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The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others

The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others

Titel: The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Haines
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Haare ordentlich aus dem Gesicht gekämmt. Er war schlank, bleich und hatte eine Aura unterdrückter Energie, die fast so beängstigend war wie die des Werwolfs an seiner Seite. Ich sah ihn mir genauer an und erschrak: Das war der Junge, den Sara für seine verrückten Weißhut-Eltern suchen sollte.
    »David Borowsky«, flüsterte ich. Er nickte erfreut. Mein Blick glitt zu dem Mädchen neben ihm. Ihre kirschroten Lippen waren zu einem Lächeln verzogen,
während sie mich mit heimtückischer Belustigung beobachtete. In den stahlgrauen Tiefen ihrer Augen lauerte etwas Gefährliches. Ihr puppenartiges Gesicht wurde von langem, kastanienbraunem Haar umrahmt, das in kunstvollen Wellen herabfiel. Sie trug ein langes, schulterfreies Abendkleid in der Farbe von Herzblut und um ihren Hals hing an einer einfachen Goldkette ein geschliffener Rubin. Ich wäre bereit gewesen zu wetten, dass das Kleid um ihre Knöchel wirbeln würde, wenn sie aufstand. Ihre Anwesenheit überraschte mich genauso sehr wie die des Jungen.
    »Tara. Nein, Anastasia Alderov. Was sagt man dazu?«
    David deutete auf den Stuhl, den Royce für mich herausgezogen hatte. »Bitte, setz dich, Shiarra. Habe ich deinen Namen richtig ausgesprochen? Er ist ziemlich ungewöhnlich.«
    »Meine Eltern waren Hippies mit einer Schwäche für Fantasyromane.« Ich blieb stehen. »Was wollt ihr von mir? Und von Sara?«
    Anastasia lachte. Es hörte sich an wie das Klingeln silberner Glöckchen. »Bringt die Sachen auf den Punkt, hm?« Überrascht hörte ich den harten Brooklyn-Akzent aus ihrer Stimme heraus. Das passte nicht zu dem Puppengesicht, den schmalen Händen und der bezaubernden Rundung ihrer Lippen, die perlmuttfarbene spitze Zähne enthüllten. »Oh, tu nicht so überrascht. Geboren und aufgewachsen in Brooklyn Heights, auch wenn ich bis vor Kurzem in Chicago gelebt habe.« Ihr honigsüßer Tonfall troff vor Bösartigkeit, und ich wusste ohne Zweifel, dass sie es gewesen
war, die durch Royce mit mir gesprochen hatte. Sie drehte sich zu David um, und die zwei starrten sich auf eine widerwärtig süßliche Weise an, die mir verriet, dass sie trotz ihrer Bösartigkeit echte Gefühle füreinander hegten.
    Dieses Vampirmädchen stand nicht unter dem Einfluss des Fokus. Sie beide benutzten ihn. Beide zusammen kontrollierten die ansässigen Vamps und Werwölfe. Und wenn man bedachte, wie viele Werwölfe ich auf meinem Weg hierher gesehen hatte, waren sie offensichtlich ziemlich gut darin. Dieser Junge war der Zauberer?
    Scheiße.
    »Deine Eltern suchen dich, David«, sagte ich, und mir ging auf, dass er in dem Anzug und mit der Frisur um einiges älter und weltmännischer wirkte als auf dem Foto, das seine Eltern mir gegeben hatten. Darauf trug er ein zerrissenes T-Shirt, und der Pony fiel ihm in die Augen.
    Kleine, genervte Falten erschienen um seine Augen und seine Lippen verzogen sich schmollend. »Meine Eltern besitzen mich nicht. Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und hinzugehen, wohin ich will.« Sein Blick kehrte zu Anastasia zurück. »Mich zu treffen, mit wem ich will.«
    Guter Gott. Dieser kleine Freak kidnappte und mordete und verursachte Chaos, nur um seinen Eltern eins auszuwischen?
    Er drehte sich wieder zu mir um, und sein grausamer Blick ließ mich einen Schritt zurückweichen.
»Anastasia mag dich nicht. Royce wollte dich in eine der Seinen verwandeln, wusstest du das?«
    Ich warf einen schnellen Blick zu Royce. Er rührte sich nicht, hielt die Hände hinter dem Rücken verschränkt und die Augen ins Leere gerichtet. Keine Bewegung, keine Atmung, so beweglich und lebendig wie ein Stein.
    »Anastasia wollte zum Vampir werden, aber Royce hat sie nicht akzeptiert. Für seinen Geschmack war sie nicht gut genug.«
    Die Vampirin kniff die Augen zusammen, und ihr hasserfüllter Blick traf von einem Moment auf den anderen nicht mehr mich, sondern Royce. Plötzlich wurde mir klar, warum sie mich so sehr hasste. Der Grund war auch nicht verrückter als alles, was ich mir zusammengereimt hatte.
    Ungläubig sprach ich es aus und beobachtete, wie sie beide Royce anstarrten und versonnen nickten, während ich redete. »Sie war eifersüchtig auf mich. Dass er mich wollte, aber sie nicht. Aber wie … wer hat dich dann in einen Vampir verwandelt?«
    »Niemand, den du kennst. Ein Kunstmäzen. Während meiner Schulzeit in Chicago hat er mich gesehen und unter seine Fittiche genommen. Als ich ihn gebeten habe, hierher zurückkommen zu dürfen, um ein Abkommen mit

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