THE OTHERS - Sie wollen dein Blut - Haines, J: OTHERS - Sie wollen dein Blut - Taken by the Others (2. Band der Others-Serie)
könnte im Verkehr feststecken. Oder er ist in einem Funkloch.«
Max grummelte etwas. Ich hatte das bange Gefühl, dass er glaubte, verraten worden zu sein. Niemand konnte sagen, was er uns (also mir) antun würde, wenn er glaubte, dass jemand seinem Rivalen einen Tipp gegeben hatte.
»John? Wo sind denn alle?«, rief Royce von irgendwo oben.
Mir war gar nicht bewusst gewesen, wie angespannt ich war, bis ich seine Stimme hörte. Sosehr ich mir auch wünsch te, mich zu entspannen und erleichtert in mich zusammenzusacken, ich durfte ihn nicht verraten. Seine Verwirrung klang glaubwürdig. Das war eine bessere Vorstellung, als ich sie hätte liefern können.
Peter schlug eine Hand über meinen Mund, bevor ich Royce warnen konnte. Dann packte er mich fester und zog mich nach hinten an die Wand. Er hielt meine Arme nicht fest, also konnte ich vielleicht nach einer Waffe greifen, wenn der Kampf losging. Ich bezweifelte, dass er mich wirklich als Bedrohung sah. Verständlich, nachdem er mir bis jetzt nur begegnet war, als ich den Jägergürtel nicht getragen hatte. In diesen Handschellen hatte ich ziemlich jämmerlich gekämpft.
Die anderen Vamps bis auf John und Max folgten uns und bewegten sich mit dieser unheimlichen Geräuschlosigkeit, die meines Erachtens nur die Untoten besaßen.
»Im Keller, Alec!«, rief John, während die Vampire neben uns sich vorlehnten und ihre Waffen bereit machten.
Max hob das Schwert hoch und driftete geräuschlos zur Treppe, um sich auf die Lauer zu legen. Ich wand mich in Peters Griff, noch nicht allzu heftig, nur genug, um glaubhaft zu bleiben. Wenn die Zeit dafür reif war, hatte ich vor, nach einer meiner Pistolen zu greifen. Sollte ich es schaffen, wollte ich mir Peters Hand vom Mund reißen und Royce warnen. Wenn es überhaupt nötig war. Nach der SMS , die ich ihm geschickt hatte, war er zweifellos auf einen Hinterhalt vorbereitet.
Royce kam nicht ganz die Treppe herunter, sondern lehnte sich über das Geländer, um John anzuschauen. Sollte er sich umdrehen, würde er mich und die anderen Vamps entdecken. Peter packte mich fester, als Warnung, ruhig zu sein.
Royce hätte ganz nach unten laufen müssen, um Max zu sehen. Aber dann wäre es zu spät. Jetzt kämpfte ich ernsthaft und fühlte, wie Peter mir eine fast lautlose Warnung ins Ohr zischte.
»Wo sind denn alle? Und was tust du hier unten?«
John deutete so beiläufig auf eine der Kisten hinter sich, dass ich ihm geglaubt hätte, hätte ich nicht genau gewusst, dass er ein Verräter war. »Ich suche nach dem Talisman der Artemis. Nachdem Sie auf der Jagd sind, dachte ich, er wäre vielleicht hilfreich. Könnten Sie runterkommen und mir beim Suchen helfen?«
Ich konnte sein Gesicht nicht sehen, aber die Erheiterung in Royce’ Stimme war deutlich. »Du weißt, dass ich den Talisman Athena zurückgegeben habe. Du warst schon immer ein schlechter Lügner, John.«
Und dann brach die Hölle los.
Ich sah nicht, dass er die Treppe verließ, aber plötzlich war Royce da, riss Peter von mir weg und schmiss ihn Max entgegen. Es jagte mir eine Höllenangst ein, als ich sah, dass Max nur ein paar Schritte entfernt war, als Peter auf ihn traf. Er wischte den schwer gebauten Vampir zur Seite, als wäre er nichts anderes als eine Zeitungsseite, die der Wind in seinen Weg geweht hatte. Royce traf Max mitten im Schlag, lenkte dessen Schwert ab und schlug mit einer zur Klaue geformten Hand nach seiner Kehle. All das geschah, während ich noch versuchte, mein Gleichgewicht wiederzufinden, nachdem ich aus Peters Umklammerung befreit worden war.
Weitere Leute rannten die Treppe hinunter, warfen sich auf die anderen Vampire im Raum oder schossen auf sie. Ich konnte kurz einen fellbedeckten Chaz in meine Richtung springen sehen, gefolgt von Tiny und Devon, während sich ein paar der Vampire, die im Club dabei gewesen waren, auf John stürzten. Alle vier Türen im Raum flogen auf, und weitere von Royce’ Vampiren stürmten mit gefletschten Reißzähnen und glühenden Augen herein.
Kein schlechter Coup! Wäre ich nicht so beschäftigt gewesen, hätte ich Royce’ Taktik applaudiert.
Der Rest von Max’ Männern musste den Aufruhr gehört haben. Bald schon war der Raum gestopft voll mit Vampiren beider Seiten, die schrien, bissen und nacheinander schlugen. Ab und zu hörte ich Schüsse oder explodierende Zauber, welche die restlichen Kampfgeräusche für ein paar Momente übertönten.
Am unheimlichsten von allen war Dawn. Ich beobachtete
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