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The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others

The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others

Titel: The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Haines
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zeigte sich in den winzigen Fältchen um seine Augen. Dann nickte er, stand auf und zog ein Handy aus der Hosentasche. Er wanderte zum Sofa und setzte sich. Ich drehte mich im Stuhl, um zuhören zu können. Ich war neugierig.
    Die meisten seiner Anrufe waren ähnlich und verliefen ungefähr so: »Wir treffen uns heute Nacht am La Petite Boisson . Ja, ich weiß, was heute Nacht ist.
Nein, das ist kein Witz. Mach dich auf einen Kampf gefasst. Sag es auch soundso.«
    Nach einer Weile wurde es langweilig, ihm zuzuhören. Also strich ich stattdessen mit den Fingerspitzen über den Griff eines der Pflöcke in seiner Scheide und zog ihn heraus. Ich betrachtete das glänzende Silber im nachlassenden Sonnenlicht und fragte mich, ob ich wirklich und wahrhaftig dazu fähig war, dieses Stück Metall in ein anderes lebendes (oder untotes) Wesen zu rammen.
    Meine Gedanken wanderten zurück zu dem Mord an Veronica und der gelangweilten Stimme der Katze, als sie erzählte, dass die Magierin noch gelebt hatte, als sie in Stücke gerissen wurde. Dann zu Royce, der mich gebeten hatte, ihn zu retten, während er gegen die Kontrolle des Fokus ankämpfte, um mich nicht zu töten. Dann stieg Allisons Bild in der Zeitung vor meinem inneren Auge auf, bevor ich noch einmal den Telefonanruf des Kidnappers durchlebte und Saras unterdrückte Schreie hörte.
    Ja, entschied ich, ich war dazu fähig.
    Schließlich erledigte Chaz den letzten Anruf. »Es ist geschafft. Wir werden uns heute Nacht dort treffen. Wir müssen nur noch einen Weg finden, wie wir unbemerkt reinkommen.«
    »Entweder durch den Lieferanteneingang hinten oder durch die Kanalisation oder das Belüftungssystem«, sagte ich und schnippte einen Nagel gegen das Silber, sodass es einen leisen Ton von sich gab. »Das Gebäude gehört Royce, was wahrscheinlich bedeutet,
dass es eine Million geheime Ein- und Ausgänge gibt — für den Fall, das etwas schiefläuft.« Ich wusste das einfach, ohne sagen zu können, woher. Royce war alt, sehr alt. Man überlebte nicht so lange wie er, ohne sich gegen alle Eventualitäten abzusichern, Notfallpläne zu entwerfen und mehr als einen Ausweg zu haben, falls Situationen haarig wurden.
    Arnold kam in den Raum, schlug sich graublauen Staub von den Händen und musterte uns eingehend. »Seid ihr bereit zum Aufbruch? Es wird spät.« Sein Blick glitt zu Chaz, und ich wusste, was er dachte. Er hatte Bedenken, dass der Werwolf entweder schon hier oder im Auto auf dem Weg zum Restaurant einen Pelz bekam.
    Ich steckte den Pflock weg, stand auf und streckte mich. Dann band ich meine Haare zu einem Pferdeschwanz und schnappte mir meinen Mantel und die Stofftasche.
    »Lasst uns gehen.«

KAPITEL 41
    A ls wir vor dem La Petite Boisson ankamen, war dort eine lange Warteschlange. Aber im Unterschied zum Underground trugen die Leute, die hier anstanden, Abendgarderobe: Pelzmäntel, Smokings, Seidenkleider, Geschäftsanzüge. Statt Silberketten, Piercings und Lederhalsbändern glitzerten Diamanten und andere Edelsteine an Hälsen, Ohren und Fingern. An dem roten Samtband, welches die Absperrung zum Gehweg bildete, hingen keine Handschellen. Eine große rote Markise überspannte die weiten Milchglastüren, und in der Straße warben große Laufbänder für Theaterstücke und Musicals — und nicht für den neuesten Sexfilm oder eine Stripshow.
    Die Türsteher trugen gutgeschnittene schwarze Anzüge. Dünne Plastikdrähte führten von ihren Ohren in ihre Kragen. Die Sicherheitsvorkehrungen waren vermutlich strenger als in Royce’ Bürohaus oder im Underground . Nicht dass ich etwas anderes erwartet hatte, aber es zu sehen war doch nervenaufreibend.
    Arnold war am Restaurant vorbeigefahren und setzte
Chaz und mich an einer nahegelegenen Gasse ab. Ich wollte nicht, dass man ihn sah, und er versprach mir, alles, was er zu unserer Hilfe unternehmen konnte, aus der Ferne zu tun. Ich war mir nicht hundertprozentig sicher, ob er wirklich wegbleiben würde, aber er wusste genauso gut wie ich, dass Saras Leben davon abhing. Vielleicht würde er es tatsächlich tun. Gott, ich hoffte es inständig.
    Meine Kleidung war viel zu leger und ich würde in der Menge auffallen wie ein bunter Hund, aber das war mir egal. Ich hatte den Gürtel angezogen, die Pistolen angelegt und alles unter dem Mantel verborgen. Ich rückte gerade zum x-ten Mal meine Holster zurecht, während Chaz durchs Autofenster noch ein paar Worte mit Arnold wechselte, drehte mich aber um, als der Magier meinen

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