Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
THE OTHERS - Sie wollen dein Blut - Haines, J: OTHERS - Sie wollen dein Blut - Taken by the Others (2. Band der Others-Serie)

THE OTHERS - Sie wollen dein Blut - Haines, J: OTHERS - Sie wollen dein Blut - Taken by the Others (2. Band der Others-Serie)

Titel: THE OTHERS - Sie wollen dein Blut - Haines, J: OTHERS - Sie wollen dein Blut - Taken by the Others (2. Band der Others-Serie) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Haines
Vom Netzwerk:
ging mir auf, dass ich  – nicht Royce, nicht Chaz, sondern ich, Shiarra Waynest, Menschenfrau und Privatdetektivin – vor ein paar Augenblicken auf brutalste Art ein (quasi) lebendes Wesen ermordet hatte. Ich musste mich dazu zwingen, mich umzudrehen, um mich auf den Boden zu übergeben statt auf die Leiche.
    Ein paar Minuten später konnte ich wieder denken und wischte mir mit dem Handrücken übers Kinn. Immer noch mit einem schlechten Geschmack im Mund achtete ich sorgfältig darauf, die Leiche und den großen Blutfleck auf dem Boden nicht anzusehen. Ich eilte zur Treppe zurück und hob im Vorbeilaufen die Pistole auf, die ich hatte fallen lassen. Im Moment hatte ich keinerlei Bedürfnis danach, mir den Pflock zurückzuholen. Es wäre um einiges mehr nötig als nur der Drang, zueinander passende Pflöcke an meinem Gürtel zu tragen, um mich dazu zu verlocken, diese Leiche noch einmal anzufassen.
    Ich wollte ohne Rückendeckung nicht wieder nach unten, aber vielleicht konnte ich Mouse und die anderen befreien. Die Gefangenen waren hier oben sicherer als im Keller, aber ich war davon überzeugt, dass sie die Hilfe zu schätzen wüssten. Niemand konnte wissen, was Max’ Lakaien ihnen antun würden, sollten sie glauben, dass Royce den Kampf im Keller gewann.
    Mit jeder Stufe, die ich zum nächsten Stockwerk erklomm, kehrte mein Selbstbewusstsein zurück. Das leichte Zittern meiner Hände ließ erstaunlich schnell nach, wenn man die heftige Reaktion auf meine Handlungen bedachte. Ich schaffte es erstaunlich gut, nicht an Peters Überreste zu denken, die hinter mir auf dem Boden lagen.
    »Du wirst später noch genug Zeit haben, dir Vorwürfe zu machen. Jetzt genieß einfach deinen Erfolg. Du bist am Leben, er nicht« , sagte der Gürtel. In diesem Moment hasste ich ihn, weil mir klar wurde, dass er der Grund dafür war, dass ich nicht mehr unter Schock stand und mich in Schuldgefühlen suhlte. »Außerdem gibt es heute Nacht noch eine Menge zu tun. Beende den Kampf, bevor die Sonne aufgeht! Danach kann ich dir nicht mehr helfen. Du hast nicht mehr viel Zeit.«
    Verdammt sollte er sein, er hatte recht! Es war Stunden her, dass wir den Club betreten hatten. Ich wusste nicht, wie lange es noch bis zum Sonnenaufgang dauerte. Statt darüber nachzugrübeln, bewegte ich mich schneller, aber gleichzeitig so leise wie möglich. Wenn ich mich beeilte und Glück hatte, konnte ich diese Rettungsaktion vielleicht durchziehen und mich dann doch noch um John kümmern.
    Bei diesem letzten Gedanken hielt ich kurz inne. Das war nicht ich. Es war der Gürtel, der andeutete, dass ich noch mehr schreckliche Dinge tun konnte, an die ich nicht einmal denken wollte. Ich musste mir bei Gelegenheit schwer überlegen, ob ich das Ding in Zukunft noch benutzen wollte, wenn es mich so blutrünstig machte. Das angenehme Gefühl, das die Gedanken an Gewalt in mir auslösten, hatte zur Folge, dass ich mir wirklich Sorgen darum machte, wie ich mich fühlen würde, wenn die Sonne aufging und der Gürtel seinen Einfluss über mich verlor.
    Die Tür oben an der Treppe war geschlossen. Ich war absolut im Nachteil, aber ich wollte die anderen auch nicht hier oben in Gefangenschaft lassen. Ich musste etwas unternehmen, um sie zu retten. Etwas, um die schreckliche Tat zu sühnen, die ich gerade begangen hatte.
    Für einen Moment stand ich unentschlossen da, dann kam mir eine lächerliche Idee. Hätte ich mir nicht solche Sorgen gemacht, dass man mich entdecken könnte, hätte ich vielleicht gelacht. Die Idee war so dämlich, dass sie wahrscheinlich funktionieren würde.
    Ich klopfte an die Tür, vorsichtig und zögernd.
    »Ja?«, erklang die Stimme einer der Wachen. Bill.
    »Maxth hat mich gebeten, euch thu holen«, erklärte ich und versuchte, meiner Stimme einen angstvollen Klang zu verleihen, um das Lispeln zu verstecken. Meine Pistolen richtete ich genau auf die Mitte der Tür. »Er braucht alle unten.«
    »Was?«, stutzte der Vamp und öffnete die Tür. »Warum zur Hölle sollte Max dich …«
    Weiter kam er nicht. Eine Kugel traf ihn ins Herz, die andere ins rechte Auge. Er stolperte nach hinten, und der andere Vampir hatte kaum Zeit, seinen Schock zu überwinden und seine Waffe zu heben, bevor ich ihm dasselbe antat. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, dass alle im Raum auf die Beine sprangen und Fragen schrien, aber ich wollte mich nicht darauf verlassen, dass die Kugeln ausreichten, um seine Handlanger am Boden zu halten.
    Schnell steckte ich

Weitere Kostenlose Bücher