The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others
mit dem Fokus gestanden hatte, wenn er ihn in die Finger bekam. Da sie sich bei ihrer Arbeit konzentrieren mussten und keinesfalls gestört werden durften, ging ich während ihres kleinen Experiments hinaus.
Insgeheim glaubte ich, dass sie mich rausgeworfen hatten, um zu überlegen, wie sie mich davon abhalten konnten, mich an die Bösen auszuliefern.
Alleingelassen zog ich mir den Schreibtischstuhl ans Fenster des Wohnzimmers zurück und starrte auf den entfernten Park. Vielleicht hätte ich mit Hilfe dieser Computer mein Vorgehen planen und mir den Grundriss von La Petite Boisson aus dem Internet ziehen
sollen, aber ich fühlte mich leer, ohne Gefühle oder Gedanken. Wie ausgebrannt blickte ich auf die Baumwipfel, die sich in der Brise wiegten, die ich nicht spüren konnte.
Nein, das stimmte nicht ganz. Ich war nicht völlig leer. Ich fühlte einen entfernten Schmerz. Es war die Angst um Sara.
Sie hatte mich verteidigt, mich unterstützt, war meinen fixen Ideen gefolgt, selbst wenn sie genau wusste, dass sie Wahnsinn waren oder nicht funktionieren würden. Sie hatte mit mir einige der besten und schlimmsten Zeiten meines Lebens durchgestanden, hatte dabei geholfen, H&W über Wasser zu halten, obwohl wir beide wussten, dass es nur ein verrückter Traum war, an den wir uns klammerten, um uns selbst und unseren Familien etwas zu beweisen. Sie war eine der klügsten, mutigsten, loyalsten Personen, die ich jemals gekannt hatte.
Und es war meine Schuld, dass sie entführt worden war.
»Du weinst«, erklang eine ruhige Stimme hinter mir. Ich berührte mit einer Hand die Feuchtigkeit auf meiner Wange, drehte mich um und sah Chaz im Türrahmen stehen.
Ich bemühte mich um eine tapfere Miene, war mir aber ziemlich sicher, dass ich kläglich versagte. Ich lächelte schwach durch den Tränenschleier und schaute wieder aus dem Fenster. »Ich denke gerade an Sara.«
Er trat neben mich, legte mir die Hand auf die Schulter und schaute ebenfalls nach draußen. Es
war ein schöner Tag, mit ein paar Schäfchenwolken am hellblauen Frühlingshimmel, während die tiefstehende Sonne die Kinder beschien, die auf der Wiese spielten.
»Hier zu sitzen und zu grübeln macht dich nur nervös. Wir werden die heutige Nacht durchstehen, mach dir keine Sorgen. Wir werden Sara retten.«
»Ich weiß«, sagte ich und rieb mir geistesabwesend die Augen, um die Tränen wegzuwischen. »Ich werde nur einfach das Gefühl nicht los, dass alles mein Fehler ist.«
Er ergriff die Armlehnen des Stuhls und drehte ihn so, dass ich ihm ins Gesicht sah. Dann kniete er sich vor mich und nahm meine Hände in seine. »Quäl dich nicht, Shia. Es ist nicht dein Fehler, dass Sara entführt wurde. Wir werden sie zurückholen.«
Er wirkte so ernst und besorgt, dass ich fast wieder in Tränen ausgebrochen wäre. Niemals hatte ich mich so schlecht und schwach gefühlt wie in diesem Moment. Seine Worte waren beruhigend und vielleicht sogar wahr, aber ein Teil von mir konnte die Tatsache nicht verdrängen, dass ich Sara mit hineingezogen hatte und dass ich die ganze Zeit in Bezug auf Chaz furchtbar falschgelegen hatte. Er war geduldig, fürsorglich und verständnisvoll, alles Dinge, die ich nicht war. Ich war eine Närrin gewesen.
»Danke«, flüsterte ich. Das war natürlich nicht genug, musste aber vorerst reichen. Ich schlang ihm die Arme um den Nacken und beugte mich vor, bis ich mein Gesicht an seiner Schulter vergraben konnte. Er
roch nach Shampoo, Schweiß und Moschus — männlich und lebendig. Der Moschusduft war stark und würde noch zunehmen, während der Tag verklang und die Sonne unterging. Seine Arme glitten um meine Hüfte. Er hielt mich einfach, und ich war dankbar für sein Schweigen.
So blieben wir für lange Zeit sitzen, obwohl die kniende Position für ihn unbequem sein musste. Schließlich entzog er sich meinen Armen. Er strich mir die Locken aus dem Gesicht und wischte mit dem Daumen die letzten Tränenspuren unter meinen Augen weg.
»Ich muss das Rudel anrufen, um ihnen zu sagen, was los ist. Kommst du zurecht?«
»Ja«, sagte ich und lächelte zitternd, während ich meine Finger durch seine Haare gleiten ließ, um sie wieder zu Spitzen aufzurichten, wo mein Gesicht sie flachgedrückt hatte. Und witzigerweise hatte ich das Gefühl, das es mir ernst war. Ich würde es schaffen, ich hatte nur jemanden gebraucht, der tröstend meine Hand hielt, bis ich wieder klar denken konnte.
Er starrte mich noch für einige Sekunden an, und seine Sorge
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