THE OTHERS - Sie wollen dein Blut - Haines, J: OTHERS - Sie wollen dein Blut - Taken by the Others (2. Band der Others-Serie)
einer Bandage reinigte er sich ein wenig das Gesicht von Blut. »Aber stell sie kalt. Ich bin die Scheiße leid.«
Nicolas nickte und umfasste mein Gesicht mit den Händen. Seine Finger gruben sich in meine Schläfen, als ich versuchte, mich von ihm zu lösen. Er grinste mich an, wobei seine Augen seltsam leuchteten. War das Feenenergie oder einfach nur Wahnsinn? Nach ein paar Sekunden schoss gleißender Schmerz durch meinen Kopf, so plötzlich und schrecklich, dass ich mich nicht mehr daran erinnern konnte, wie man atmet.
Und dann folgte Dunkelheit.
Kapitel 9
A ls ich aufwachte, lag ich bäuchlings auf einem dicken Teppich, meine Hände immer noch hinter dem Rücken gefesselt. Ich hatte keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war oder auch nur, wie viel Uhr es war, nachdem es kein Fenster gab. Der leicht feuchten Luft und dem muffigen Geruch nach zu schließen, befand ich mich wahrscheinlich unter der Erde, wahrscheinlich in einem ausgebauten Keller. Das einzige Licht kam von ein paar angezündeten Kerzen auf hohen Messingleuchtern.
Trotz der klammen Atmosphäre war es ein weitläufiger schöner Raum. Der Teppich hatte einen fahlen Cremeton, und die schweren Eichenmöbel waren mit vergoldeten Schnitzarbeiten verziert, in denen sich das dämmrige Ker zenlicht spiegelte. Ein offen stehender begehbarer Schrank gab den Blick auf mehr Ballkleider und Pumps als im Lager eines Brautausstattungsladens frei.
Wer auch immer mich hierhergeschleppt hatte, war nicht auf den Gedanken gekommen, mich auf dem breiten, bequem wirkenden Bett in Purpur- und Cremetönen abzulegen. Ich stöhnte, drehte mich und kämpfte darum, mich aufzusetzen. Zumindest hatte ich mich von dem, was Nicolas mir angetan hatte, auf einem Teppich ausschlafen dürfen und nicht auf Parkett liegen müssen. Und hey, ich war noch am Leben! Meine Rippen taten weh, aber dem dumpfen Schmerz nach zu urteilen, war nichts gebrochen. Das zumindest war ein Segen.
Allerdings hatte ich keine Ahnung, wo ich war oder was meine Entführer mit mir vorhatten. In dem Zimmer war sonst niemand, und als ich mich bemühte, mit meinen gefesselten Händen die einzige Tür zu öffnen, stellte ich fest, dass sie abgeschlossen war.
Auf einer Kommode entdeckte ich meine Tasche. Es kostete mich ein wenig Zeit, aber schließlich öffnete ich den Reißverschluss und kippte den Inhalt aus. Mein Handy und mein Pfefferspray waren noch da, zwischen ein paar Hustenbonbons und meinen Schminksachen. Sobald das Display leuchtete, konnte ich sehen, dass es nach Sonnenuntergang war, fast schon neun Uhr. Glücklicherweise war es immer noch Samstag. Ich war keinen ganzen Tag bewusstlos gewesen, also ging ich davon aus, dass sie relativ bald etwas mit mir vorhatten. Wie wunderbar!
Es kostete mich einige Kämpfe und Verrenkungen, aber schließlich schaffte ich es, meine Hände über den Hintern nach vorn zu bringen. Schnell schrieb ich Sara, Arnold und Chaz eine SMS :
Entführt! Schickt Hilfe! Glaube, es ist Max Carlyle, ruft
Polizei oder Royce oder Jack/WEISSHÜTE. WEISS nicht,
wo ich bin. Vorsichtig, hat Magier auf seiner Seite.
(Nicolas?)
Panisch drückte ich auf die Versenden-Taste, als ich einen Schlüssel im Schloss hörte und die Türklinke sich bewegte. Das Telefon rutschte über die Kommode und fiel hinten hinunter, als ich nach dem Pfefferspray griff und mich so weit von der Tür entfernte wie möglich. Es gab keine guten Verstecke, und mit meinen gefesselten Händen fühlte ich mich mehr als nur ein bisschen verletzlich.
Noch schlimmer war, dass Peter die erste Person war, die durch die Tür trat. Er grinste mich böse an, als er mich entdeckte, und entblößte dabei Reißzähne. Dann kam er näher. Plötzlich fand ich mich in die letzte Ecke gedrückt, während ich mich panisch nach etwas Effektiverem als Pfefferspray umsah, mit dem ich ihn angreifen konnte. Nachdem er ein Vampir war, konnte ich mir nicht sicher sein, ob es bei ihm überhaupt funktionierte. Vielleicht konnte ich einen der Kerzenleuchter benutzen, um ihn damit zu schlagen oder anzuzünden?
Als Nächstes betrat Nicolas den Raum, gefolgt von einem Mann, den ich nicht kannte. Meine größte Sorge war der Vampir direkt vor mir, also beachtete ich den Rest noch nicht. Ein Bösewicht nach dem anderen.
Peter bewegte sich langsam wie ein Mensch. Er besaß nicht diese tödliche Schnelligkeit oder die Grazie von Royce. Das hielt ihn allerdings nicht davon ab, schnell genug zu sein, um meinen Fluchtversuch zu vereiteln und
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