Augen. Zwei schlaflose Nächte in Folge hatten mich zu sehr ausgelaugt, als dass ich noch denken könnte. Sara bot an, mein Auto in die Garage zu fahren und mein Zeug zu holen. Ich nahm ihr Angebot gerne an.
Ein paar Minuten später warf sie mir meine Tasche
auf den Schoß. Benommen öffnete ich kurz die Augen. Sie glitt auf den Beifahrersitz. Arnold hatte den Wagen bereits gestartet. Aus den Lautsprechern ertönte leise Rockmusik. Ich rutschte auf dem Rücksitz herum, bis ich eine bequeme Position gefunden hatte. Sobald der Wagen losfuhr, schloss ich die Augen wieder.
»Also, Shia«, begann Arnold, »das war eine ziemlich unangenehme Situation. Du hattest eine Beziehung mit einem Werwolf?«
Ich fluchte leise und antwortete dann: »Ja, hatte ich. Nicht dass es dich etwas anginge.«
»Momentan geht mich dein gesamtes Leben etwas an. Gibt es noch etwas, das ich besser wissen sollte, wenn ich die nächsten Tage in deiner Nähe bleibe?«
Sara antwortete, bevor ich auch nur den Mund öffnen konnte. »Natürlich gibt es da noch was. Wir reden hier von Shia.«
Ich zeigte ihr den Stinkefinger, auch wenn sie es nicht sehen konnte. Dann erwiderte ich: »Es gibt eine Menge Dinge, die ich dir erzählen sollte. Aber du hast versprochen, mir etwas zu erzählen, sobald wir im Auto sind. Schieß los.«
Er umklammerte das Lenkrad plötzlich so fest, dass ich das Leder quietschen hören konnte. Ich hatte wohl ins Mark getroffen.
»Okay. Veronica hat dich gebeten, ein Objekt namens ›Fokus‹ zu finden. Es verleiht seinem Besitzer gewisse Kräfte. Je nachdem, welche Art von Kreatur es hat, unterscheiden sich diese Kräfte. Soweit ich weiß, war es noch nie in den Händen von Magiern,
aber wenn ein Werwolf es benutzt, kann er andere Werwölfe unter seine Macht zwingen. Das Artefakt vergrößert die Stärke des gesamten Rudels. Es kann sogar verschiedene Rudel für eine Weile zu einer größeren Streitmacht verbinden, in der alle für das Ziel kämpfen, das der Halter des Fokus vorgibt. Wenn ein Vampir den Fokus benutzt, kann er ebenfalls einen Werwolf beherrschen. Für ihn ist es allerdings schwer, gleich ein ganzes Rudel damit zu befehligen.
Der Fokus wurde angeblich vor dem ersten Weltkrieg zerstört. Ich habe keine Ahnung, wie Royce ihn gefunden hat, aber wir haben einen Tipp bekommen, dass er ihn vor ungefähr vier Monaten benutzt hat. Veronica hatte den Auftrag, den Fokus um jeden Preis von Royce zu bekommen, aber unauffällig und diskret. Bevor sie sich mit dir in Verbindung setzte, hat sie versucht, ihn direkt zu
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