THE OTHERS - Sie wollen dein Blut - Haines, J: OTHERS - Sie wollen dein Blut - Taken by the Others (2. Band der Others-Serie)
die Pistolen weg und zog einen Pflock heraus. Ich war überrascht, als meine Finger drei Griffe fanden, und runzelte verwirrt die Stirn. Alle Pflöcke waren da. Stirnrunzeln tat weh, also verzog ich stattdessen das Gesicht. Das tat sogar noch mehr weh. Ich ignorierte den Schmerz, spuckte ein wenig von dem Blut aus, das wieder aus dem Riss in meiner Lippe geflossen war, und kniete mich neben die erste Leiche, während der Gürtel sich erklärte.
»Wir sind alle Teile eines zusammenhängenden Ganzen. Wenn er eingesetzt wurde, verbleibt der Pflock entweder für ein paar Minuten im Fleisch, wenn der Other wirklich tot ist, oder er bleibt, weil seine Hülle sich über einen gewissen Abstand hin entfernt hat« , sagte er, während ich melancholisch die zwei Vampire pfählte, die zu meinen Füßen auf dem Boden lagen. Einer von ihnen zuckte leicht, aber sonst tat sich nichts, während ich die Drecksarbeit erledigte. »Du kannst dich darauf verlassen, dass du immer eine Waffe dabeihast, wenn du mich trägst, solange du dich an diese Beschränkungen erinnerst.«
Dem Gürtel zuzuhören erleichterte es mir, die bezwungenen Vamps zu pfählen, ohne einen Zitteranfall zu erleiden. Als ich aufsah, beobachteten mich alle anderen im Raum verängstigt mit weit aufgerissenen Augen. Alle außer Mouse; ihren Gesichtsausdruck konnte ich nicht deuten.
»In Ordnung«, erwiderte ich und stand langsam wieder auf. Ein paar der Vamps wichen zurück, und eine der Frauen versteckte ihr Gesicht an der Brust eines anderen Kerls. Hatten sie solche Angst vor mir?
»Royth itht hier. Ich brauche eure Hilfe unten. Bleibt hier, wenn ihr nicht kämpfen könnt! Alle anderen kommen mit!«
Mouse schloss sich mir sofort an, aber sonst bewegte sich niemand, bis sie ihnen ungeduldig zuwinkte. Ich war enttäuscht, als klar wurde, dass nur zwei andere bereit waren, mich zu unterstützen: der Kerl mit den seegrünen Augen und ein anderer Mann, der groß und unglaublich dürr war, aber einen entschlossenen Gesichtsausdruck zur Schau trug, der nicht ganz zu der Wachsamkeit passte, mit der er mich beäugte. Ich stieg über die Leiche der Wache, die mir die Tür geöffnet hatte, und ging schnell zur Treppe, eine Hand immer auf den Pflöcken, nur für den Fall, dass wir auf unserem Weg nach unten einem anderen Bösewicht begegnen sollten.
Als wir das Erdgeschoss erreichten, legte Mouse mir eine Hand auf die Schulter und deutete auf den Raum, in dem sie mit Max gekämpft hatte. Wir hielten kurz inne, damit sie sich zwei Schwerter greifen konnte. Ich war mir nicht sicher, wie sie beide zur selben Zeit benutzen wollte. Solcher Schnickschnack gehörte in Filme, nicht in echte Kämpfe.
Die anderen zwei Vampire suchten sich ebenfalls Klingen von der Wand aus und hoben sie mit so geübten Bewegungen aus ihren Klammern, dass ich mich fragte, wie oft sie diese Dinger einsetzten. Die Waffen waren offensichtlich mehr als nur exzentrische Dekostücke. Das hatte ich schon verstanden, als Mouse gegen Max gekämpft hatte. Dienten sie speziell der unkonventionellen Abwehr von Eindringlingen?
Was auch immer. Ich dachte nicht allzu lange darüber nach, sondern setzte mich ein weiteres Mal an die Spitze, als wir zur Treppe eilten. Von unten erklangen immer noch Kampfgeräusche, aber nicht mehr so laut und rasend wie am Anfang. Ich konnte nichts sehen außer flackernden Schatten und einem Blutfleck am Fuß der Treppe.
»Wartet ein paar Thekunden, bevor ihr mir folgt, okay? Dann kommt nacheinander runter.«
»Sicher«, stimmte der Kerl mit den grünen Augen zu und betrachtete mich nachdenklich. »Mach dir nicht allzu viele Sorgen um uns, wir kriegen das schon hin! Ich mache mir mehr Sorgen um dich. Bist du dir sicher, dass du als Erste gehen willst?«
»Ja, ich bin mir thicher«, antwortete ich mit einem reumütigen Grinsen. Äh, lächeln tat weh! »Ich bin thäher, als ich auththehe, und ich bin mir thicher, dass ich die Aufmerkthamkeit lange genug von der Treppe ablenken kann, dath ihr Jungth unverthehrt runterkommen könnt.«
Die anderen nickten und traten zurück, als ich meine Waffen zog. Mit einer Pistole in der einen und einem Pflock in der anderen Hand rannte ich die Treppe hinunter. Statt zu riskieren, dass ich beschossen oder angegriffen wurde, kaum dass ich im Blickfeld erschien, nutzte ich die übernatürliche Geschwindigkeit, die der Gürtel mir verlieh. Mit einem schnellen Blick nahm ich so viel wie möglich in mich auf, als ich zu der offenen Tür am anderen Ende
Weitere Kostenlose Bücher