THE OTHERS - Sie wollen dein Blut - Haines, J: OTHERS - Sie wollen dein Blut - Taken by the Others (2. Band der Others-Serie)
Sie?«
Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Miene meine Ungläubigkeit demonstrierte. Er verglich menschliche Diener mit dem Familienhund? Er seufzte bei meiner wortlosen Reaktion und fuhr fort.
»Ich sage ja nicht, dass es richtig oder fair ist, Menschen auf diese Art zu betrachten. Aber so wurde es einfach immer gehandhabt. Außerdem wird es als Ehre angesehen, an einen von uns gebunden zu sein. Es bedeutet, dass diese Person den Schutz desjenigen genießt, der sie erwählt hat, und dass sie als Kandidatin für eine mögliche Verwandlung gilt. Nach dem wir durch den Vertrag gebunden sind, sind Sie ›mein Revier‹, um es einmal so auszudrücken. Das macht Sie als Nahrung oder Spielzeug für jeden anderen tabu, nachdem Sie, unseren Gesetzen zufolge, mein Eigentum sind.« Er schwieg nachdenklich, bevor er kurz auflachte, anscheinend amüsiert von seinen eigenen Gedanken. »Obwohl in diesem Fall der Besitzanspruch wahrscheinlich in beide Richtungen funktioniert, wenn man die kleinen Veränderungen mit ins Kalkül zieht, die Sie am Vertrag vorgenommen haben. Ein interessantes und neuartiges Konzept, obwohl ich nicht sehe, welche Vorteile Sie davon haben.«
Toll, einfach toll! Ich schüttelte den Kopf, stiefelte zur Couch, setzte mich und verschränkte meine Arme über den Knien, als ich mich vorlehnte, um ihn zu beobachten. »Okay, ich werde die Sittlichkeit dieses Themas nicht mit Ihnen diskutieren, aber ich will eine Sache absolut klarstellen: Wir haben lediglich eine Arbeitsbeziehung. Ich werde mich niemals auf eine andere Art als auf dem Papier an Sie oder jemand anders binden lassen. Verstanden?«
Er musterte mich eine Weile nachdenklich, den Kopf ein wenig seitlich geneigt. Der Blick in diesen schwarzen Augen war intensiv genug, dass ich mich fragte, ob er mich jetzt als das sah, was ich wirklich war: nicht nur eine Bedrohung oder Eroberung. Er nickte und näherte sich langsam, bevor er sich mit dieser bewundernswerten, in Jahrhunderten perfektionierten Grazie auf der anderen Seite der Couch niederließ. »Ich verstehe.«
Ein wenig besänftigt lehnte ich mich in die Kissen zurück. Er war vieles, aber kein Lügner. Nachdem er meine Einstellung zu respektieren schien, traute ich ihm zu, sich für den Moment anständig zu benehmen. »Gut. Also, was können Sie mir über Max Carlyle sagen? Irgendeine Idee, warum er seinen Lakaien auf diesen Ausflug geschickt hat?«
»In seinen Augen sind Sie für den Tod einer seiner letzten Schöpfungen verantwortlich. Und für Ihre Handlungen macht er auch mich verantwortlich.«
Ich starrte ihn ratlos an. Royce zeigte auf die Pistole auf dem Tisch, die ich schon fast vergessen hatte. »Sie erinnern sich doch sicher an Anastasia Alderov?«
»Was?« Ich war verwirrt. »Sie meinen, er hat sie zum Vampir gemacht? Wie kann er mich dafür verantwortlich machen, wenn Sie sie doch den Werwölfen vorgeworfen ha ben? Und mal abgesehen davon, dass sie vollkommen durch geknallt war: Sie hat ihn verraten, als sie sich mit David Borowsky zusammentat. Das war nicht mein Fehler!«
Er lächelte dünn, aber vollkommen ohne Humor. »Ja, er machte sie zum Vampir. Vielleicht weiß er nichts von ihrem Verrat. Seine Informationen über die Geschehnisse dieser Nacht sind wahrscheinlich auf die Zeitungsberichte oder das Internet begrenzt. Vielleicht hat er auch den Polizeibericht gelesen. Sie sollten wissen, dass wir beim besten Willen keine Verbündeten sind. Nachdem ich der einzige andere anwesende Vampir war und quasi garantieren kann, dass kein Werwolf, der in dieser Nacht anwesend war, auch nur ein Sterbenswörtchen über die Sache verloren hat, war es ihm unmöglich, einen Augenzeugenbericht zu bekommen. Aus den verfügbaren Informationen hat er vermutlich geschlossen, dass Sie Anastasia getötet haben. Besonders, nachdem jetzt öffentlich bekannt ist, dass Sie an mich gebunden sind, und einige Bilder in den Zeitungen Sie in der Kleidung einer Jägerin gezeigt haben. Er hätte den Gürtel, den Sie getragen haben, als das erkannt, was er ist, und denkt sicherlich, dass Sie auf meinen Befehl gegen Anastasia gekämpft haben. Und, wie ich schon sagte, ich bin mir nicht vollkommen sicher, dass er verstanden hat, dass Anastasia ihn verriet. Selbst wenn er es weiß, kann ich Ihnen den Tipp geben, dass er jeden Vorwand nutzen wird, um meine Autorität und meinen Ruf zu schädigen.«
»Einfach fantastisch! Also, warum hat er Stein-statt-Hirn geschickt, um mich wegzuschleppen? Ich dachte, Sie
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