The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others
nicht noch tiefer in die Nesseln setzte, indem ich ihr das erzählte. Wenn sie jemals herausfinden sollte, dass Arnold ein Magier war, würde sie mich umbringen. Wahrscheinlich nicht
einmal, weil er zaubern konnte, sondern weil meine Chancen, mit ihm Kinder zu bekommen, gering bis nicht vorhanden waren. Was nicht heißen soll, dass ich ernsthaft darüber nachdachte, mit ihm auszugehen.
»Dann lass ihn auch auf dich aufpassen. Dein Job ist gefährlich, Süße. Man sollte den Umgang mit Monstern Experten wie der Polizei überlassen. Wegen dieser Geschichte letzten Monat hat dein Dad fast einen Herzinfarkt bekommen.«
Ich zuckte zusammen. Mir war nicht klar gewesen, dass meine Eltern von der Sache in der Botschaft wussten.
»Und wir würden es nicht ertragen, dass du oder Sara verletzt werden«, fügte sie hinzu.
Ich nahm mir ein Bier und fühlte mich schrecklich, weil ich ihr verheimlichen musste, was wirklich in meinem Leben vorging. Aber ich sah keinen anderen Weg; denn von der Wahrheit würden meine Eltern ganz sicher einen Herzinfarkt bekommen. Besonders wenn sie von Royce und dem Vertrag erfuhren. Wenn Dad das rausfand, würde er eigenhändig versuchen, Royce zu pfählen. Und wer wusste schon, was meine Mom tun würde.
Ich presste mir ein paar Sekunden lang die kalte Bierdose an die Stirn und hoffte, dass sie das peinliche Glühen löschen würde. Gleichzeitig bemühte ich mich, meine Schuldgefühle zu verdrängen, und grübelte, was ich sagen konnte. Mir fiel ein, dass ich mein Auto hierlassen wollte und auch die perfekte Erklärung dafür hatte.
»Genau deshalb werde ich eine Weile wegfahren. Wir machen eine Woche Urlaub in den Hamptons.« Gott, ich würde später dafür büßen, ich ahnte es jetzt schon. »Ich weiß, dass meine Arbeit gefährlich ist, aber es ist mein Job, und ich kann die gefährlichen Einsätze nicht einfach an jemand anderen abgeben. Schon gar nicht an Sara.«
Mom runzelte die Stirn und spielte an den Dosen und Flaschen herum. »Ich will ja gar nicht, dass du die gefährlichen Aufträge an Sara übergibst, sondern dass ihr beide sie der Polizei überlasst.«
In einer Geste der Verzweiflung hob ich die Hand. »Die Fälle, die wir bearbeiten, übernimmt die Polizei nicht, Ma. Wir spüren Leute auf und überwachen sie. Wir verhaften niemanden. Die meiste Zeit rede ich nicht mal mit den Leuten, die ich verfolge. Es ist nicht so schlimm, wie du denkst.«
Meistens. Wenn man nicht gerade mit Magiern, Werwölfen und Vamps zu tun hatte.
»In Ordnung. Kein Grund, sich aufzuregen.« Endlich gab sie nach. »Ich sage das doch nur, weil du mir so wichtig bist.«
Ich öffnete die Dose, trank einen Schluck Bier und starrte aus dem Fenster. Im Vogelhäuschen in der Ulme saß ein fettes Eichhörnchen und stopfte sich mit geklautem Futter voll.
»Kann ich mein Auto bei euch in der Garage stehen lassen, bis ich zurück bin? Ich will nicht, dass es wieder aufgebrochen wird.«
Zumindest das entsprach der Wahrheit. Ich hatte
gerade eine unverhältnismäßig hohe Summe dafür bezahlt, die zerbrochene Scheibe zu reparieren und das gestohlene Radio zu ersetzen. Das brauchte ich nicht noch einmal.
»Sicher. Ich wünschte nur, du würdest dich beruflich umorientieren. Dein Dad und ich unterstützen dich gern, wenn du nochmal auf die Uni willst, um etwas anderes zu lernen.«
»Ich mag meinen Beruf, Ma.« Ich sah sie an und lächelte. Um den Schlag für sie ein wenig abzufedern, versuchte ich, es mit Humor anzugehen. »Zumindest bin ich keine Polizistin, richtig?«
Sie lachte. Offenbar amüsierte sie die Vorstellung.
Es setzte mir zu, dass ich ihr verheimlichen musste, wie gefährlich mein Job in den letzten Tagen geworden war. Aber zumindest nickte sie zustimmend, statt mir weiter wegen meines Liebeslebens in den Ohren zu liegen.
»Du warst schon immer eigensinnig und hast alles auf deine Art gemacht.« Ihr trockenes Grinsen war ansteckend. »Das hast du von mir, weißt du?«
Ich lachte leise und spürte wieder Schuldgefühle und diese Angst, von der ich ihr so gern erzählt hätte. Besonders weil ich sie vielleicht nach Montagabend nie wiedersehen würde. Tränen stiegen mir in die Augen, und ich wandte den Kopf ab, damit sie es nicht bemerkte.
»Ja, Mom, ich weiß.«
KAPITEL 21
D en Rest des Tages herrschte gespannter Waffenstillstand. Chaz und Arnold beschossen sich hier und da mit ein paar verbalen Salven, gerieten aber nie wirklich in Streit oder fingen an sich zu prügeln. Beim Abendessen
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