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The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others

The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others

Titel: The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Haines
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unangenehmes Schweigen, aber ich wollte nicht diejenige sein, die es brach.
    Schließlich stand Arnold auf. Das kratzende Geräusch seines Stuhls auf dem Linoleumboden war übermäßig laut. »Ich werde duschen und mich anziehen. Shia, du solltest darüber nachdenken, was du mit dem Rest des Tages anfängst. Wenn wir die Geschichte aufrechterhalten wollen, dass wir für ein paar Tage aus der Stadt sind, darf uns niemand sehen, den wir kennen. Ich hoffe nur, dass dein Exfreund die Information an jedes Rudel weitergibt, das eventuell nach dir sucht.«
    Ich starrte ihn mit offenem Mund an, weil ich endlich verstand, warum er sich gestern so benommen hatte. »Er sollte denken, ich hätte die Stadt verlassen, damit sie mich nicht verfolgen? Und nicht einmal wissen, wo sie nach mir suchen sollen?«

    Er nickte und verzog die Lippen zu einem trockenen Lächeln. »Natürlich. Ich habe dir doch gesagt, dass du verfolgt wirst. Das sollte sie zumindest für eine Weile von der Spur abbringen.«
    Mit einem Schlag fühlte ich mich ungefähr tausendmal dämlicher. Und ich hatte gedacht, dass er mich vor dem verliebten Chaz retten wollte statt vor dessen Rudel.
    Nachdenklich runzelte ich die Stirn. Es mochte dumm und egoistisch klingen, aber um meine Haut zu retten musste ich wissen, was los war. Also stellte ich die Frage.
    »Glaubst du, dass Chaz’ gestriger Besuch mit dieser Sache zu tun hat? Dass er gar nicht meinetwegen da war?«
    »Davon bin ich überzeugt.« Das leise Mitgefühl in seiner Stimme machte mich rasend. Er musste nicht auch noch darauf herumreiten. »Mag sein, dass er noch auf dich steht. Aber er weiß, dass es für ihn gefährlich ist, bei dir aufzukreuzen, nachdem er sich offenbart hat. Er hat seine wahre Natur vor dir verheimlicht, stimmt’s? Ich schätze, er hat dir nie einen Vertrag gegeben, bevor …«
    »Nein.«
    Ich wusste, was er fragen wollte, und hatte kein Bedürfnis, den Rest des Satzes zu hören. Vermutlich würde ich es gar nicht fertigbringen, Chaz anzuzeigen, weil er ohne Vertrag eine Beziehung mit mir angefangen hatte. Aber wenn er weiter drängelte, würde ich ganz sicher nicht tatenlos mitansehen, welche Gesetze
er noch zu brechen bereit war. Vamps und Werwölfe wurden als zu gefährlich angesehen, um ohne Sicherheitsnetz eine Beziehung mit einem Menschen einzugehen. Deshalb mussten sie jeglichen physischen Kontakt auf ein Minimum beschränken, bis ihre Partner Verträge unterschrieben hatten. So peinlich es im Rückblick auch war, Chaz und ich waren ziemlich oft miteinander intim gewesen, ohne dass ich irgendwelche Alarmzeichen wahrgenommen hätte. Das hieß nicht, dass sie nicht da waren — ich hatte sie nur nicht bemerkt.
    Arnold nickte und zuckte dann hilflos mit den Achseln. »Das legt den Schluss nahe, dass er seinen Kopf riskiert, um sich von dir zum Fokus führen zu lassen.«
    So viel zu meiner Vermutung, dass Chaz eine bisher unentdeckte romantische Ader hatte.
    Arnold ignorierte meinen missmutigen Blick und fuhr fort: »Ich gehe jetzt duschen. Lass mich wissen, wenn du vor heute Abend noch etwas erledigen oder besorgen willst.«
    Sobald er außer Hörweite war, drehte Sara sich zu mir und sah mich skeptisch an. »Glaubst du das wirklich? «
    Ich sank in den Stuhl zurück, verschränkte die Arme über der Brust und starrte in hilfloser Wut aus dem Fenster in den sonnigen, wunderschönen Tag hinaus.
    »Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Chaz ist nicht auf den Kopf gefallen, aber bis jetzt war er niemals
raffiniert oder hinterhältig. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass er nicht wegen mir da war.«
    Er hätte nicht all die Blumen und Karten geschickt und unzählige Nachrichten auf meinem Anrufbeantworter hinterlassen, wenn er mich nicht wirklich zurückhaben wollte. Oder? Aber es spielte eigentlich keine Rolle, weil ich nicht vorhatte, nochmal mit ihm in die Kiste zu springen. Soweit ich wusste, war er in allen Dingen ehrlich gewesen — außer bei der Frage seiner Spezies. Selbst jetzt spürte ich noch ein leises Bedauern, ihn rausgeschmissen zu haben, wenn ich an die Momente dachte, bevor er mit seinem Pelz und den Reißzähnen das perfekte Bild zerstörte. Meine Entscheidung war jedoch notwendig und wurde vom Selbsterhaltungstrieb gesteuert. Ich hätte nicht anders gehandelt, wenn er Don Juan persönlich gewesen wäre. Es schmeichelte einfach nur meinem Ego, zu glauben, dass ich ihm immer noch wichtig war.
    »Also«, sagte Sara und strich Marmelade auf ihr Milchbrötchen,

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