The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others
Namen rief.
Ich nahm Chaz’ Platz vor dem Fenster ein und lehnte mich vor, um Arnold direkt in die Augen zu sehen. »Du wirst heute Nacht wegbleiben, richtig? Sara zuliebe?«
Er kniff die Augen zusammen, und seine Wange zuckte. Wieder dieser Tic. »Natürlich. Hör mal, ich will, dass du Bob mitnimmst.«
Ich blinzelte. Was auch immer ich von ihm erwartet hatte, das war es nicht. »Deinen Vertrauten? Bist du dir sicher?«
Er nickte und streckte mir die geschlossene Faust entgegen. Ich zuckte zusammen, als er sie öffnete und mich die kleine schwarze Maus hinter ihren zuckenden Schnurrhaaren aus glänzenden Knopfaugen anstarrte.
»Bob wird mich auf dem Laufenden halten, damit ich eingreifen kann, wenn es nötig wird. Über ihn kann ich auch Energie kanalisieren. Er wird dir Sicherheit geben.«
Ich war nicht gerade scharf darauf, das kleine Vieh anzufassen, besonders jetzt, wo ich wusste, was es mit planaren Wesen auf sich hatte. Aber ich wollte weder die Maus noch Arnold beleidigen. Vorsichtig streckte ich meine Hand aus. Das Tier rannte meinen Arm hinauf zu meiner Schulter, wo es sich zwischen dem Rollkragen meiner Rüstung und meinem Mantelkragen einen Platz suchte. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht wie ein kleines Mädchen schreiend durch die Gegend zu springen. Stattdessen schüttelte ich mich nur und warf Arnold einen bösen Blick zu, weil er mich nicht gewarnt hatte.
»Er kann nicht sprechen, aber er kann dich verstehen und Informationen weitergeben.« Er grinste. »Vergiss nur nicht, dass er da ist. Sonst zerquetscht du ihn mir noch.«
Ich lachte wider Willen. »Sicher.« Ich bemühte mich, Bob auf meiner Schulter zu sehen. »Ähm … quietsch einfach oder irgendwas, wenn du was brauchst, Bob.«
Er fiepte leise, fast, als würde er lachen. Unheimlich.
Chaz berührte mich sanft am Arm und zog sich tiefer in die Gasse zurück. »Die anderen kommen.«
»Die anderen?« Ich hatte es kaum ausgesprochen, da sah ich bereits das Glühen von Augen — vielen glühenden Augen — weiter hinten in der Gasse. Die Sonne
war noch nicht ganz untergegangen, aber es war schon zu dunkel, als dass ich zwischen den Müllcontainern und dem Abfall mehr hätte ausmachen können als vage Formen. Wo waren sie alle so schnell und lautlos hergekommen? Es verursachte mir eine Gänsehaut, aber auch nicht mehr als irgendwas anderes, was ich bis jetzt erlebt hatte. Ich konnte damit umgehen.
Arnold räusperte sich. »Ich mach mich dann mal auf den Weg. Denk dran, sag Bob, wenn du das Gefühl hast, dass du mich brauchst. Er gibt die Nachricht weiter. Viel Glück.«
»In Ordnung. Bis später dann.«
Er nickte und winkte noch einmal, bevor er davonfuhr. Dann drehte ich mich um, um zu sehen, wer bei Chaz und mir in der Gasse war.
Es waren mindestens dreißig. Überwiegend waren es Männer, und die Altersgruppe reichte von Teenagern bis zu Mittdreißigern. Anfangs starrte ich sie nur sprachlos an und fragte mich, wo zur Hölle sie in diesem Teil der Stadt genügend Parkplätze gefunden hatten. Das, und warum ihre Augen diese seltsame Lumineszenz von Katzenaugen hatten, die im Schatten der Gasse jedes Licht zurückwarf.
»Hört alle zu!« Chaz zog sofort die Aufmerksamkeit der meisten von ihnen auf sich, obwohl ich fühlen konnte, wie ein paar mich noch weiterhin anstarrten. Es war ein unheimlicher, hungriger Blick, und zwar nicht in sexueller Weise. Anzügliche Blicke hätte ich vielleicht abtun können, aber das hier war der Hunger nach Fressen, nach zweibeiniger Beute. »Die Moonwalker-Sippe
wurde angegriffen, und wir werden vielleicht die Nächsten sein, wenn wir heute Nacht nichts dagegen unternehmen. Dieser Mensch« — und seine Hand deutete auf mich, obwohl es mir nicht besonders gefiel, einfach nur als ›Mensch‹ bezeichnet zu werden, so wie ich ›dieser Other‹ oder ›dieser Blender‹ sagte, wie mir schuldbewusst klar wurde — »wird uns helfen. Wir müssen sie am Leben halten, damit sie den Zauberer bekämpfen kann, der für alles verantwortlich ist. Wir werden die Vampire und Moonwalker lang genug von ihr fernhalten, dass sie den Zauberer erlegen kann.«
»Du hast gesagt, dass die Moonwalker angegriffen wurden? Was ist los?«, fragte einer der Wölfe, ein junger Mann, den ich heute Nachmittag schon gesehen hatte. Es war der Fahrer, der Chaz und seine Kumpel durch die Gegend gekarrt hatte.
Chaz holte tief Luft und schaute kurz zu mir, bevor er mit leiser Stimme antwortete: »Jemand benutzt den Dominari
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