The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others
zerstört hatte, und ich, weil dessen Griff gegen meine gebrochenen Rippen drückte. Sie griff nach dem Pflock und versuchte ihn aus der Brust zu ziehen. Wahrscheinlich wollte sie verhindern, dass er noch tiefer eindrang und ihr totes, verschrumpeltes schwarzes Herz durchbohrte.
Ich ließ die Waffe los und packte ihre Schultern, warf Anastasia zur Seite und drehte mich, sodass ich auf ihrer Hüfte saß.
»Runter von mir, du Flittchen!«, schrie sie. Mit einer Hand hielt sie immer noch den Pflock umklammert, während sie mit den rotlackierten Nägeln der anderen Hand versuchte, mir das Gesicht zu zerkratzen.
Ich ergriff ihr schmales Handgelenk und drückte es zu Boden. Dann schnappte ich mir das Gelenk der Hand, die den Pflock festhielt. Anastasia war wesentlich einfacher zu bändigen als Royce. Entweder verlieh mir der Gürtel dieses Mal viel mehr Stärke oder sie war ein Schwächling.
Sie ist jung, eine leichte Beute , flüsterte der Gürtel. Dreh den Pflock ein wenig nach oben und nach links und sie wird sterben.
»Noch nicht«, murmelte ich und wich zur Seite aus, als Anastasia sich aufrichtete, um mich zu beißen. Ihre Reißzähne glitten wirkungslos über mein Schlüsselbein,
weil sie an der Stoffrüstung keinen Halt fanden. Leider riss sie dabei Löcher in meinen neuen Ledermantel. Aber ich war noch am Leben.
Mit Hilfe der Hebelwirkung, die ich durch meinen Halt an ihren Handgelenken hatte, stand ich auf und zog sie zu mir hoch. Dann drehte ich ihr die Hände auf den Rücken und fixierte sie. Verärgert stellte ich fest, dass sie ein Stück größer war als ich, sodass mein Kopf ihr gerade bis zur Schulter reichte. Ich langte mit dem anderen Arm um sie herum und packte den Pflock, der aus ihrer Brust ragte. Er war glitschig von ihrem Blut, aber ich bemühte mich, nicht darüber nachzudenken. Trotzdem musste ich erst gegen ein Würgen ankämpfen, bevor ich David etwas zurufen konnte.
»Hey, Blödmann!« Es war unglaublich befriedigend zu sehen, wie sein schmerzerfüllter Blick sofort in meine Richtung schoss. Ich sah den Hass in seinen Augen, aber auch die Sorge um seine Liebste. »Lass Sara frei, du verdammter Psychopath, oder ich schwöre bei Gott, dass ich zu Ende bringe, was ich angefangen habe.«
Um mein Argument zu »vertiefen«, drehte ich den Pflock ein kleines Stück, sodass Anastasia schmerzerfüllt aufkeuchte. Was war ich glücklich, dass diese Waffen Ledergriffe hatten, sonst wäre ich bei all dem Blut abgerutscht.
»Lass sie los oder ich töte Sara! Ich werde euch alle umbringen!«, schrie er zurück, schrill und wutentbrannt.
Ich schaute zu Anastasia, die vor Schmerzen und Angst mit weit aufgerissenem Mund an die Decke starrte und tiefe Atemzüge in sich sog, die sie wahrscheinlich nicht brauchte. Eher ein unfreiwilliger Reflex, da war ich mir sicher. Ich zerbrach mir den Kopf, was ich sagen konnte, um ihn davon zu überzeugen, dass ich es ernst meinte. »Willst du deine Freundin für einen Menschen riskieren?«
»Nein!«, schrie er und versuchte, sich aufzurichten. Aber er fiel sofort jaulend hin und umklammerte sein verletztes Knie. Wenn er das heutige Chaos überlebte, würde er den Rest seines Lebens humpeln.
Ein Teil von mir fühlte sich schuldig, weil ich ihm diese Schmerzen bereitet hatte. Aber der Rest von mir wusste, dass er der Grund dafür war, dass Veronica und Allison tot waren und Sara es auch sein würde, wenn er nur den Hauch einer Chance dazu bekam.
»Dann beeil dich und lass sie frei!«, schrie ich.
Anastasia versuchte mir ihre Hände zu entziehen. Aber das unterband ich umgehend, indem ich den Pflock ein wenig tiefer grub und drehte. Gerade genug, dass es wehtat.
Misstrauisch beobachtete ich, wie David die Hand in Richtung des Kreises ausstreckte. Erst dann fiel mir auf, dass Sara auf der anderen Seite des schimmernden Energievorhangs ängstlich hin und her lief. Als Davids Fingerspitzen den Dunst berührten, war es, als würde alle Energie durch seine Hand in ihn zurückgesaugt. In Sekunden war die Barriere verschwunden und Sara kam auf mich zugerannt. Die kluge
Sara, die auf halbem Wege kurz anhielt, um meine verlorene Pistole aufzuheben.
Als sie die Waffe in ihren Händen hielt, lief sie jedoch nicht weiter, sondern ging in Schussstellung und zielte direkt auf mich.
KAPITEL 45
I ch stieß Anastasia weg und sprang in die andere Richtung, um mich hinter den Tischresten in Sicherheit zu bringen. Da pfiff die erste Kugel über meinen Kopf hinweg und traf Royce.
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